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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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da die Dunkelheit allmählich nachließ. »Danke«, sagte sie. »Glaubst du …«
    Er zog die Brauen hoch. »Glaube ich was? «
    »Dass Valentin ertrunken sein könnte?«
    »Glaube niemals, der Böse sei tot, solange du nicht seine Leiche gesehen hast«, warf Simon ein. »Das führt nur zu unangenehmen Überraschungen und Angriffen aus dem Hinterhalt.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte Jace. »Ich vermute, dass Valentin nicht tot ist. Sonst hätten wir die Insignien der Engel gefunden.«
    »Kann der Rat denn ohne sie weitermachen? Unabhängig davon, ob Valentin nun lebt oder nicht?«, fragte Clary.
    »Der Rat macht immer weiter«, sagte Jace. »Das ist das Einzige, was er kann.« Er wandte sein Gesicht dem Horizont im Osten zu. »Die Sonne geht bald auf.«
    Simon erstarrte. Clary sah ihn einen Moment an – erst überrascht, dann entsetzt. Sie wirbelte herum, um Jace’ Blick zu folgen. Er hatte recht – die goldene Scheibe der Sonne stieg unaufhaltsam hinter dem Horizont auf und tauchte ihn bereits in blutrotes Licht. Clary sah, wie der erste Schimmer der Dämmerung das Wasser um sie herum in unwirklichem Grün, Scharlachrot und Gold leuchten ließ.
    »Nein!« , flüsterte sie.
    Jace schaute von Clary zu Simon, der reglos dasaß und dem östlichen Horizont entgegenstarrte – wie ein Kaninchen einer Schlange. Sofort sprang Jace auf und stürzte zur Fahrerkabine, um mit Luke zu sprechen. Clary sah, wie Luke sich umdrehte und erst sie und Simon anschaute und dann wieder Jace. Er schüttelte den Kopf.
    Der Pick-up bewegte sich ruckartig schneller. Luke musste das Gaspedal durchgedrückt haben. Clary griff nach der Ladeklappe, um sich festzuhalten. Vorne schrie Jace Luke an, er solle mit der verdammten Kiste schneller fahren, doch Clary wusste, dass sie dem Sonnenaufgang nicht mehr zuvorkommen konnten.
    »Es muss eine Lösung geben«, wandte sie sich an Simon. Sie konnte es nicht fassen, dass sich ihre enorme Erleichterung innerhalb weniger Minuten in enormes Entsetzen verwandelt hatte. »Vielleicht könnten wir dich ja mit unserer Kleidung zudecken …«
    Simon starrte noch immer mit leichenblassem Gesicht in Richtung des blutroten Horizonts. »Ein paar Kleidungsstücke reichen nicht«, stammelte er. »Raphael hat es mir erklärt: Wir brauchen Mauern, um uns vor dem Sonnenlicht zu schützen. Durch Stoff brennen die Strahlen einfach hindurch.«
    »Aber es muss doch irgendetwas geben …«
    »Clary.« Nun konnte sie ihn deutlich sehen; im grauen Licht der einsetzenden Dämmerung wirkten die dunklen Augen in seinem weißen Gesicht riesig. Er streckte ihr die Hände entgegen. »Komm her.«
    Sie lehnte sich gegen ihn und versuchte, möglichst große Flächen seines Körpers mit ihrem eigenen abzuschirmen. Aber sie wusste, es war zwecklos: In dem Augenblick, in dem die Sonne ihn berührte, würde er zu Asche zerfallen.
    Einen Moment blieben sie in völliger Stille sitzen und hielten einander umschlungen. Clary spürte, wie sich seine Brust hob und senkte – Gewohnheit, brachte sie sich in Erinnerung, nicht Notwendigkeit. Er mochte zwar nicht mehr atmen, konnte aber dennoch sterben.
    »Ich werde dich nicht sterben lassen«, sagte sie.
    »Ich glaube nicht, dass du eine andere Wahl hast.« Sie spürte, dass er lächelte. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Sonne jemals wieder zu sehen bekäme«, sagte er. »So kann man sich täuschen.«
    »Simon …«
    Jace rief etwas. Clary schaute auf – der Himmel war nun in rosarotes Licht getaucht, wie rote Farbe in einem Glas mit klarem Wasser. Unter ihr zuckte Simon zusammen und sein Körper verspannte sich. »Ich liebe dich«, sagte er. »Ich habe nie jemanden anderen geliebt als dich.«
    Goldfäden schossen durch den rosigen Himmel, wie goldene Maserung in teurem Marmor. Das Wasser um sie herum strahlte vor Licht und Simon erstarrte. Sein Kopf fiel zurück und seine offenen Augen füllten sich mit Gold, als stiege eine geschmolzene Flüssigkeit in ihnen auf. Schwarze Linien erschienen auf seiner Haut wie Risse in einer zerschmetterten Statue.
    »Simon!« , schrie Clary und versuchte, ihn an sich zu drücken, wurde aber ruckartig nach hinten gezogen; es war Jace, der sie fest an den Schultern gepackt hatte. Sie wollte sich losreißen, doch er hielt sie fest und flüsterte ihr etwas ins Ohr, wieder und wieder. Und erst nach einer Weile verstand sie, was er sagte:
    »Clary, schau doch. Schau. «
    »Nein!« Clary schlug die Hände vors Gesicht. Sie schmeckte das brackige

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