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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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»Bring sie zum Schweigen, Jace!«
    Doch Jace, der Clary noch immer festhielt, erwiderte: »Wollen wir hier nur rumstehen und tatenlos zusehen, wie uns die anderen beschützen?« Er deutete mit dem Kinn auf die Reihen der roten Schattenjäger.
    »Ganz genau«, bestätigte Sebastian. »Denn wir, du und ich, sind zu wichtig. Uns darf nichts zustoßen.«
    Jace schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Auf der anderen Seite kämpfen zu viele.« Er reckte den Hals, um über die Menge hinwegzuschauen. »Was ist mit Lilith? Kannst du sie nicht zurückrufen, damit sie uns hilft?«
    »Was? Etwa hier?« Verachtung sprach aus Sebastians Stimme. »Nein. Außerdem ist sie noch zu schwach, um uns beizustehen. Früher hätte sie eine ganze Armee vernichten können, aber dieser Dreckskerl von Schattenweltler mit dem Kainsmal hat ihre Essenz in der Leere zwischen den Welten zerstreut. Es hat sie schon ihre ganze Kraft gekostet, hier zu erscheinen und uns ihr Blut zu geben.«
    »Du Feigling«, fauchte Clary Sebastian an. »Du hast diese Nephilim in deine Sklaven verwandelt und rührst keinen Finger, um sie zu beschützen … «
    Wütend hob Sebastian die Hand, als wollte er sie ohrfeigen. Clary wünschte sich, er würde sie schlagen, damit Jace es sehen konnte. Stattdessen ließ Sebastian die Hand sinken und verzog die Lippen zu einem hämischen Grinsen. »Wenn Jace dich losließe, würdest du sicher kämpfen, oder?«
    »Selbstverständlich würde ich das … «
    »Und auf wessen Seite?« Blitzschnell trat Sebastian auf Clary zu und hob den Höllenkelch. Clary konnte einen Blick hineinwerfen: Obwohl so viele Nephilim bereits davon getrunken hatten, war die Menge an Blut, die darin schwappte, unverändert. »Heb ihren Kopf an, Jace.«
    »Nein!« Clary verdoppelte ihre Anstrengungen und versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Jace’ Finger schoben sich unter ihr Kinn, doch Clary glaubte, ein Zögern in seiner Handbewegung zu spüren.
    »Sebastian«, setzte er an. »Nicht … «
    »Tu es! Jetzt!«, befahl Sebastian. »Für uns besteht kein Grund, noch länger hierzubleiben. Wir sind wichtig, nicht dieses Kanonenfutter. Wir haben bewiesen, dass der Höllenkelch funktioniert – das ist das Einzige, was zählt.« Höhnisch grinsend krallte er seine Hand in Clarys Kleid. »Aber wir können wesentlich leichter fliehen, wenn dieses Miststück nicht die ganze Zeit schreit und strampelt und um sich tritt.«
    »Wir können sie doch später aus dem Kelch trinken lassen … «
    »Nein«, knurrte Sebastian. »Und jetzt halt sie gefälligst fest.« Damit hob er den Kelch, drückte ihn Clary an den Mund und versuchte, ihre Lippen auseinanderzuzwängen.
    Erbittert setzte Clary sich zur Wehr und biss die Zähne zusammen.
    »Trink!«, flüsterte Sebastian bedrohlich und so leise, dass Clary bezweifelte, ob Jace ihn hören konnte. »Ich hab dir ja gesagt, dass du am Ende dieser Nacht alles tun würdest, was ich von dir verlange. Also trink!« Seine schwarzen Augen verfinsterten sich und er presste ihr den Kelch fester gegen die Lippen und schob ihre Unterlippe nach unten.
    Clary schmeckte Blut, während sie gleichzeitig hinter sich griff, Jace an den Schultern packte und seinen Körper dazu nutzte, Sebastian mit beiden Beinen einen Tritt zu verpassen: Sie spürte, wie erst der Saum und dann die Seitennaht ihres Kleides rissen, als sie ihre Füße mit Wucht in Sebastians Brustkorb rammte und er pfeifend zurücktaumelte. Währenddessen riss Clary ruckartig den Kopf zurück und hörte dann ein Knirschen, als ihr Schädel gegen Jace’ Gesicht schlug. Er schrie auf und lockerte seinen Griff lange genug, dass Clary sich losreißen konnte. Sie wirbelte herum und stürzte sich in das Kampfgetümmel, ohne sich noch einmal umzuschauen.
    Maia hetzte über den felsigen Untergrund; Sternenlicht streifte mit kühlen Fingern ihr Fell, während der Kampf ihre empfindliche Nase mit Gerüchen bombardierte: Blut, Schweiß und der Gestank brennender Gummireifen – das Zeichen Schwarzer Magie.
    Ihr Rudel hatte sich über die gesamte Ebene verteilt und schlug mit todbringenden Zähnen und Klauen breite Lücken in die Reihen des Feinds. Maia hielt sich dicht neben Jordan – aber nicht, weil sie seinen Schutz brauchte, sondern weil sie festgestellt hatte, dass sie Seite an Seite besser und effektiver kämpfen konnten. Bisher hatte sie nur an einer einzigen Schlacht teilgenommen, auf der Brocelind-Ebene, und damals hatte um sie herum ein furchtbares Chaos aus Dämonen

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