CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
Darstellung des Church-Ausschusses übergab Conein einem Adjutanten von General Don am späten Vormittag des 1.November drei Millionen Piastre (= 42 000 Dollar) zur Beschaffung von Nahrungsmitteln für die putschierenden Soldaten und als Entschädigungszahlung für etwaige Todesopfer unter ihnen. Conein selbst erklärte in seiner Aussage, er habe fünf Millionen Piastre (oder ca. 70 000 Dollar) von zu Hause mitgenommen. Colby nannte die Summe von 65 000.
301 der Präsident sei aufgesprungen : General Maxwell D. Taylor, Swords and Plowshares: A Memoir , Da Capo, New York 1990, S.301. Die in diesem Absatz zitierten, zwischen Weißem Haus und Saigon ausgetauschten Telegramme sind in vollem Wortlaut abgedruckt in: FRUS, Bd. IV.
302 »›He, Boss, das haben wir gut gemacht, nicht?‹« : Rosenthal, Zeitzeugenaussage, FAOH.
Kapitel 21
Im Jahr 1975 trat der so genannte Church-Ausschuss unter dem Vorsitz von Senator Frank Church zusammen; sein voller Titel lautete: »Senate Select Committee to Study Governmental Operations with Respect to Intelligence«, er hatte also die Aufgabe, das Regierungshandeln im Bereich nachrichtendienstlicher Operationen unter die Lupe zu nehmen. Zu den Anhörungen des Ausschusses wurden Zeugen geladen, die ihre Aussagen geheim und unter Eid machten, spätere Anhörungen erfolgten unter beschränkter Zulassung der Öffentlichkeit. Jener Teil der Arbeit des Ausschusses, dem bleibende Bedeutung zukommt, steckte lange Zeit in den unter Verschluss gehaltenen Akten.
Das vorliegende Kapitel stützt sich zum Teil auf unlängst freigegebene Aussagen hoher CIA-Beamter – darunter Richard Helms, John Whitten (bezeichnet mit dem Decknamen »John Scelso«) und James J. Angleton. Sie sagten unter Eid und in geheimer Sitzung sowohl 1976 vor dem Church-Ausschuss als auch 1978, bei einer zusätzlichen Anhörung, vor dem Sonderausschuss des Repräsentantenhauses über Mordkomplotte, dem House Select Committee on Assassinations (im Folgenden: HSCA) aus. Helms, McCone, Angleton und andere wurden ferner vor die 1975 von Präsident Ford einberufene so genannte Rockefeller-Kommission geladen. Die entsprechenden Tonbandabschriften, die erst 20 und 25 Jahre nach den Anhörungen freigegeben wurden, werfen neues Licht auf die Frage, welche Überlegungen innerhalb der CIA nach der Ermordung angestellt wurden, wie ihre eigenen Untersuchungen des Mordes verliefen und warum die Warren-Kommission nicht lückenlos von ihr informiert wurde.
Die unter Eid gemachten Aussagen wurden, entsprechend den Bestimmungen des vom Kongress 1992 verabschiedeten Gesetzes über die mit dem Mord zusammenhängenden Akten (JFK Assassination Records Collection Act), zwischen 1998 und 2004 freigegeben. Viele darunter wurden auf einer CD-ROM mit dem Titel Assassination Transcripts of the Church Committee veröffentlicht, im Internet unter http://www.history-matters.com. Die Arbeit von John Whitten, dem hauseigenen Historiker der CIA, der den Mord an Kennedy für die Agency untersuchte, lag unbeachtet in der JFK Library, wo der Journalist Jefferson Morley sie bei seinen Recherchen für eine demnächst erscheinende Biographie von Win Scott, dem Leiter des CIA-Büros in Mexiko-Stadt, ausfindig machte. Dem Autor gestattete Morley 2006 freundlicherweise die Einsicht in die von ihm angefertigten Kopien. Im Folgenden wird die Arbeit als Whitten-Bericht zitiert.
303 »Da bin ich aber froh, dass Ihr Wachdienst uns nicht geschnappt hat« : Richard Helms in Zusammenarbeit mit William Hood, A Look over My Shoulder: A Life in the Central Intelligence Agency , Random House, New York 2003, S.227–229.
304 »Was mir durch den Kopf raste« : Lyndon Johnson, Telefonat mit Bill Moyers am 26.Dezember 1966, LBJL. Ein Großteil der mit dem Kennedy-Mord zusammenhängenden Johnson-Tonbänder aus dem Weißen Haus wurde von Max Holland gesammelt, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen; publiziert unter dem Titel The Kennedy Assassination Tapes (Knopf, New York 2004). Zitate aus dem Band im Folgenden unter »LBJ Tapes/Holland«.
304 »Tragischer Tod von Präsident Kennedy« : Helms, A Look over My Shoulder , S.229.
305 »Mexiko verfügte über das weltweit größte und aktivste Operationsprogramm« : Whitten, beeidigte Aussage von 1978. »verfügte die CIA über keine Quellen« : Whitten-Bericht, ohne Datum, sicher Dezember 1963, CIA/JFKL.
306 war er außer sich : Auf der von McCone für den 22.November 1963 um 23 Uhr 30 angesetzten Dienstbesprechung
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