Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
hier gedacht«, warf Clary ein. »Ich habe an gar keinen bestimmten Ort gedacht.«
    »Das musst du aber.« Er ließ das Thema fallen, da es ihn scheinbar nicht interessierte. »Aber wo wir schon mal hier sind …«
    »Ja?«
    »Was hast du jetzt vor?«
    »Wieder gehen, denke ich«, sagte Clary verbittert. »Luke sagte mir, ich solle nicht herkommen.«
    Jace schüttelte den Kopf. »Und das nimmst du einfach so hin?«
    Clary schlang die Arme um ihren Körper. Obwohl der Abend noch sehr warm war, fröstelte sie plötzlich. »Habe ich denn eine Wahl?«
    »Wir haben immer eine Wahl«, sagte Jace. »An deiner Stelle wäre ich ganz schön neugierig, was Luke betrifft. Hast du einen Schlüssel für das Haus?«
    Clary schüttelte den Kopf. »Nein, aber manchmal schließt er die Hintertür nicht ab.« Sie zeigte auf die schmale Gasse zwischen Lukes Reihenhaus und dem nächsten. Plastikmülleimer standen in einer ordentlichen Reihe neben Stapeln gefalteter Zeitungen und einer Wanne mit leeren Getränkeflaschen. Zumindest trennte Luke immer noch verantwortungsbewusst den Müll.
    »Bist du sicher, dass er nicht zu Hause ist?«, fragte Jace.
    Sie schaute auf den leeren Gehweg. »Sein Wagen ist jedenfalls nicht da, der Laden ist geschlossen und es brennt kein Licht. Ich würde sagen, er ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht im Haus.«
    »Dann geh vor.«
    Die schmale Gasse zwischen den Reihenhäusern endete an einem hohen Maschendrahtzaun. Er umschloss Lukes kleinen Garten hinter dem Haus, in dem außer dem Unkraut, das durch die Bodenplatten gewachsen war und sie in krümelige Scherben verwandelt hatte, nicht viel zu gedeihen schien.
    »Drauf und drüber«, sagte Jace und rammte die Spitze seines Stiefels in ein Zaunloch. Der Maschendraht rasselte so laut, dass Clary sich nervös umschaute, aber in den Häusern der Nachbarn brannte kein Licht. Jace schwang sich über die Zaunkrone und sprang auf der anderen Seite wieder hinunter, wo er, gefolgt von einem lauten Jaulen, in den Büschen landete.
    Einen Moment lang dachte Clary, er sei auf eine streunende Katze gesprungen. Sie hörte, wie Jace überrascht aufschrie, als er zurückfiel. Ein dunkler Schatten – viel zu groß für eine Katze – schoss aus dem Gebüsch und sauste gebückt über den Hof. Jace sprang auf die Füße und rannte ihm entschlossen hinterher.
    Clary begann zu klettern. Als sie ein Bein über den Zaun schwang, verfing sich Isabelles Jeans in einem Stück Draht und riss an der Seite auf. Sie sprang auf den Boden und rutschte mit den Schuhen über die weiche Erde, als Jace triumphierend ausrief: »Ich hab ihn!« Clary drehte sich um und sah Jace rittlings auf dem Eindringling sitzen, der mit über den Kopf gestreckten Armen auf dem Boden lag. Jace hielt ihn an den Handgelenken fest. »Na los, wir wollen dein Gesicht sehen …«
    »Geh von mir runter, du dämliches Arschloch«, knurrte der Eindringling, stemmte sich gegen Jace und kämpfte sich in eine halbsitzende Position, die ramponierte Brille schief auf der Nase.
    Clary blieb verblüfft stehen. »Simon?«
    »Oh Gott«, murmelte Jace resigniert. »Und ich hatte gehofft, hier auf etwas wirklich Interessantes zu stoßen.«
     
    »Aber warum hast du dich in Lukes Büschen versteckt?«, fragte Clary und pflückte Blätter aus Simons Haaren. Er ertrug es mit unverhohlenem Widerwillen. Als sie sich in ihrer Fantasie das Wiedersehen mit Simon ausgemalt hatte – zu einem Zeitpunkt, an dem all das hinter ihnen gelegen hätte –, war er irgendwie besserer Laune gewesen. »Das versteh ich einfach nicht.«
    »Okay, das reicht. Ich kann meine Haare selbst in Ordnung bringen, Fray«, sagte Simon und wich ihrer Berührung ruckartig aus. Sie saßen hinter dem Haus auf den Stufen von Lukes Veranda. Jace hatte sich auf das Geländer geschwungen und war eifrig bemüht, so zu tun, als ignoriere er die beiden, während er sich mit seiner Stele die Fingernägel feilte. Clary fragte sich, ob dieses Verhalten wohl die Zustimmung des Rats finden würde.
    »Ich meine, weiß Luke, dass du hier bist?«, fragte sie.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Simon gereizt. »Ich habe ihn zwar nicht danach gefragt, aber ich bin mir sicher, dass er es nur bedingt begrüßen würde, wenn irgendwelche Teenager in seinen Büschen rumlungerten.«
    »Du bist nicht irgendwer; er kennt dich.« Sie wollte die Hand ausstrecken und seine Wange berühren, die an der Stelle, wo ein Zweig sie gestreift hatte, noch immer leicht blutete. »Aber die Hauptsache

Weitere Kostenlose Bücher