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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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trug Stiefel, die eine Handbreit über dem Knie endeten, eine enge Jeans und einen roten Pullover, der eine ihrer Schultern frei ließ. Ihre Haut war über und über mit schwarzen Runenmalen bedeckt. Unwillkürlich musste Clary an Sebastians Worte denken – ich hasse es, wenn Frauen ihre Haut mit Narben verschandeln – und schauderte innerlich.
    »Hast du mich denn nicht rufen hören?«, fragte Izzy fordernd. »Du kannst manchmal erstaunlich eingleisig sein.«
    Clary schlenderte zu Isabelle und lehnte sich gegen die Kirchenbank. »Ich hab dich nicht absichtlich übersehen.«
    Isabelle schwang die Beine von der Lehne und stand auf. Durch die hohen Absätze ihrer Stiefel überragte sie Clary turmhoch. »Ja, das weiß ich. Deshalb hab ich ja auch ›eingleisig‹ gesagt und nicht ›unhöflich‹.«
    »Bist du hier, um mich wieder wegzuschicken?« Clary stellte zufrieden fest, dass ihre Stimme nicht zitterte. Natürlich wollte sie Jace sehen, mehr als alles andere auf der Welt. Aber nach allem, was sie im vergangenen Monat durchgemacht hatte, wusste sie: Das Wichtigste war die Tatsache, dass er lebte und dass er wieder er selbst war. Alles andere war nebensächlich.
    »Nein«, sagte Izzy und marschierte in Richtung des Aufzugs. Clary schloss sich ihr an. »Ich halte das Ganze für völlig lächerlich. Schließlich hast du ihm das Leben gerettet.«
    Plötzlich spürte Clary ein unbehagliches Gefühl im Magen und musste schlucken. »Du hast gesagt, es gäbe da ein paar Dinge, die ich noch nicht wüsste.«
    »Das stimmt.« Isabelle drückte auf den Aufzugknopf. »Jace kann sie dir erklären. Ich bin nur deshalb heruntergekommen, weil ich dachte, dass da noch ein paar andere Sachen sind, die du wissen solltest.«
    Clary lauschte auf das vertraute Quietschen und Rattern des alten Aufzugs. »Zum Beispiel?«
    »Mein Vater ist wieder da«, berichtete Isabelle, ohne Clary jedoch anzuschauen.
    »Nur zu Besuch oder für immer?«
    »Für immer.« Isabelle klang ruhig, aber Clary erinnerte sich daran, wie betroffen Izzy reagiert hatte, als bekannt wurde, dass Robert Lightwood sich für den Posten des Inquisitors beworben hatte. Isabelle holte Luft und fuhr dann fort: »Aline und Helen haben uns davor bewahrt, richtigen Ärger wegen dieser Geschichte in Irland zu bekommen. Als Magnus uns zu dir teleportiert hat, geschah das ohne das Wissen des Rats. Denn meine Mom war sich sicher, dass die Ratsmitglieder Jäger aussenden würden, um Jace zu töten. Sie hat es nicht fertiggebracht, den Rat zu informieren. Ich meine, hier geht’s immerhin um unsere Familie.«
    Bevor Clary irgendetwas erwidern konnte, erschien der Aufzug ratternd und quietschend vor ihnen und sie folgte Isabelle in die Kabine. Dabei musste sie den seltsamen Drang unterdrücken, Izzy dankbar zu umarmen: Clary bezweifelte, dass ihr diese Geste gefallen würde.
    »Also hat Aline der Konsulin, die ja immerhin ihre Mutter ist, erzählt, dass einfach keine Zeit zum Informieren des Rats gewesen wäre und man sie mit dem strikten Befehl zurückgelassen hätte, Jia sofort anzurufen. Dummerweise wäre nur irgendetwas mit den Leitungen nicht in Ordnung gewesen, sodass sie nicht telefonieren konnte. Im Grunde genommen hat sie das Blaue vom Himmel gelogen. Aber das ist unsere Story und an die halten wir uns jetzt. Ich nehme zwar nicht an, dass Jia ihr geglaubt hat, aber das spielt auch keine Rolle – es ist ja nicht so, als ob Jia Mom unbedingt bestrafen wollte. Sie brauchte einfach nur eine Geschichte, an die sie sich halten kann, um keine Sanktionen gegen uns verhängen zu müssen. Schließlich war die ganze Operation ja kein Desaster: Wir sind rein, haben Jace rausgeholt, die meisten der Dunklen Nephilim getötet und Sebastian in die Flucht geschlagen.«
    Mit einem lauten Quietschen kam der Aufzug abrupt zum Stehen.
    »Sebastian in die Flucht geschlagen«, wiederholte Clary. »Das heißt also, wir haben keine Ahnung, wo er steckt? Ich hab gedacht, dass er nach der Zerstörung seiner Wohnung – dieser Dimensionsfalte – vielleicht doch geortet werden könnte.«
    »Wir haben es versucht«, erklärte Isabelle. »Aber offenbar befindet er sich noch immer irgendwo jenseits unserer Ortungsmöglichkeiten. Nach Aussage der Stillen Brüder hat die Magie, die Lilith an ihm vollzogen hat … nun ja, Sebastian ist stark, Clary. Richtig stark. Wir müssen davon ausgehen, dass er irgendwo da draußen ist, mit dem Höllenkelch, und seinen nächsten Schritt plant.« Nachdenklich schob sie

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