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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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in die Luft jagte, hatten sie und ihre Schülerinnen einen Zauber über die umstehenden Menschen gelegt, der sie glauben machte, ein Rohr wäre explodiert. Das war mehr als beeindruckend gewesen.
    Ich frühstückte, wusch das Geschirr ab, räumte mein Schlafzimmer auf und hörte nebenbei Musik. Um kurz vor zwei war es dann an der Zeit, das Auto aus der Werkstatt zu holen. Ich zog mich an und verließ die Wohnung, nicht jedoch ohne die Handtasche nach meiner SIG und den Silbermessern zu kontrollieren. Nach den Ereignissen der letzten Monate ging ich nicht einen Tag mehr ohne Waffe aus dem Haus. Ich hatte einfach mit zu vielen Paras zu tun, als dass ich es mir hätte leisten können schutzlos umherzulaufen. Als ich kurz vor drei in der Tiefgarage unserer Firma parkte und zum Fahrstuhl ging, gesellte sich Julia, unsere neue Aushilfe, dazu. Ich zuckte leicht zusammen, als sie mich begrüßte, weil ich sie nicht hatte kommen hören.
    »Hallo, Frau Olsen, wie geht es Ihnen?«, fragte sie und reichte mir die Hand.
    Ich seufzte innerlich. »Bitte, nenn mich doch einfach Cherry und du kannst mich duzen.« Wir stiegen in den Aufzug.
    »Ich bin es nicht gewohnt, meine Vorgesetzten zu duzen«, sagte sie etwas kleinlaut.
    »Aber ich bin nicht deine Vorgesetzte. Sieh mich als deine Kollegin an«, schlug ich lächelnd vor, doch sie ging nicht darauf ein.
    Zweifelnd sah sie mich an, als sie sagte: »Sie sind die Tochter des Chefs, da kann ich Sie schlecht als Gleichgestellte ansehen.«
    Ich gab auf. »Gut, dann nenn mich , wie du willst, wir sehen uns«, sagte ich, als wir in den siebten Stock gelangten und Julia aussteigen musste.
    In der Firma hatte sich einiges getan, seit mein Vater wieder aus Amerika zurück war. Er hatte sich mit einer sehr einflussreichen amerikanischen Geschäftsfrau zusammengetan und in den unteren Firmenetagen, welche bisher leer gestanden hatten, ein Callcenter einrichten lassen. Dazu hatte er zwanzig neue Mitarbeiter eingestellt, die für Deutschland, in naher Zukunft aber auch für unsere deutlich wachsende Anzahl an ausländischen Kunden telefonieren würden. Julia war Teamleiterin des gesamten Callcenters und vor drei Wochen zu uns gestoßen; sie machte sich gut. Ich drückte den Fahrstuhlknopf zur 13. Etage – auch ‚Chefetage‘ genannt. Hier hatten der Geschäftsführer, mein Dad, sein Stellvertreter, der Franzose Louis, und meine Wenigkeit ihre Büros. Als ich aus dem Fahrstuhl trat, steuerte ich das Büro meines Vaters an.
    »Hi, Dad«, begrüßte ich ihn, als ich sein Büro betrat. Ich lebte seit meinem siebten Lebensjahr in Berlin, hatte es mir aber nie abgewöhnen können, ihn so zu nennen.
    Er saß hinter seinem Schreibtisch und kritzelte in einem Ordner herum. Ich ging um den wuchtigen Tisch herum, küsste ihn auf die Wange und setzte mich ihm gegenüber. Er lächelte mir kurz zu und kritzelte dann weiter. Er sah müde aus.
    »Komm schon, Dad, musst du wirklich rund um die Uhr arbeiten? Willst du, dass es dir ergeht wie Onkel John?« John war mein Onkel väterlicherseits und damals mit uns nach Berlin gezogen. Er arbeitete bei der Staatsanwaltschaft und tat dies fast rund um die Uhr. Er hatte deshalb schon einen Herzinfarkt gehabt und sah zwanzig Jahre älter aus, als er eigentlich war. Ich wollte nicht, dass es meinem Vater genauso erging.
    »Kein Grund, sich so aufzuregen, ich geh ja bald schlafen«, sagte er lächelnd.
    Ich lachte nicht, sondern schaute ihn böse an. Ich hasste es, wenn er seine Gesundheit auf die leichte Schulter nahm. Mit vierundfünfzig Jahren war er wahrlich nicht mehr der Jüngste.
    Als er sah, dass ich auf sein Lächeln nicht einging, seufzte er und schlug den Ordner zu. »Musst du nicht jeden Moment Odelia empfangen?« Zu seinem Glück klingelte in diesem Moment mein Bürotelefon.
    Als ich in meinem Büro war und den Hörer abnahm, meldete sich unsere Empfangsdame aus dem Erdgeschoss. »Sie sind da«, sagte sie.
    »Gut, schick sie hoch.«
    Ich wartete am Fahrstuhl auf unsere Kunden und geleitete die Hexen anschließend in mein Büro.
    Odelia kam immer in Begleitung. Heute hatte sie zwei ihrer Schülerinnen dabei. Ich schätzte Odelia auf knapp über siebzig Jahre. Sie hatte sehr dunkle Augen, fast schwarz, und pechschwarzes Haar. Sie war immer sehr dunkel und schlicht gekleidet. Als ich ihr den Kundensessel anbot und sie ihren dunkelbraunen Mantel auszog, kam ein einfaches, bis zum Boden reichendes Kleid zum Vorschein – natürlich in Schwarz. Ihre Schülerinnen

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