Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
Abkommenshalle entführen«, erwiderte Sebastian trotzig. »Außerdem hab ich dir doch schon gesagt, dass sie keine Ahnung hat, wie sie ihre Runen-Fähigkeiten einsetzen muss. Sie ist viel zu naiv, um irgendeine Gefahr darzustellen …«  
    »Ganz gleich, welche Pläne der Rat in diesem Moment auch schmieden mag - Clary ist der Schlüssel«, schnaubte Valentin. »Hugin hat sie auf dem Podium der Halle gesehen. Wenn es ihr gelingt, dem Rat ihre Kräfte zu demonstrieren …«  
    Sofort spürte Jace einen Anflug von Furcht um Clary, vermischt mit einer merkwürdigen Art Stolz: Natürlich war sie der Schlüssel zu allem - so kannte er sie.  
    »Dann werden die Nephilim kämpfen«, ergänzte Sebastian Valentins Satz. »Aber genau das wollen wir doch, oder etwa nicht? Clary spielt keine Rolle. Die Schlacht ist das Einzige, was zählt.«  
    »Ich denke, du unterschätzt sie«, sagte Valentin ruhig.  
    »Nein, nein, ich hab sie eine ganze Weile beobachtet«, widersprach Sebastian. »Wenn ihre Kräfte wirklich so unbegrenzt wären, wie du glaubst, dann hätte sie sie dazu nutzen können, ihren kleinen Vampirfreund aus dem Gefängnis zu holen - oder diesen Narren Hodge gerettet, als er im Sterben lag…«  
    »Eine Kraft muss nicht notwendigerweise unbegrenzt sein, um eine tödliche Wirkung zu entfalten«, hielt Valentin entgegen. »Und was Hodge betrifft: Du solltest ein wenig mehr Respekt gegenüber seinem Tod zeigen, zumal du derjenige bist, der ihn getötet hat.«  
    »Er war gerade dabei, ihnen von dem Engel zu erzählen. Ich musste es tun.«  
    »Nein, du wolltest es tun. So wie du es immer willst.« Valentin holte ein Paar schwere Lederhandschuhe aus seiner Jackentasche und streifte sie langsam über. »Vielleicht hätte Hodge ihnen davon erzählt. Vielleicht aber auch nicht. All die Jahre hat er sich im Institut um Jace gekümmert und sich bestimmt gefragt, wen er da aufzog. Hodge war einer der wenigen, der wusste, dass es mehr als einen Jungen gab. Ich konnte mir sicher sein, dass er mich nicht betrügen würde - dazu war er viel zu feige«, erklärte er und dehnte stirnrunzelnd die Finger.  
    Mehr als einen Jungen? Wovon redete Valentin?, grübelte Jace.  
    »Wen kümmert es schon, was Hodge gedacht hat?«, entgegnete Sebastian mit einer abschätzigen Handbewegung. »Er ist tot und das ist gut so!« Seine Augen funkelten düster. »Brichst du jetzt sofort zum See auf?«  
    »Ja. Du weißt, was zu tun ist?« Valentin deutete mit dem Kinn auf das Schwert an Sebastians Hüfte. »Nutz das da. Es ist zwar nicht das Engelsschwert, aber es besitzt genügend dämonische Kräfte, um seinen Zweck zu erfüllen.«  
    »Kann ich dich nicht zum See begleiten?« Sebastians Stimme hatte einen weinerlichen Ton angenommen. »Können wir das Heer nicht einfach schon jetzt freisetzen?«  
    »Es ist noch nicht Mitternacht. Ich habe dem Rat gesagt, dass ich ihm bis Mitternacht geben würde. Vielleicht ändern die Nephilim ja noch ihre Meinung.«  
    »Ganz bestimmt nicht…«, schmollte Sebastian.  
    »Ich habe ihnen mein Wort gegeben und dazu stehe ich«, beendete Valentin die Diskussion. »Falls du bis Mitternacht nichts von Malachi hörst, öffne das Tor.« Als er sah, dass Sebastian zögerte, musterte er ihn ungeduldig. »Ich brauche dich hier Jonathan. Ich kann nicht bis Mitternacht warten; es kostet mich ohnehin schon eine Stunde, um durch die Tunnel zum See zu gelangen, und ich habe nicht die Absicht, die Schlacht in die Länge zu ziehen. Zukünftigen Generationen muss bewusst sein, wie schnell der Rat verloren hat und wie endgültig unser Sieg war.«  
    »Es ist nur so schade, dass ich die Beschwörung verpasse. Dabei wäre ich so gern dabei gewesen, wenn du ihn heraufbeschwörst.« Sebastian zog ein wehmütiges Gesicht, doch in seinen Augen lag etwas Berechnendes, etwa Höhnisches undGieriges und seltsam Kaltes - auch wenn Valentin das überhaupt nicht zu interessieren schien.  
    Zu Jace’ Verblüffung strich Valentin Sebastian kurz über die Wange - eine rasche, unverhohlen zärtliche Geste -, ehe er sich abwandte und zum hinteren Ende der Höhle ging, die in tiefem Schatten lag. Dort hielt er einen Moment inne, eine bleiche Gestalt vor dunklem Hintergrund. »Jonathan«, rief er und Jace schaute unwillkürlich auf - er konnte einfach nicht anders. »Eines Tages wirst du dem Engel persönlich ins Antlitz schauen können. Schließlich erbst du einmal die Engelsinsignien, wenn ich nicht mehr bin. Und vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher