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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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vor – so wie deine Mutter?« Zum ersten Mal schien das Schwert in Jace’ Hand leicht zu zittern. »Du hast mich verlassen, als ich ein Kind war«, sagte er mit fester Stimme. »Du hast mich glauben lassen, du wärst tot, und mich fortgeschickt, damit ich bei Fremden aufwachse. Du hast mir nie gesagt, dass ich eine Mutter habe und eine Schwester. Du hast mich zurückgelassen und zwar allein .« Das letzte Wort klang wie ein Aufschrei.
    »Ich habe es für dich getan – zu deiner eigenen Sicherheit«, widersprach Valentin.
    »Wenn Jace dir etwas bedeuten würde, wenn Blutsbande dir etwas bedeuten würden, hättest du seine Großeltern nicht umgebracht. Du hast unschuldige Menschen ermordet«, warf Clary wütend ein.
    »Unschuldig?«, zischte Valentin. »In einem Krieg gibt es keine Unschuldigen! Sie haben sich mit Jocelyn gegen mich gestellt! Sie hätten zugelassen, dass sie meinen Sohn mitnimmt!«
    »Das heißt, du wusstest, dass sie dich verlassen wollte?«, stieß Luke hervor. »Du wusstest, dass sie fliehen wollte, schon vor dem Aufstand?«
    »Natürlich habe ich es gewusst!«, brüllte Valentin. Seine kühle, beherrschte Maske hatte Risse bekommen und jetzt konnte Clary die unbändige Wut sehen, die dahinter tobte, die die Sehnen an seinem Hals hervortreten und ihn die Hände zu Fäusten ballen ließ. »Ich tat, was ich tun musste, um mein Eigentum zu schützen, und am Schluss schenkte ich ihnen mehr, als sie je verdient hatten: einen Scheiterhaufen, wie er nur den größten Kriegern des Rats zugestanden wird!« »Du hast sie verbrannt«, sagte Clary mit ausdrucksloser Stimme.
    »Ja!«, brüllte Valentin. »Ich habe sie verbrannt!«
    »Meine Großeltern …«, murmelte Jace halb erstickt. »Du hast sie doch nie kennengelernt«, erwiderte Valentin.
    »Täusch doch keinen Kummer vor, den du nicht fühlst.« Die Schwertspitze zitterte immer heftiger. Luke legte eine Hand auf Jace’ Schulter. »Ganz ruhig«, sagte er.
    Jace schaute ihn nicht an. Er atmete so schwer wie nach einem langen Lauf. Clary sah, dass Schweiß auf seinen Schulterblättern schimmerte und sein Haar an den Schläfen klebte. Die Adern auf seinen Handrücken traten deutlich hervor. Er wird ihn umbringen, dachte sie. Er wird Valentin töten.
    Schnell machte sie einen Schritt nach vorn. »Jace – wir brauchen den Kelch. Du weißt, was er sonst damit tun wird.« Jace leckte sich die trockenen Lippen. »Der Kelch, Vater. Wo ist er?«
    »In Idris«, entgegnete Valentin kühl. »Wo ihr ihn nie finden werdet.«
    Jace’ Hand zitterte. »Sag mir …«
    »Gib mir das Schwert Jonathan«, sagte Luke ruhig, beinahe freundlich.
    Jace’ Stimme klang, als würde er auf dem Boden eines tiefen Brunnenschachts stehen. »Was?«
    Clary kam noch einen Schritt näher. »Gib Luke das Schwert, Jace.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    Sie machte einen weiteren Schritt auf ihn zu – noch ein Schritt und sie würde ihn berühren können. »Doch, du kannst es«, sagte sie sanft. »Bitte.«
    Er schaute sie nicht an; seine Augen blieben unverwandt auf das Gesicht seines Vaters gerichtet. Der Augenblick schien sich unendlich lange hinzuziehen. Schließlich nickte er kurz, ohne jedoch den Arm zu senken. Aber er ließ zu, dass Luke sich neben ihn stellte und seine Hand auf Jace’ Schwerthand legte.
    »Du kannst jetzt loslassen, Jonathan«, sagte Luke – und korrigierte sich nach einem Blick in Clarys Gesicht: »Jace.«
     
    Jace schien ihn nicht gehört zu haben. Er löste seinen Griff um das Schwert und bewegte sich von seinem Vater weg. Sein Gesicht hatte inzwischen wieder etwas Farbe angenommen und wirkte nicht mehr völlig aschfahl, seine Lippe blutete an einer Stelle, wo er sie aufgebissen hatte. Clary drängte es danach, ihn zu berühren, ihre Arme um ihn zu legen; doch sie wusste, dass er das nicht zugelassen hätte.
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, wandte Valentin sich in überraschend ausgeglichenem Ton an Luke.
    »Lass mich raten«, sagte Luke. »Er lautet ›Töte mich nicht‹, richtig?«
    Valentin lachte freudlos. »Ich würde mich wohl kaum so weit erniedrigen, dich um mein Leben anzuflehen.«
    »Gut«, sagte Luke und hob Valentins Kinn mit der Schwertspitze leicht an. »Ich habe nicht vor, dich zu töten, außer, du zwingst mich dazu. Ich will dich nicht vor deinen eigenen Kindern umbringen müssen. Mir geht es nur um den Kelch.«
    Der Lärm von unten wurde langsam lauter und Clary glaubte,

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