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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Jordan Maia zu verstehen, dass dies ihr Stichwort zum Aufbruch war. Sie erhob sich, wischte sich ein paar Krümel von ihrer Jeans und war schon fast bei der Tür, als Praetor Scott sie erneut ansprach.
    »Ach ja, noch etwas, Maia Roberts … «, setzte er an und in seiner Stimme schwang ein warnender Unterton mit. »Ich hoffe doch sehr, dass dir eines bewusst ist: Wenn du im Namen anderer Leute Versprechungen machst, dann ist es deine Aufgabe, dass diese auch eingehalten werden.«
    Als Simon aufwachte, fühlte er sich noch immer total erschöpft und blinzelte müde in die Dunkelheit. Die dichten schwarzen Vorhänge vor den Fenstern ließen nur wenig Licht in den Raum dringen, doch seine innere Uhr verriet ihm, dass es inzwischen Vormittag sein musste – eine Vermutung, die durch die Tatsache bestätigt wurde, dass Isabelle verschwunden war. Die Bettdecke lag zurückgeschlagen am Fußende und das Laken auf ihrer Seite des Betts war zerwühlt.
    Schon Vormittag, und er hatte seit Clarys Aufbruch keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt. Simon zog seine rechte Hand hervor und betrachtete den goldenen Ring an seinem Finger. In das feine Metall waren entweder Muster oder aber Worte in einer Schrift eingraviert, die er nicht kannte.
    Er biss die Zähne zusammen, setzte sich auf und berührte den Ring. Clary?
    Ihre Antwort kam sofort und deutlich und Simon wäre vor Erleichterung fast aus dem Bett gefallen. Simon. Gott sei Dank.
    Kannst du reden?
    Nein. Eine gewisse Anspannung schien in ihrer Stimme mitzuschwingen, die Simon eher spüren als hören konnte. Ich bin zwar froh, dass du dich meldest, aber gerade ist es etwas schwierig. Ich bin nicht allein.
    Aber es geht dir gut?
    Mit mir ist alles in Ordnung. Bisher ist noch nichts Nennenswertes passiert. Ich versuche, Informationen zu sammeln. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich. Versprochen.
    Okay. Pass gut auf dich auf.
    Du auch.
    Und dann war die Verbindung beendet. Simon schob die Beine über den Rand der Matratze und bemühte sich, seine vom Schlaf zerzausten Haare wenigstens ein bisschen zu glätten. Dann sah er nach, ob sonst schon jemand wach war.
    Offensichtlich waren alle lange vor ihm aufgestanden: Alec, Magnus, Jocelyn und Isabelle saßen am großen Tisch in Magnus’ Wohnzimmer, jeder einen Becher Kaffee vor sich. Im Gegensatz zu Alec und Magnus, die beide in Jeans auf ihren Stühlen hockten, trugen Jocelyn und Isabelle ihre Schattenjägermontur und Isabelle hatte ihre Peitsche um den rechten Arm gewickelt. Als Simon eintrat, schaute sie auf, lächelte jedoch nicht. Auch ihre Schultern wirkten angespannt und ihre Lippen waren zu einem dünnen Strich zusammengepresst.
    »Es hat schon seinen Grund, warum das Ritual der Engelsinsignien so kompliziert war.« Magnus ließ die Zuckerdose herbeischweben und schaufelte sich einen Löffel in den Kaffee. »Engel handeln auf Geheiß Gottes, aber nicht auf das der Menschen – nicht einmal, wenn es sich dabei um Schattenjäger handelt. Wagt man es, einen Engel herbeizurufen, muss man damit rechnen, von seinem himmlischen Zorn vernichtet zu werden. Der eigentliche Zweck des Insignien-Rituals bestand nicht darin, Raziel heraufzubeschwören – das Ritual diente vorrangig dazu, denjenigen, der ihn herbeirief, vor dem Zorn des Erzengels zu schützen, sobald dieser erschien.«
    »Valentin … «, setzte Alec an.
    »Ja, Valentin hat neben Raziel auch noch einen rangniederen Engel heraufbeschworen. Aber der hat nicht ein einziges Mal zu ihm gesprochen, oder? Und ihm überhaupt nicht geholfen, auch wenn Valentin ihm Blut abgezapft hat. Bei all dem muss Valentin unglaublich mächtige Beschwörungsformeln eingesetzt haben, nur um den Engel zu binden. So wie ich das verstehe, hat Valentin die Lebensenergie des Engels mit dem Landsitz der Waylands verknüpft, weshalb das Haus mit dem Tod des Engels in sich zusammenstürzte.« Mit einem blau lackierten Fingernagel tippte er gegen den Kaffeebecher. »Damit hat er sich selbst verdammt. Ob man nun an Himmel und Hölle glaubt oder nicht, er hat sich selbst der Verdammnis preisgegeben. Denn als er Raziel heraufbeschwor, hat dieser ihn niedergestreckt, nicht zuletzt als Vergeltung für das, was Valentin seinem Engelsbruder angetan hatte.«
    »Warum reden wir über das Rufen von Engeln?«, fragte Simon und setzte sich ans Kopfende des langen Tischs.
    »Isabelle und Jocelyn waren bei den Eisernen Schwestern und haben nach einer Waffe gefragt, die gegen Sebastian eingesetzt werden kann, ohne

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