Cinema Erotica
Fliesen, nur Innenaufnahmen), ein Möbelzentrum (für innen und außen; sie müssen Betten verkaufen), eine von Wällen umgebene Anlage aus der Eisenzeit, einen Pub mit Übernachtungsmöglichkeiten (innen und außen und einige Szenen in einem der Schlafzimmer).«
Maddie stieß einen lauten Seufzer aus. »Die Liste geht noch weiter«, rief sie. »Oh, Mann. Wie soll ich diese Sachen in drei Wochen finden, mit den Besitzern verhandeln und die Verträge vorlegen?«
»Es ist ein bisschen eng«, sagte Freya, »aber ich weiß, dass du es schaffen wirst. Ich glaube, du solltest dir auch Hughs Begleitbrief durchlesen.«
Maddie überflog aufgebracht die hastig gekritzelten Zeilen in Hughs Shepherds Handschrift, die sie an dünne Spinnenbeine erinnerte.
»Ach, das ist doch Unsinn! Erwartet er das alles innerhalb seines Budgets? Er muss verrückt sein. Was er haben will, kostet zehnmal den Betrag, den er für die einzelnen Drehorte veranschlagt hat.«
»Mehr steht nicht zur Verfügung. Es gibt keine Chance, das Budget zu erhöhen.«
»Himmel, Freya!« Maddie ließ sich niedergeschlagen und irritiert auf einen Stuhl sinken. »Seien wir doch mal ehrlich. Wir wissen beide, dass es Low Budget Filme gibt, weil sie keinen Sponsor finden, obwohl es sich um wertvolle Projekte handelt, während andere Low Budget Filme so lausig sind, dass kein vernünftiger Geldgeber etwas davon wissen will. Ich habe den Eindruck, dass Mr. Shepherds Film zu dieser zweiten Kategorie der Billigproduktionen gehört.«
»Ich meine, du solltest ihn oder sein Projekt nicht so überhastet verurteilen, Maddie«, sagte Freya. »Du hast schon an Filmen mit niedrigem Budget gearbeitet. Du musst dich eben nach der Decke strecken. Neue Initiativen entwickeln. Du kannst das ganz bestimmt, Maddie.«
»Ich freue mich, dass Sie das glauben, denn ich bin mir nicht so sicher.«
»Du musst versuchen, eine positive Grundeinstellung anzunehmen, Maddie.«
»Ich werde mich wohl damit abfinden müssen, aber das heißt nicht, dass es mir gefällt.«
»Hör mal. Was sagst du dazu, wenn ich dir meinen MG als kleines Zuckerbrot gebe? Ich werde ihn in dieser Zeit nicht brauchen, und stell dir mal vor, wie schön das sein kann, durch Dorset mit offenem Verdeck zu fahren.« Freya lächelte sie liebevoll an.
Maddie dachte einen Moment darüber nach, obwohl sie schon wusste, wie ihre Antwort ausfallen würde. Hugh hatte dafür gesorgt, dass sie den Auftrag unmöglich ablehnen konnte. Und das Angebot mit dem MG war verführerisch. Maddie hatte das Auto immer bewundert, und Freya wusste das. »Okay, danke«, murmelte sie schließlich. Dann fühlte sie sich schuldig wegen ihres Dickschädels, denn Freya trug ja keine Schuld. Sie entschuldigte sich.
»Nicht nötig, Maddie. Ich verstehe, wie du dich fühlst. Aber jetzt solltest du dich langsam ins Zeug legen. Du weißt selbst, wie wenig Zeit du hast. Hugh hat deine Handynummer und wird sich bei dir melden. Mach dir keine Sorgen wegen der Arbeiten an D-Day Dawn. Miles hat die einzelnen Vereinbarungen schon übernommen.«
Maddie unterdrückte eine zerknirschte Grimasse, hielt die Akte gegen die Brust gepresst und ging aus dem Büro. Sie ging zur Toilette und klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Vielleicht half das, sich zu beruhigen.
Als sie zurück zu ihrem Schreibtisch kam, waren ihre Materialien, die Kent betrafen, einschließlich ihrer Notizen, bereits weg.
»Miles war hier und hat sie mitgenommen«, erklärte Polly, was überflüssig war.
Maddies Wut flackerte wieder auf, aber sie wusste, dass sie nichts dagegen tun konnte. Es schien, dass Hugh Shepherd sie in der Hand hatte, und sie hatte keine andere Wahl, als sich seinen Wünschen unterzuordnen.
Zweites Kapitel
Maddie war so wütend, dass sie die Arbeit früher verließ. Sie wusste, wenn sie im Büro blieb, würde sie irgendwann etwas zu Freya sagen, was sie später bereuen würde. Sie blieb gereizt über Hugh Shepherd und die kleine Bombe, die er hatte platzen lassen, als sie ihr Fahrrad über den Vorgartenweg fuhr und es dann gegen das niedrige Eisengeländer zwischen ihrem Haus und dem Nachbarhaus stellte.
Sie nahm Kette und Schloss, die sie um den Sattel gewickelt hatte, und sicherte ihr Fahrrad am Geländer. Als Maddie zuerst nach Cambridge gekommen war, hatte sie schnell lernen müssen, dass Fahrräder ein bevorzugtes Diebesgut waren. Dies war ihr drittes Fahrrad in vier Jahren, und sie war entschlossen, es länger zu behalten als die vorherigen
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