City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris
Ihren Tränen dazu bewegen können, Sie laufen zu lassen, dann haben Sie sich geirrt“, sagte er schroff. „Stehen Sie auf.“ Er packte sie unsanft am Arm und zog sie zu sich hoch. Wieder war sie ihm bedrohlich nahe. Seine mächtige Präsenz fühlte sich an, als stünde man bei einem Raubtier im Käfig, das gerade zum Sprung ansetzte. „Sie werden jetzt mit mir kommen.“
„ Warten Sie!“ Elaine versuchte, ihren Arm frei zu bekommen. Tatsächlich war sie geschickt und könnte es normalerweise schaffen, es mit einem einzelnen Gegner aufzunehmen. Doch er war um ein Vielfaches stärker und schneller als sie. Mein Gott , dachte Elaine, wo nimmt er nur diese Kraft her?
„ Was haben Sie vor mit mir?“ Ihre Stimme schnappte über, Panik wallte in ihr auf.
Er hielt inne ohne sie loszulassen, wandte sich Elaine zu und sah sie mit einem unergründlichen Blick an, der bis auf den Grund ihrer Seele reichte. „Wir beide werden uns jetzt unterhalten.“
Kapitel 8
Sie saßen in einer Art Salon. Oder seinem Wohnzimmer – Elaine vermochte nicht zu sagen, welchem Zweck dieser noble Raum normalerweise diente. Fournier hatte sie zu einem Sessel geführt und ihr bedeutet, Platz zu nehmen. Sie hatte wortlos gehorcht. Immerhin hatte er noch nicht die Polizei gerufen. Allerdings war sich Elaine mittlerweile nicht mehr sicher, ob das tatsächlich etwas Gutes bedeutete. Sie wusste nichts über ihn, konnte nicht einschätzen, was er im Schilde führte. Dieser Mann war ihr ein Rätsel. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, schaltete er das gedimmte Licht des Kronleuchters an. Sie hatte ihn von Anfang an attraktiv gefunden, doch nun, im dezenten Schein der Lampen und aus der Nähe sah er sogar noch besser aus. Wie konnte ein Mensch nur so schön sein? Sein Gesicht war markant und männlich, die Augen von einem seltenen, unergründlichen Grün. Seine Hände waren gepflegt und man sah ihnen diese unermessliche Kraft nicht an. Überhaupt widersprach dies dem Bild, das er abgab. Zwar war er trainiert, doch schlank – er hätte ein muskelbepackter Boxer sein müssen, so wie er zuvor agierte. Er war stark – zu stark.
Elaine fragte sich außerdem, wie er sie hatte täuschen können. Sie hatte ihn wegfahren sehen und war sich sicher, kein Geräusch von einem herannahenden Wagen oder dem Garagentor vernommen zu haben. War er zurück gelaufen? Wenn ja, warum? Sie wollte ihn gern danach fragen, traute sich aber nicht.
Fournier ging zu einem antiken, mit Intarsien verzierten Holzschränkchen hinüber und kehrte mit einer bauchigen Karaffe und zwei Gläsern aus Bleikristall zurück. Er stellte ein Glas vor Elaine ab und schenkte ihr ein.
„ Whisky“, sagte er mit einem überraschend sanften Ton in der Stimme. „Trinken Sie. Nur zu.“
Sein Verhalten war wirklich mehr als mysteriös. Im einen Augenblick strahlte er eine Autorität und Macht aus, dass man geneigt war, ohne jedes Widerwort zu gehorchen und im nächsten wirkte er überaus höflich, fast schon warmherzig.
Er goss sich selbst die goldbraun schimmernde Flüssigkeit ein und nahm dann einen Schluck.
„ Und jetzt reden Sie. Warum Blanka? Ich besitze wertvollere Gemälde und viele andere Kunstschätze. Aber Sie schienen nicht im Geringsten daran interessiert. Ich will wissen, warum.“
Elaine starrte auf das Glas. Sie mochte keinen Whisky. Aber den Alkohol konnte sie jetzt gut gebrauchen. Sie nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. Der Whisky war rauchig und stark. Er brannte in der Kehle und sie konnte spüren, wie er ihre Speiseröhre hinab rann wie goldenes Öl. Es war ein gutes Gefühl.
„ Ich kann Ihnen den Grund nicht nennen“, sagte sie schließlich. „Ich wurde damit beauftragt.“
„ Tatsächlich? Beauftragt?“ Laurent Fournier sah sie mit unbewegter Miene an. „Das ist wirklich interessant. Wie Ihnen unweigerlich aufgefallen sein muss, besitze ich weit wertvollere Schätze“, wiederholte er, als glaube er ihr nicht.
Elaine erschauderte unter seinem prüfenden, eindringlichen Blick. Es war, als schaue er durch sie hindurch direkt auf den Grund ihrer Seele. Sie räusperte sich und riss sich zusammen.
„ Natürlich ist mir das aufgefallen. Ich kenne die Beweggründe des Auftraggebers nicht und habe mich selbst darüber gewundert“, sagte sie offen. „Ich habe keine Ahnung, warum es gerade dieses Gemälde sein soll. Es tut mir leid.“
Fournier schnaubte verächtlich. „Beauftragt also. Soso. Sagen Sie mir bitte, wie hoch ist der Preis
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