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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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ich dich beschützen wollte, aber ich weiß, wie das klingen würde. Ich war dort… vorhin in der Halleund habe dich beobachtet …«  
    »Du warst dort?«, wiederholte Clary perplex. »Ich hab dich gar nicht gesehen.«  
    »Ich stand am hinteren Ende der Halle. Luke hatte mich gebeten, nicht zur Versammlung zu kommen, weil meine Anwesenheit die anderen nur ablenken und alles durcheinanderbringen würde, und wahrscheinlich lag er damit gar nicht mal falsch, aber ich wollte unbedingt dabei sein. Also bin ich nach Beginn der Versammlung einfach in die Halle geschlüpft und habe mich in den Schatten versteckt. Aber ich war da. Und ich wollte dir nur sagen …«  
    »Dass ich mich zum Narren gemacht habe?«, fragte Clary verbittert. »Danke, aber das weiß ich bereits.«  
    »Nein. Ich wollte dir sagen, wie stolz ich auf dich bin.«  
    Clary drehte den Kopf und sah ihre Mutter an. »Ehrlich?«  
    Jocelyn nickte. »Natürlich bin ich stolz. Die Art und Weise, wie du vor den Rat getreten bist. Wie du den Anwesenden gezeigt hast, wozu du fähig bist. Du hast sie in deine Richtungschauen und in dir den Menschen sehen lassen, den sie auf der Welt am meisten lieben, stimmt’s?«  
    »Ja, stimmt«, sagte Clary. »Woher weißt du das?«  
    »Weil ich gehört habe, wie sie unterschiedliche Namen ausriefen«, erklärte Jocelyn leise. »Aber ich habe nach wie vor nur dich gesehen.«  
    »Oh.« Clary schaute auf ihre Füße. »Na ja … aber ich bin mir noch immer nicht sicher, ob sie mir glauben … das mit der Rune, meine ich. Ich hoffe es natürlich, aber …«  
    »Kannst du sie mir zeigen?«, fragte Jocelyn.  
    »Was zeigen?«  
    »Die Rune. Diejenige, die du erschaffen hast, um Schattenjäger und Schattenweltler zu vereinigen.« Jocelyn zögerte einen Moment. »Aber wenn das nicht geht…«  
    »Doch, doch, ist schon okay.« Mit der Stele zeichnete Clary die Linien der Rune, die der Engel ihr gezeigt hatte, auf die Marmorstufe. Ihre Konturen leuchteten golden glühend auf-es war eine mächtige Rune, eine Karte geschwungener Linien über einem Raster aus geraden Strichen. Schlicht und komplex zugleich. Clary wusste nun, warum ihr die Rune früher immer irgendwie unvollständig erschienen war: Sie benötigte ein passendes Gegenstück, um ihre Wirkung entfalten zu können. Einen Zwilling. Einen Partner. »Allianz«, sagte sie, »so nenne ich diese Vereinigungsrune.«  
    Schweigend sah Jocelyn zu, wie die Rune aufflammte und dann verblasste, wobei sie schwache Ränder auf dem Marmor hinterließ. »Als ich eine junge Frau war, habe ich so hart dafür gekämpft, Schattenweltler und Schattenjäger zu verbünden, das Abkommen zu beschützen. Damals dachte ich, ich würdeeinem Traum nachjagen, etwas wollen, das die meisten Schattenjäger sich nicht einmal vorstellen konnten. Und nun hast du diesen Traum greifbar gemacht und ihn wahr werden lassen.« Aufgewühlt musste sie ein paarmal blinzeln. »Als ich dich da in der Halle gesehen habe, ist mir etwas klar geworden: In all den Jahren habe ich dich immer dadurch zu schützen versucht, dass ich dich versteckt habe. Deswegen gefiel es mir auch überhaupt nicht, dass du ins Pandemonium gegangen bist. Ich wusste, dass es sich dabei um einen Klub handelt, den Schattenwesen und Irdische gleichermaßen besuchen - und dass dort dementsprechend auch Schattenjäger sein würden. Ich hab mir gedacht, dass wohl irgendetwas in deinem Blut dich dorthin zog, etwas, das die Verborgene Welt erkannte, obwohl dir dein zweites Gesicht ja genommen war. Ich dachte, du wärst in Sicherheit, solange ich diese Welt nur vor dir versteckt halten konnte. Auf den Gedanken, dich zu schützen, indem ich dich stark und wehrhaft mache, bin ich nie gekommen«, fügte sie traurig hinzu. »Aber irgendwie hast du es ja auch allein geschafft-jetzt bist du stark. Stark genug, dass ich dir die Wahrheit erzählen kann, falls du sie noch hören möchtest.«  
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Clary und musste an die schrecklichen Bilder denken, die der Engel ihr gezeigt hatte. »Ich weiß, ich war furchtbar sauer auf dich, weil du mich belogen hast. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mehr grauenhafte Dinge erfahren möchte.«  
    »Ich habe vorhin mit Luke gesprochen. Er meinte, du solltest alles wissen, was ich dir zu sagen habe. Die ganze Geschichte. Jede Einzelheit. Darunter befinden sich viele Dinge, die ichnoch niemandem erzählt habe, nicht einmal Luke. Ich kann dir nicht versprechen, dass dir

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