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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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Mal wollte sich Sydney nicht auf das riskante Manöver einlassen. Schwankend, etwas von der turbulenten Fahrt benommen und mit vom ständigen Lachen verursachten Stichen im Bauch stieg sie aus dem Miniaturfahrzeug aus und begab sich an den Rand des Autoskootergeländes.
    „Für den Anfang war das gar nicht mal so schlecht“, sagte Aragon lächelnd. „Was machen wir als Nächstes?“
    „Geisterbahn“, schlug Marri ohne Umschweife vor. „Ich bin gespannt darauf, wer sich als Erster erschreckt – Elias oder Aragon“, fügte sie hinzu und schaute ihren Angebeteten grinsend an. Zu ihrem Glück erwiderte der Junge das Lächeln.
    „Jede Wette, dass entweder du oder Sydney die ersten sein werdet, die schreiend aus dem Tunnel herausrennen!“, sagte Aragon und schaute Marri trotzig an.
    „Wie wollt ihr es kontrollieren?“, fragte Sydney, die sich insgeheim für ihre neue Schwester freute, als sie die Blicke der beiden sah. Marri und Aragon drehten sich zu ihr um und schauten sie fragend an. „Wie wollt ihr euch gegenseitig nachweisen, wer als Erster Angst hatte?“, ergänzte Sydney, um ihren Gedankengang verständlicher zu machen.
    „Dann müssen wir uns wohl paarweise in die Wagen setzen“, schlug Elias plötzlich vor. An dieser Idee war tatsächlich nichts auszusetzen, und sie kam Marri besonders entgegen. Sydney jedoch kam der Gedanke etwas eigenartig und unangenehm vor, mit Elias alleine in einem Zweisitzer zu hocken und durch die dunklen Gänge der Geisterbahn zu fahren.
    Sie fröstelte.
    Sie hatte keine Abneigung gegen Elias – im Gegenteil, sie mochte ihn –, doch fürchtete sie, dass er mehr als nur Freundschaft von ihr erhoffte. Doch Sydney wollte keine Spaßverderberin sein und stimmte dem Vorschlag mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zu.
    Aragon und Marri saßen im vorderen Wagen, dahinter fuhren Sydney und Elias. Die plötzlich von der Decke und den Seiten aufspringenden und fallenden Monster waren nicht wirklich angsteinflößend und erinnerten stark an die Attraktionen in den Halloweenbuden. Lediglich das schrille Geschrei der angeblichen Gespenster fuhr Sydney durch Mark und Bein und sorgte einen Augenblick lang für kalte Schauer, die ihren Rücken entlangglitten.
    Sydney war sich nicht sicher, ob Marri wirklich so schreckhaft war oder nur schauspielerte, aber sie zuckte bei jedem neuen Angreifer zusammen und rückte dabei immer näher zu Aragon hin. Für Marri kam die Geisterbahn wie gerufen und brachte sie ihrem Ziel immer näher. Sydney dagegen kam sich fehl am Platze vor und klammerte sich krampfhaft am Halteriegel des Wagens fest. Hin und wieder ließ sie einen kurzen Seitenblick zu Elias gleiten und sah ihn ebenfalls schüchtern mit zusammengefalteten Händen dasitzen.
    Glücklicherweise war die Geisterbahn kein Ort für lebhafte Unterhaltungen, und Sydney freute sich darüber, dass sie keine peinlichen Gespräche mit Elias anfangen musste. Doch als sie Aragons Hand über die Schulter ihrer Schwester gleiten sah, konnte sie ihre Freude kaum zurückhalten. Ein erfreutes „Hihi“ kam aus ihrem Mund geschossen, ohne dass sie es aufhalten konnte. Elias entging der freudige Kommentar seiner Sitznachbarin nicht; auch er beobachtete die vorsichtigen Annäherungsversuche im Wagen vor ihnen.
    Allem Anschein nach war Aragon kein Freund der vielen Worte und machte Nägel mit Köpfen. Er lehnte seine Lippen an Marris Ohr und flüsterte etwas hinein. Das Mädchen hörte aufmerksam zu, ohne weitere Monster zu beachten, die sie wenige Sekunden früher in Panik versetzt hätten. Als Aragon seinen Kopf wieder nach vorne richtete, erkannte Sydney von Weitem das dezente Lachen ihrer Schwester. Was danach passierte, überraschte sogar Sydney, denn Marri lehnte sich zur Seite und gab Aragon einen leichten Kuss auf die Wange. Aragon musste damit gerechnet haben, er drehte sich zu seiner Nachbarin hin, umfasste ihr Gesicht sanft mit seiner Handfläche und küsste sie auf den Mund.
    Sydney hielt den Atem an und wagte nicht, zu sprechen. Sie war zwar nicht überrascht darüber, was sie sah, doch hatte sie nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Sie gönnte es ihrer Stiefschwester und freute sich für sie.
    Obwohl es unangebracht war, zwei Liebenden beim Küssen zuzusehen, konnte Sydney ihren Blick nicht von der Szene abwenden. Gebannt wie ein von Scheinwerfern geblendetes Reh schaute sie auf das verliebte Pärchen im Wagen vor ihr und stellte sich vor, wie schön es wäre, wenn sie jetzt

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