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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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dass ihr das auch nur in Erwägung zieht«, warf Jocelyn ein. »Ich habe bei Valentin hautnah miterlebt, wohin es führen kann, wenn man nur über Halbwissen zu Dämonen verfügt. Clary … « Sie verstummte, als spürte sie Simons Blick auf sich, und wandte sich dann ihm zu: »Simon, weißt du, ob Clary schon wach ist? Wir haben sie schlafen lassen, aber inzwischen ist es fast elf.«
    Simon zögerte. »Ich weiß es nicht.« Genau genommen war das ja nicht gelogen, beruhigte er sich selbst. Wo auch immer Clary sich befinden mochte: Theoretisch war es möglich, dass sie gerade schlief. Auch wenn er vor zwei Minuten noch mit ihr gesprochen hatte.
    Verwundert schaute Jocelyn ihn an. »Aber hast du denn nicht bei ihr im Zimmer geschlafen?«
    »Nein, ich … ich war … « Simon verstummte, da ihm klar wurde, dass er sich selbst gerade eine Grube gegraben hatte. Magnus besaß drei Gästezimmer. In einem hatte Jocelyn übernachtet, im zweiten Clary. Was offensichtlich bedeutete, dass er im dritten Zimmer geschlafen hatte, zusammen mit …
    »Isabelle?«, warf Alec mit hoch erhobenen Augenbrauen ein. »Du hast in Isabelles Zimmer geschlafen?«
    Doch Isabelle winkte nur abschätzig ab. »Kein Grund zur Sorge, Bruderherz. Es ist nichts passiert. Andererseits … «, fügte sie hinzu, als sie sah, wie Alecs Schultern sich entspannten, »andererseits war ich natürlich total betrunken und völlig weggetreten. Im Grunde hätte er also alles mit mir machen können, ohne dass ich auch nur aufgewacht wäre.«
    »Also ich muss doch sehr bitten«, protestierte Simon. »Ich hab nichts weiter getan, als dir die gesamte Handlung von Krieg der Sterne zu erzählen.«
    »Ich glaub nicht, dass ich mich daran erinnern kann«, erwiderte Isabelle und nahm sich einen Keks vom Teller in der Tischmitte.
    »Ach, nein? Und wer war dann Luke Skywalkers Sandkastenfreund?«
    »Biggs Darklighter«, antwortete Isabelle wie aus der Pistole geschossen und schlug dann mit der flachen Hand auf den Tisch. »Das ist so gemein!« Trotzdem grinste sie breit, während sie an ihrem Keks knabberte.
    »Ah«, meinte Magnus. »Junge Nerd-Liebe. Eine wundervolle Sache, doch gleichzeitig auch Ziel für Spott – und Quelle der Erheiterung für diejenigen unter uns, die ein wenig kultivierter sind.«
    »Okay, das reicht.« Jocelyn stand auf. »Ich werde jetzt Clary holen. Wenn ihr vorhabt, einen Dämon heraufzubeschwören, will ich nicht dabei sein – genauso wenig will ich, dass meine Tochter dabei ist.« Entschlossen marschierte sie in Richtung des schmalen Flurs.
    Blitzschnell versperrte Simon ihr den Weg. »Das kannst du nicht machen«, protestierte er.
    Jocelyn musterte ihn mit fester Miene. »Ich weiß, was du jetzt sagen willst, Simon… dass dies hier der sicherste Ort für uns sei. Aber wenn ein Dämon heraufbeschworen werden soll, will ich nicht … «
    »Darum geht’s gar nicht«, unterbrach Simon sie und holte tief Luft – was ihm aber auch nicht half, weil sein Blut keinen Sauerstoff mehr aufnehmen konnte. Ihm war etwas mulmig zumute. »Du kannst Clary nicht wecken, weil … weil sie gar nicht hier ist.«

10 Die Wilde Jagd
    Jordans ehemaliges Zimmer im Praetor House sah genauso aus wie jedes andere Studentenzimmer: An den beiden Seitenwänden standen zwei flache Metallrahmenbetten, durch ein Fenster voneinander getrennt, das auf die grünen Rasenflächen drei Stockwerke tiefer hinausging. Jordans Zimmerhälfte war relativ kahl. Es schien, als hätte er die meisten Fotos und Bücher nach Manhattan mitgenommen; allerdings hingen noch ein paar mit Reißzwecken befestigte Schnappschüsse vom Meer und vom Strand an der Wand, direkt neben einem angelehnten Surfbrett. Maias Herz machte einen Satz, als sie das Foto von Jordan und ihr im goldenen Rahmen auf dem Nachttisch entdeckte. Es war in Ocean City aufgenommen worden, im Hintergrund sah man den Strand und den langen Holzpier.
    Jordan warf einen kurzen Blick auf das Bild, schaute dann zu Maia und errötete. Er hievte seine Tasche aufs Bett und zog seine Jacke aus, Maia den Rücken zugekehrt.
    »Wann kommt denn dein Zimmergenosse wieder zurück?«, fragte die junge Werwölfin in die unbehagliche Stille hinein. Sie war sich nicht sicher, warum sie beide plötzlich so verlegen reagierten. In Jordans Wagen waren sie alles andere als schüchtern gewesen, doch hier, in seinem ehemaligen Zimmer, schienen sich die Jahre, in denen sie nicht miteinander gesprochen hatten, wie ein Keil zwischen sie zu schieben.
    »Das

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