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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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zu und dieses Mal fiel der Dolch aus Lukes Hand und schlug klirrend auf dem Boden auf. Valentin schob die Waffe mit dem Fuß beiseite; sie rutschte unter den Tisch, während Luke zusammenbrach.
    Valentin hob das schwarze Schwert hoch über Lukes hilflosen Körper, bereit, ihm den Todesstoß zu versetzen. Die silbernen Sterne auf der Klinge glitzerten und einen schrecklichen, scheinbar unendlich langen Augenblick fragte Clary sich, wie etwas so Tödliches so schön sein konnte.
    Noch ehe sie selbst wusste, was sie tun würde, wirbelte Jace zu ihr herum – als ob er ahnte, was sie vorhatte. »Clary …« Der unendlich lange Augenblick war vorüber. Clary entwand sich Jace’ Griff, tauchte unter seinen nachfassenden
    Händen hindurch und rannte über den Steinfußboden zu Luke. Er lag auf dem Boden und versuchte, sich mit einem Arm hochzudrücken.
    Clary warf sich genau in dem Moment über ihn, als Valentins Schwert abwärtsstieß.
    Als das Schwert auf sie zuschoss, sah sie Valentin in die Augen – es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, auch wenn es in Wahrheit nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte. Sie sah, dass er den Stoß hätte abbrechen können, wenn er es gewollt hätte; sah, dass er genau wusste, er würde sie ebenfalls damit durchbohren; sah, dass es ihm völlig egal war.
    Schützend hielt sie sich die Hände vors Gesicht, kniff die Augen zusammen …
    Es klirrte. Sie hörte Valentin aufschreien, öffnete die Augen und sah, dass seine Schwerthand plötzlich leer war und blutete. Der kindjal mit dem roten Knauf lag einige Meter entfernt auf dem Steinboden, neben ihm das schwarze Schwert. Erstaunt wandte sie sich um, sah Jace an der Tür stehen, den Arm immer noch erhoben, und begriff plötzlich, dass er den Dolch mit genug Kraft geworfen haben musste, um seinem Vater das schwarze Schwert aus der Hand zu schlagen.
    Leichenblass ließ er den Arm sinken, die Augen unverwandt auf Valentin gerichtet, weit aufgerissen und flehend. »Vater, ich …«
    Valentin schaute auf seine blutende Hand und Clary sah, wie seine Züge sich einen winzigen Augenblick vor Wut verzerrten und dann wieder glätteten – so, als ob eine Kerze aufflackernd erlosch. Dann sagte er milde: »Das war ein
    hervorragender Wurf, Jace.«
    Jace zögerte. »Aber deine Hand – ich dachte, du …« »Ich hätte deiner Schwester nichts zuleide getan«, sagte Valentin, während er rasch zu seinem Schwert und dem  kindjal mit dem roten Knauf ging und beide aufhob. »Ich hätte den Stoß natürlich abgebremst«, fuhr er fort und schob sich den Dolch in den Gürtel. »Aber die Sorge um deine Familie ist lobenswert.«
    Lügner. Aber Clary hatte keine Zeit für Valentins Verdrehung der Tatsachen; sie wandte sich Luke zu und spürte, wie ihr übel wurde. Luke lag auf dem Rücken, die Augen halb geschlossen, und sein Atem ging stoßweise. Über dem Loch in seinem zerrissenen Hemd bildeten sich Blutblasen. »Ich brauche einen Verband«, rief Clary erstickt. »Ein Tuch, irgendwas.«
    »Bleib, wo du bist, Jonathan«, sagte Valentin mit stahlharter Stimme und Jace, der bereits in seine Tasche hatte greifen wollen, erstarrte mitten in der Bewegung. »Clarissa«, fuhr Valentin fort, seine Stimme so ölig wie ein in Butter getauchtes Schwert, »dieser Mann ist ein Feind unserer Familie, ein Feind des Rats. Wir sind Jäger und das bedeutet, dass wir manchmal töten müssen. Das verstehst du doch?«
    »Dämonenjäger« , erwiderte Clary. » Dämonentöter. Aber keine Mörder. Das ist ein Unterschied.«
    »Aber er ist ein Dämon, Clarissa«, sagte Valentin, mit der gleichen sanften Stimme wie zuvor. »Ein Dämon mit dem Gesicht eines Menschen. Ich weiß, wie trügerisch solche Monster sein können – ich selbst verschonte ihn, wie du weißt.« »Monster?« , wiederholte Clary. Sie dachte an Luke, der sie als Fünfjährige auf der Schaukel angeschubst hatte, höher und immer höher; Luke am Tag ihrer Einschulung, der mit gezückter Kamera ein Foto nach dem anderen schoss, wie ein stolzer Vater; Luke, der jeden Bücherkarton, der in seinem Laden eintraf, gründlich durchforstete, immer auf der Suche nach einem Buch, das ihr gefallen und das er beiseitelegen konnte. Luke, der sie hochhob, damit sie Äpfel von den Bäumen auf seiner Farm pflücken konnte. Luke, dessen Platz als Vater nun der Mann einzunehmen versuchte, der vor ihr stand. »Luke ist kein Monster«, konterte sie mit einer Stimme, die Valentins in nichts

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