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Chuzpe: Roman (German Edition)

Chuzpe: Roman (German Edition)

Titel: Chuzpe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily Brett
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haben gemacht Klops?« sagte Edek. »Sie haben ihm erzählt, daß die Klops sind sehr gut. Nächste Woche er kommt wieder nach New York, und er will kommen zu uns zum Lunch.«
    »Er kommt nächste Woche wieder?« sagte Ruth.
    »Ja«, sagte Edek. »Er ist ein sehr, sehr netter Bursche. Seine Mutter Leah hat ein koscheres Restaurant in Los Angeles, aber nur mit Milchprodukten. Gehackte Leber haben sie nicht. Aber wahrscheinlich sie haben Käseplinsen.«
    Iris Lord kam in Ruths Büro. Sie kam vorbei, um einen Brief abzuholen, den Ruth für sie geschrieben hatte. »Ich habe versucht, einen Tisch im Restaurant Ihres Vaters zu bestellen«, sagte Iris. »Unmöglich. Deshalb bin ich hingegangen und habe erklärt, daß ich mit Ihnen befreundet und Kundin bei Ihnen bin. Ich habe mit Ihrem Vater gesprochen. Er ist wirklich süß. Er sah aus, als würde ihm jeden Moment ein Gefäß platzen, als ich sagte, ich sei Ihre Kundin und könne keinen Tisch bekommen. Er sah völlig verzweifelt aus. Und dann hatte er einen Geistesblitz. Er hat mich gefragt, ob ich in der Küche essen wolle. Ich wollte gerade nein sagen, als er mich schon reingeschoben hatte und einen Stuhl brachte. Er hat mich in eine Ecke gesetzt und persönlich bedient. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Das kann ich allerdings«, sagte Ruth. »Ich kenne meinen Vater seit geraumer Zeit.«
    »Sie müssen sehr in ihn vernarrt sein«, sagte Iris.
    »Meistens schon«, sagte Ruth. »Wie lange waren Sie in der Küche?«
    »Über eine Stunde«, sagte Iris. »Ihr Vater hat darauf bestanden, daß ich die Speisekarte rauf und runter und zum Abschluß die Schokoladenklopse probiere. Ist Zofia die Freundin Ihres Vaters?«
    »Gewissermaßen«, sagte Ruth. »Oder ein bißchen mehr.«
    »Das überrascht mich nicht, wenn man sieht, wie sie ihn anschaut, wenn er in die Küche kommt«, sagte Iris.
    »Sie hat Bleche voller Klopse im Ofen, Klopse, die auf dem Herd kochen, Saucen, die umgerührt werden müssen, aber sobald er hereinkommt, lächelt sie ihn an und wirft ihm Kußhände zu.« Iris Lord schwieg für einen Augenblick. »Haben Sie ihre Brüste gesehen?« fragte sie Ruth.
    »Allerdings«, sagte Ruth. »Oft genug. Sie sind kaum zu übersehen.«
    »Das kann man wohl sagen«, sagte Iris. »Als ich dort war, war es in der Küche sehr heiß. Zofia hatte unter ihrer Schürze nur einen schwarzen Büstenhalter und einen Rock an. So ist sie auch ins Restaurant gegangen«, sagte Iris. »In dem Restaurant war der Teufel los. Zwei Parteien haben sich um einen Tisch gestritten.«
    Mit dem Frieden nach dem vorausgegangenen Chaos war es aus und vorbei, als innerhalb einer Woche The New York Post , The Daily News und The New York Observer allesamt mit Berichten über »Klops braucht der Mensch« aufwarteten. Auslöser war die Jewish Monthly Press . Der Bericht mit dem Titel »Versöhnung durch Klopse« handelte davon, wie Edek Rothwax, Auschwitzüberlebender, und seine zwei polnischen Partnerinnen das Verhältnis zwischen Polen und Juden entkrampften. Ihr Vorstoß im Gastronomiegewerbe, schrieb die Jewish Monthly Press , sei ein Projekt der Partnerschaft und des Friedens. Den Artikel begleitete ein Foto von Edek und Zofia. Edek saß. Neben Zofias Brüsten wirkte er sehr klein, aber auch sehr im Frieden mit ihnen. Die Schlagzeilender anderen Blätter waren weniger politisch ambitioniert. »Klopse olé«, »Jede Menge Klops«, »Klopse zum Verlieben«, verkündeten sie. Ruth war wie benommen. Wie hatte es zu all dem kommen können? Sie hatte nicht die leiseste Ahnung. Im einen Augenblick machte ihr Vater sie wahnsinnig, weil er Versandrollen für ihre Firma bestellte, die niemand benötigte. Und sie zerbrach sich den Kopf, wie sie ein Hobby oder eine Freundin für ihn finden oder ihn dazu animieren könne, sich einem Lesezirkel anzuschließen. Und zwei Minuten später führte er ein gutbesuchtes Restaurant, das in aller Munde war. Und lebte mit Zofia zusammen. Und mit Walentyna.
    Zelda rief Ruth an. »Ist das nicht unglaublich? Diese ganzen Artikel über ›Klops braucht der Mensch‹?« sagte Zelda. »Kate weint vor Freude für Grandpa. Und Zachary sagt, daß jeder in seinem Krankenhaus die Zeitungsartikel gelesen hat.«
    Die einzigen, die sich nicht aus der Ruhe bringen ließen, waren Edek, Zofia und Walentyna.
    »Ist das nicht unglaublich?« sagte Ruth zu ihrem Vater.
    »Ich habe dir gesagt, daß Zofias Klops sind sehr gut«, antwortete er.
    Jetzt wurde es so gut wie aussichtslos, in »Klops

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