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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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dich zu schützen. Und weil ich Angst hatte.«
    »Angst vor mir?«
    Sie nickte.
    »Na toll, jetzt fühle ich mich gleich viel besser.«
    Maryse holte tief Luft. »Ich dachte, du würdest mir das Herz brechen, wie Valentin es getan hat«, sagte sie. »Du warst der Erste, den ich nach ihm geliebt habe und der nicht zu meiner eigenen Familie gehörte. Das erste menschliche Wesen. Und dabei warst du bloß ein Kind …«
    »Du hast mich für jemand anderen gehalten.«
    »Nein. Ich habe schon immer gewusst, wer du bist. Seit dem Moment, als ich dich vom Schiff aus Idris steigen sah … als du zehn Jahre alt warst. Damals hast du dir direkt einen Platz in meinem Herzen erobert, genau wie meine eigenen Kinder bei ihrer Geburt.« Sie schüttelte den Kopf. »Das verstehst du nicht. Du hast noch keine eigenen Kinder. Als Eltern liebt man nichts mehr als seine Kinder. Und niemand kann einen wütender machen.«
    »Das mit der Wut hab ich gemerkt«, sagte Jace nach einer Weile.
    »Ich erwarte nicht, dass du mir vergibst«, fuhr Maryse fort. »Aber ich wäre dir sehr dankbar, wenn du Isabelle und Alec und Max zuliebe hierbleiben würdest …«
    Das hätte sie nicht sagen dürfen – es waren die falschen Worte. »Ich will deine Dankbarkeit nicht«, erwiderte Jace und wandte sich wieder der Reisetasche zu. Es gab nichts mehr, was er noch hätte hineinstecken können. Entschlossen zog er den Reißverschluss zu.
    »A la claire fontaine« , sagte Maryse, »m’en allant promener.«
    Jace drehte sich um und schaute sie an. »Wie bitte?«
    » Il y a longtemps que je t’aime, jamais je ne t’oublierai – das ist das Lied, das ich Alec und Isabelle immer vorgesungen habe. Das, nach dem du mich gefragt hast.«
    Mittlerweile fiel nur noch wenig Licht in den Raum und im Halbdunkel wirkte Maryse auf ihn fast so wie damals, als er zehn Jahre alt gewesen war … als hätte sie sich in den vergangenen sieben Jahren überhaupt nicht verändert. Sie sah ernst und besorgt aus, ängstlich – und hoffnungsvoll. Sie sah aus wie die einzige Mutter, die er jemals gekannt hatte.
    »Es stimmt nicht, dass ich es dir nie vorgesungen habe«, sagte sie. »Es ist nur so, dass du mir nie zugehört hast.«
    Jace schwieg, doch dann riss er den Reißverschluss der Reisetasche auf und schüttete seine Habseligkeiten auf das Bett zurück.

E pilog
    »Clary!« Simons Mutter strahlte übers ganze Gesicht, als sie das Mädchen auf ihrer Türschwelle erkannte. »Dich habe ich ja seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Ich hab mir schon Sorgen gemacht, dass ihr zwei euch vielleicht gestritten hättet.«
    »Nein, nein«, erwiderte Clary. »Mir ging’s gesundheitlich nicht so gut, das war schon alles.« Selbst wenn man magische Heilrunen besitzt, ist man offensichtlich nicht unverwundbar , fügte sie in Gedanken hinzu. Im Grunde hatte es sie nicht sonderlich überrascht, als sie am Morgen nach der Schlacht mit rasenden Kopfschmerzen und Fieber aufgewacht war. Zunächst hatte sie an eine Erkältung geglaubt – wer wäre nicht davon ausgegangen, nachdem sie mitten in der Nacht stundenlang in klatschnassen Sachen auf dem offenen Meer herumgesessen hatte? Doch von Magnus erfuhr sie dann, dass sie sich sehr wahrscheinlich selbst völlig entkräftet hatte, als sie die Rune schuf, die Valentins Schiff zerstört hatte.
    Simons Mutter nickte mitfühlend. »Ich wette, das war der gleiche Virus, der auch Simon vorletzte Woche erwischt hat. Er ist ja kaum noch aus dem Bett gekommen.«
    »Aber inzwischen geht es ihm besser, oder?«, fragte Clary. Natürlich wusste sie das längst, aber sie hatte nichts dagegen, es noch einmal zu hören.
    »Doch, doch, es geht ihm gut. Ich glaube, er ist hinten im Garten. Lauf doch einfach außen herum.« Sie lächelte und zeigte auf die Hausecke. »Er wird sich bestimmt freuen, dich zu sehen.«
    Die roten Ziegelsteinhäuser in Simons Straße waren durch hübsche weiße Schmiedeeisenzäune voneinander getrennt, durch die man zu winzigen Gärten auf der Rückseite der Häuser gelangte. Der Himmel leuchtete strahlend blau, aber trotz der Sonne wehte ein kalter Wind. Clary konnte bereits den Geruch eines frühen Wintereinbruchs in der Luft wahrnehmen.
    Sie schloss das Eisentor hinter sich und machte sich auf die Suche nach Simon. Wie seine Mutter gesagt hatte, fand sie ihn im Garten, wo er mit einem Comicheft auf dem Schoß auf einer Freizeitliege lümmelte. Als er Clary sah, legte er das Heft beiseite, setzte sich auf und grinste. »Hey

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