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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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hervortreten als zuvor. Valentin hatte sich umgewandt und stand jetzt im Schein der Klinge mit dem Rücken zum Spiegel. Clary konnte auch Luke darin erkennen; sie sah im Spiegelbild, dass er sein Schwert weggelegt hatte und sanft und vorsichtig den kindjal mit dem roten Knauf aus Alarics Brust zog. Ihr wurde heiß und sie umfasste den Griff ihres eigenen Dolchs fester. »Jace …«, sagte sie.
    Er drehte sich nicht zu ihr um, blickte jedoch in den Spiegel in Richtung ihrer Reflexion. »Clary, ich hab dir doch gesagt, du sollst zurückbleiben.«
    »Sie ist genau wie ihre Mutter«, meinte Valentin; mit einer Hand hinter dem Rücken, tastete er den schweren vergoldeten Rahmen des Spiegels ab. »Die tut auch nie das, was man ihr sagt.«
    Jace zitterte zwar nicht mehr so stark wie vorhin, doch Clary spürte, dass er angespannt war wie das Fell einer Trommel. »Ich werde mit ihm nach Idris gehen, Clary. Ich bringe den Kelch zurück.«
    »Das kannst du nicht machen«, setzte Clary an und sah im Spiegel, wie sich sein Gesicht verzog.
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee?«, konterte er.
    »Aber Luke …«
    »Lucian«, berichtigte Valentin in seidenweichem Ton, »kümmert sich gerade um einen gefallenen Kameraden. Und was den Kelch angeht und Idris, so sind beide nicht weit. Im Spiegelreich sozusagen.«
    Jace’ Augen verengten sich. »Der Spiegel ist das Portal?«
    Valentins Mund wurde schmal; dann ließ er die Hand sinken und trat vom Spiegel zurück, dessen Oberfläche plötzlich zu verschwimmen begann wie feuchte Wasserfarben auf einer Leinwand. Statt des Saals mit seinem dunklen Holz und den vielen Kerzen sah Clary plötzlich grüne Felder, dicht belaubte smaragdgrüne Bäume und eine große Wiese, die in sanftem Schwung zu einem großen, steinernen Haus in der Ferne abfiel. Sie hörte Bienen summen, das Rascheln von Blättern im Wind und roch den Duft von Geißblatt, der mit der Brise herangetragen wurde.
    »Ich sagte doch, es ist nicht weit.« Inzwischen war Valentin vor den Spiegel getreten, der sich in eine Art goldumrahmten Torbogen verwandelt hatte; sein Haar flatterte im selben Wind, der auch die Blätter an den weit entfernten Bäumen rascheln ließ. »Ist es so, wie du es in Erinnerung hast, Jonathan? Hat sich irgendetwas verändert?«
    Clarys Herz zog sich zusammen. Zweifellos war dies Jace’ frühere Heimat, mit der er in Versuchung gebracht werden sollte, wie man ein Kind mit Süßigkeiten oder einem Spielzeug in Versuchung bringt. Sie schaute zu ihm hinüber, doch er schien sie überhaupt nicht mehr wahrzunehmen. Er starrte auf das Portal und auf das dahinterliegende Panorama, die grünen Weiden und das große Haus. Sie sah, wie sein Gesicht weicher wurde, sah den melancholischen Zug um seinen Mund, als ob er jemanden anschaute, den er liebte.
    »Du kannst immer noch nach Hause zurückkehren«, sagte sein Vater. Das Licht der Seraphklinge in Jace’ Hand ließ seinen Schatten auf das Portal fallen und verdunkelte die grünen Felder und sanft geschwungenen Wiesen.
    Das Lächeln verschwand von Jace’ Lippen. »Es ist nicht mehr mein Zuhause«, sagte er. »Ich bin jetzt hier zu Hause.«
    Mit heiß lodernder Wut in den Augen schaute Valentin seinen Sohn an. Clary würde diesen Blick nie vergessen; sie sehnte sich plötzlich heftig nach ihrer Mutter. Denn ganz egal, wie zornig ihre Mutter auf sie gewesen war, Jocelyn hatte sie niemals auf diese Weise angeschaut – aus ihren Augen hatte immer nur Liebe gesprochen.
    Wenn sie nicht schon voller Mitleid für Jace gewesen wäre, hätte sie es spätestens in diesem Moment empfunden.
    »Wie du willst«, sagte Valentin und machte einen schnellen Schritt rückwärts durch das Portal, sodass seine Füße den Boden von Idris berührten. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Ah«, sagte er, »die Heimat.« Jace stürzte auf den Rand des Portals zu, fing sich aber mit einer Hand am Rahmen ab. Ein seltsames Zögern sprach aus seiner Haltung, obwohl Idris lockte wie eine Fata Morgana in der Wüste. Er musste nur noch einen Schritt tun …
    »Jace, nicht«, sagte Clary schnell. »Versuch nicht, ihm zu folgen.«
    »Aber der Kelch«, murmelte Jace. Clary hätte nicht sagen können, was er in diesem Augenblick dachte, doch die Klinge in seiner Hand zitterte heftig.
    »Lass das den Rat machen! Jace, bitte.« Wenn du durch das Portal gehst, wirst du nie wieder zurückkommen. Valentin wird dich töten – auch wenn du es nicht glauben willst, er wird es tun.
    »Deine

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