Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
geht? Beispielsweise deine Mutter?«
    »Nein. Ich hab dir ja schon gesagt, dass meine Mutter mir ständig gepredigt hat, so was wie Magie gäbe es nicht …«
    »Ich wette, sie hat es dir beigebracht«, fiel er Clary ins Wort, »und es dich dann anschließend vergessen lassen. Magnus hat ja gesagt, dass deine Erinnerung langsam zurückkommen würde.«
    »Könnte sein.«
    »Natürlich.« Jace sprang auf und lief unruhig im Zimmer auf und ab. »Wahrscheinlich verstößt es gegen das Gesetz, Runen auf diese Art anzuwenden, solange man noch nicht die entsprechende Genehmigung besitzt. Aber das spielt im Moment keine Rolle. Du glaubst also, deine Mutter hat den Kelch in einem Gemälde versteckt? Auf die gleiche Weise, wie du es gerade mit dem Kaffeebecher gemacht hast?«
    Clary nickte. »Ja, aber in keinem der Gemälde, die in der Wohnung hingen.«
    »Und wo dann? In einer Galerie? Das Bild könnte sonst wo sein …«
    »Nein, kein Bild«, erwiderte Clary, »sondern eine Karte.«
    Jace blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihr um. »Eine Karte?«
    »Erinnerst du dich an das Tarotspiel bei Madame Dorothea? Die Karten, die meine Mutter für sie gemalt hat?«
    Er nickte.
    »Und weißt du noch, wie ich das Ass der Kelche gezogen habe? Als ich später die Statue des Erzengels sah, kam mir der Kelch irgendwie bekannt vor. Das lag daran, dass ich ihn schon mal gesehen hatte, auf jener Ass-Karte. Meine Mutter hat den Kelch der Engel in Madame Dorotheas Tarotkarten hineingemalt .«
    Jace stand jetzt dicht vor ihr. »Weil sie wusste, dass er bei einer Hüterin in Sicherheit war. Außerdem konnte sie ihn auf diese Weise Dorothea geben, ohne ihr zu sagen, worum es sich handelte und wieso sie ihn verstecken musste.«
    »Oder dass sie ihn überhaupt verstecken musste. Madame Dorothea geht nie aus und sie würde die Karten niemals aus der Hand geben …«
    »Und deine Mutter war von eurer Wohnung aus wunderbar in der Lage, sowohl den Kelch als auch Dorothea im Auge zu behalten.« Jace klang fast beeindruckt. »Kein schlechter Schachzug.«
    »Ja, vermutlich.« Clary kämpfte gegen das Zittern in ihrer Stimme an. »Ich wünschte, sie hätte ihn nicht so gut versteckt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, wenn die Männer den Kelch gefunden hätten, dann hätten sie sie vielleicht in Ruhe gelassen. Schließlich waren sie nur hinter dem Kelch her …«
    »Sie hätten sie so oder so getötet, Clary«, sagte Jace. Sie wusste, dass er recht hatte. »Das sind genau dieselben Männer, die meinen Vater getötet haben. Der einzige Grund dafür, dass deine Mutter vielleicht noch lebt, ist die Tatsache, dass sie den Kelch nicht finden konnten. Sei lieber froh, dass Jocelyn ihn so gut versteckt hat.«
     
    »Ich wüsste nicht, was das alles mit uns zu tun hat«, murrte Alec und blinzelte mit trüben Augen durch seine zerzausten Haare. Jace hatte die restlichen Bewohner des Instituts im Morgengrauen geweckt und in die Bibliothek geschleift, um ihre »Kampftaktik zu besprechen«, wie er es formulierte. Alec hockte noch im Schlafanzug in einem Sessel, Isabelle war in ein rosafarbenes Neglige gehüllt und Hodge trug seinen üblichen Tweedanzug und trank Kaffee aus einem angeschlagenen blauen Keramikbecher. Nur Jace wirkte hellwach und sah sie mit funkelnden Augen an. »Ich dachte, die Suche nach dem Kelch wäre jetzt Aufgabe des Rats«, fuhr Alec fort.
    »Es ist vernünftiger, wenn wir das selbst in die Hand nehmen«, erwiderte Jace ungeduldig. »Hodge und ich haben schon alles besprochen und diesen Beschluss gefasst.« »Okay.« Isabelle schob eine mit einem rosa Band umwickelte Haarsträhne hinters Ohr. »Ich bin dabei.«
    »Ich nicht«, sagte Alec. »Genau in diesem Moment befinden sich bereits Beauftragte des Rats in der Stadt und suchen nach dem Kelch. Gib ihnen doch die Information; dann können sie ihn holen.«
    »So einfach ist das nicht«, meinte Jace.
    »Doch, so einfach ist das.« Alec beugte sich vor und runzelte die Stirn. »Das alles hat nichts mit uns zu tun. Hierbei geht es nur um deine … deine Begeisterung für Gefahren.«
    Jace schüttelte aufgebracht den Kopf. »Ich verstehe nicht, warum du dich in dieser Sache gegen mich stellst.«
    Weil er nicht will, dass dir etwas zustößt, dachte Clary und wunderte sich, dass Jace offenbar nicht in der Lage war zu erkennen, was in Alec vor sich ging. Aber andererseits hatte sie die gleichen Gefühle bei Simon übersehen …
    »Hör zu: Dorothea, die Hüterin der Zufluchtsstätte, vertraut

Weitere Kostenlose Bücher