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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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ihrem Bett gezerrt. Was für ein Albtraum, nun hier aufzuwachen, inmitten maskierter Gestalten, an diesem finsteren, gottverlassenen Ort.
    »Komm näher«, befahl Sebastian und winkte sie mit einer Handbewegung heran.
    Amatis trat noch einen Schritt vor. Sie war mindestens einen Kopf kleiner als Clarys Bruder und musste sich etwas recken, während er ihr etwas ins Ohr flüsterte. Dann breitete sich ein kaltes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
    Sebastian hob eine Hand. »Würdest du gern gegen Cartwright kämpfen?«
    Cartwright – ein junger Mann mit hellem Haar und einem breiten, kantigen Gesicht – ließ die Kette fallen, die er noch immer festgehalten hatte, und seine Hand zuckte zu seinem Waffengürtel unter dem Umhang. »Aber ich … «
    »Eine kleine Demonstration ihrer Kräfte wäre jetzt sicherlich angebracht«, bemerkte Sebastian. »Komm schon, Cartwright, sie ist doch nur eine Frau und älter als du. Oder hast du etwa Angst?«
    Cartwright wirkte bestürzt, zückte aber dennoch einen langen Dolch. »Jonathan … «
    In dem Moment blitzten Sebastians Augen auf. »Er gehört dir, Amatis!«
    Ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen. »Es ist mir ein Vergnügen«, erwiderte sie und sprang. Mit verblüffender Geschwindigkeit hechtete sie hoch in die Luft, stieß den Fuß vor und trat dem verwirrten Schattenjäger den Dolch aus der Hand. Verwundert beobachtete Clary, wie Amatis an Cartwrights Körper hochschnellte und ihm das Knie in den Magen rammte. Als er rückwärtstaumelte, verpasste sie ihm einen Kopfstoß, wirbelte um ihn herum, packte ihn am Rücken seiner Robe und riss ihn zu Boden. Mit einem grässlichen, knackenden Geräusch landete er vor ihren Füßen und stöhnte vor Schmerz.
    »Das war dafür, dass du mich mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt hast«, knurrte Amatis und wischte sich mit dem Handrücken über die leicht blutende Lippe. Ein nervöses Lachen ging durch die Menge.
    »Jetzt habt ihr es mit eigenen Augen gesehen«, rief Sebastian. »Selbst eine Nephilim ohne besondere Fähigkeiten oder Kräfte – nichts für ungut, Amatis – kann stärker und geschickter werden als ihr mit seraphischen Kräften ausgestattetes Gegenüber.« Theatralisch schlug er sich die rechte Faust in die linke Hand. »Macht. Echte Macht. Wer ist dazu bereit?«
    Die Schattenjäger zögerten einen Moment, doch dann rappelte Cartwright sich auf, eine Hand schützend auf seinen Magen gepresst. »Ich! Ich bin dazu bereit«, sagte er und warf Amatis einen giftigen Blick zu, die jedoch nur kalt lächelte.
    Sebastian hielt den Höllenkelch in die Höhe. »Dann tritt vor.«
    Cartwright ging auf Sebastian zu, während hinter ihm die anderen Schattenjäger aus ihrer Erstarrung erwachten. Sie folgten Cartwright und stellten sich hinter ihm in einer lockeren Reihe auf. Amatis stand gelassen daneben, die Hände vor dem Körper verschränkt.
    Clary starrte sie an und versuchte, die ältere Frau dazu zu bewegen, in ihre Richtung zu schauen. Amatis war Lukes Schwester – wenn sich die Dinge wie geplant entwickelt hätten, dann wäre sie inzwischen Clarys Stieftante.
    Amatis . Clary erinnerte sich an das schmale Kanalhaus in Idris und daran, wie freundlich Amatis zu ihr gewesen war und wie sehr sie Jace’ Vater geliebt hatte. Bitte sieh mich an, dachte Clary. Bitte zeig mir, dass du noch immer du selbst bist.
    In dem Moment hob Amatis den Kopf, als hätte sie Clarys stummes Flehen gehört, und blickte sie direkt an. Dann schenkte sie ihr ein Lächeln – allerdings kein freundliches oder aufmunterndes, sondern ein finsteres, kaltes und leicht belustigtes Lächeln. Das Lächeln eines Menschen, der zusah, wie jemand anderes ertrank, und nicht einen Finger zu dessen Rettung krümmte, dachte Clary. Das hier war nicht Amatis’ Lächeln, denn das hier war nicht Amatis – Amatis existierte nicht mehr.
    Inzwischen hatte Jace die Hand von Clarys Mund genommen, aber sie verspürte nicht länger das Bedürfnis zu schreien. Niemand würde ihr hier zu Hilfe kommen und die Person, die die Arme um sie geschlungen hatte und sie wie in einem Schraubstock festhielt, war nicht Jace. So wie Kleidungsstücke selbst nach Jahren noch die Konturen ihres ehemaligen Besitzers beibehielten oder ein Kissen den Abdruck der Person, deren Kopf einst darauf gelegen hatte, genau so war auch dieser Jace. Er war eine leere Hülle, die sie mit ihren Wünschen, ihrer Liebe und ihren Träumen ausgestopft hatte.
    Damit hatte sie dem echten Jace ein schreckliches

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