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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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»Das ist nicht deine Schuld.«
    Während ihr die Tränen in die Augen stiegen, drängte Clary sich an Jace vorbei in Richtung der Tür. »Ich will sehen, wohin sie hätte gehen können«, sagte sie und umfasste den Türknauf. »Ich will sehen, wohin sie fliehen wollte …«
    »Clary, nicht!« Jace griff nach ihr, doch ihre Finger hatten sich bereits fest um den Knauf geschlossen. Er drehte sich plötzlich unter ihrer Hand und die Tür flog auf, als ob sie sie aufgestoßen hätte. Mit einem Schrei schnellte Madame Dorothea aus dem Sessel, doch es war bereits zu spät. Noch ehe sie ihren Satz beenden konnte, spürte Clary, wie sie nach vorn geschleudert wurde, hinein in einen endlosen, leeren Raum.

8
    D IE W AFFE SEINES V ERTRAUENS
    Sie war zu überrascht, um zu schreien. Am schlimmsten war das Gefühl, ins Nichts zu stürzen; das Herz schoss ihr hinauf in die Kehle und ihr Magen begann, sich aufzulösen. Sie streckte die Hände aus und versuchte, sich an irgendetwas festzuhalten, was ihren Fall verlangsamen würde.
    Ihre Finger schlossen sich um Äste und rissen dabei Blätter ab. Dann traf sie so hart auf dem Boden auf, dass sie mit Hüfte und Schulter über die Erde schrammte. Sie rollte zur Seite und schnappte atemlos nach Luft. Gerade als sie sich aufsetzen wollte, landete jemand auf ihr.
    Sie wurde auf den Rücken zurückgeworfen. Eine Stirn knallte gegen ihre und ihre Knie berührten die von jemand anderem. Verstrickt in Arme und Beine, spuckte Clary ein paar wildfremde Haare aus und versuchte, sich von dem Gewicht zu befreien, das sie flach auf den Boden drückte.
    »Autsch!«, sagte Jace dicht an ihrem Ohr und mit indignierter Stimme. »Du hast mir den Ellbogen in die Seite gerammt.«
    »Du bist ja auch auf mir gelandet.«
    Er drückte sich mit den Armen hoch und schaute gelassen auf sie hinab. Clary konnte den blauen Himmel über seinem Kopf sehen, ein Stück von einem Ast und ein Hausdach mit grauen Schindeln. »Du hast mir kaum eine Wahl gelassen, oder? Nicht, nachdem du beschlossen hattest, fröhlich durch das Portal zu hüpfen, als würdest du in die nächste U-Bahn springen. Du kannst von Glück reden, dass es uns nicht in den East River verschlagen hat.«
    »Du hättest mir ja nicht zu folgen brauchen.«
    »Doch, das musste ich«, entgegnete er. »Du bist viel zu unerfahren, um dich alleine in so einer gefährlichen Situation zu behaupten.«
    »Das ist süß. Vielleicht verzeihe ich dir.«
    »Mir verzeihen? Was verzeihen?«
    »Dass du gesagt hast, ich solle still sein.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Das hab ich doch gar nicht … Okay, ich hab’s gesagt, aber du warst …«
    »Vergiss es.« Der Arm, auf dem sie lag, schlief langsam ein. Als sie sich auf die Seite rollte, um ihn zu befreien, sah sie das braune Gras eines von der Sonne verbrannten Rasens, einen Maschendrahtzaun und ein größeres Stück des Schindelhauses, das ihr plötzlich erschreckend vertraut vorkam. Sie erstarrte. »Ich weiß, wo wir sind.«
    Jace hörte auf, herumzustottern. »Was?«
    »Das ist Lukes Haus.« Sie setzte sich auf und schubste Jace zur Seite. Er rollte elegant auf die Füße und streckte eine Hand aus, um ihr aufzuhelfen. Aber sie ignorierte ihn, rappelte sich allein auf und schüttelte ihren tauben Arm.
    Sie standen vor einem kleinen grauen Reihenhaus inmitten anderer Reihenhäuser, die das Ufer in Williamsburg säumten. Vom East River wehte eine Brise heran und brachte das kleine Schild zum Schwingen, das über der Backsteintreppe vor dem Haus angebracht war. Clary beobachtete Jace, als er die in Blockbuchstaben geschriebenen Worte vorlas. »Garroway Books. Erstklassige gebrauchte, neue und vergriffene Bücher. Samstags geschlossen.« Er schaute zu der dunklen Haustür, um deren Knauf ein schweres Vorhängeschloss gewickelt war. Die Post von ein paar Tagen lag auf der Fußmatte. Jace sah Clary an. »Luke wohnt in einer Buchhandlung?«
    »Er wohnt hinter dem Laden.« Clary schaute die leere Straße auf und ab, die an einem Ende von der bogenförmigen Williamsburg Bridge und am anderen von einer verlassenen Zuckerfabrik begrenzt wurde. Am gegenüberliegenden Ufer des langsam dahinfließenden Stroms ging die Sonne hinter den Wolkenkratzern von Manhattan unter und ließ ihre Umrisse golden hervortreten. »Jace, wie sind wir hierhergekommen?«
    »Durch das Portal«, erwiderte er und untersuchte das Vorhängeschloss. »Es bringt dich immer an den Ort, an den du gerade denkst.«
    »Aber ich habe nicht an dieses Haus

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