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City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris

City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris

Titel: City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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heutzutage für eine Kunstdiebin?“ Er funkelte sie wütend an.
    Elaines Gesicht brannte und sie spürte erneut, wie die Tränen ihr in die Augen schossen. Sie wischte sie hastig ab.
    „ Ich bekomme kein Geld dafür. Nicht diesmal. Nicht mehr. Ich hatte das alles längst hinter mir gelassen.“ Ihre Stimme brach. Der Kloß in ihrer Kehle drohte sie fast zu ersticken. „Er hat meinen Bruder“, flüsterte sie heiser und presste eine Hand auf ihr Dekolleté, um sich selbst zu beruhigen. Ohne Erfolg. „Er wird ihn töten. Mein Gott, er wird Mathis töten!“ Elaine konnte den Sturm der Gefühle nicht mehr zurückhalten und der Strom der Tränen brach sich endlich seine Bahn frei.
     

    Fournier schwieg und wartete, bis sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, dann fragte er sehr ruhig und fast ein wenig mitfühlend: „Wer hat Ihren Bruder?“
    „ Sein Name ist Jerome. Jerome Roussaux. So sagte er jedenfalls. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass er mir nicht seinen wirklichen Namen verraten hat. Er hat Mathis entführt. Er sagte, wenn ich ihm das Portrait der Blanka brächte und noch einen weiteren Auftrag für ihn erledigen würde, dann ließe er ihn gehen. Ansonsten... ansonsten…“ Erneut wurde sie von ihren Tränen überwältigt und rang um Fassung.
    Fournier betrachtete Elaine aufmerksam. Sie trug einen hautengen schwarzen Catsuit, der ihre wunderschöne schlanke Figur mehr zeigte denn verhüllte. Als er ihr die anliegende Kapuze abgestreift hatte, fielen ihm ihre dunkelblonden Haare in weichen Wellen entgegen, die nun im gedimmten Schein der Lampe wie flüssiges Gold auf ihren Schultern lagen. Sie erinnerten ihn an schimmernden Bernstein und ihr Duft nach Jasmin und Orangen war atemberaubend gewesen. Jetzt hingen ihr ein paar Strähnen über die geröteten Wangen und machen sie zerbrechlich wie einen Schmetterlingsflügel. Er gab seinem Verlangen, ihr die Haare nach hinten zu streichen, die Tränen zu trocknen und sie zu trösten nicht nach. Stattdessen wehrte er sich mit aller Macht dagegen, in ihren tiefblauen Augen zu versinken und zu vergessen, dass sie nicht seinetwegen hier war, sondern wegen eines Diebstahls.
    Schließlich griff er nach der Karaffe und schenkte ihr nach.
    „ Trinken Sie.“ Er nickte ihr zu. „Das wird Ihre Nerven beruhigen.“
    Elaine wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht und nahm das schwere Glas.
    „ Es macht keinen guten Eindruck bei der Polizei, wenn Sie die Einbrecherin erst einmal abfüllen, bevor sie sie rufen“, sagte sie.
    Fournier lachte amüsiert. „Kann schon sein“, meinte er, „aber wer sagt denn, dass ich die Polizei rufen werde?“ Er starrte nachdenklich in die Luft. „Ich mag das Gemälde. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum es eine Entführung wert sein soll. Was ist so Besonderes daran?“
    Die Frage stellte er mehr sich selbst als Elaine. Sie wusste keine Antwort darauf, stattdessen nahm sie noch einen Schluck von dem Whisky. Er schmeckte tatsächlich immer besser. Süß auf der Zungenspitze, dann wärmend torfig im Mund und schließlich rauchig in der Kehle.
    Fournier stand mit einem Ruck auf und verließ das Zimmer. Elaine blieb verdutzt alleine im Raum zurück. War das eine Aufforderung? Sollte sie jetzt einfach abhauen? Oder sollte sie auf seine Rückkehr warten? Der Alkohol begann bereits seine Wirkung zu zeigen und machte ihr das Denken schwer. Viel zu lange überlegte sie, ob sie aufstehen oder sitzen bleiben sollte, denn Fournier kehrte zurück, ehe sie eine Entscheidung getroffen hatte.
    Er hielt das Gemälde in den Händen und legte es auf dem Tisch vor ihr ab.
    Es war etwas größer als ein DIN-A4- Collegeblock und wie die meisten Werke, die der Gotik entstammen, strahlten leuchtende Deckfarben mit dicken Vergoldungen um die Wette. Im Vergleich zur Romanik bestach die gotische Malerei durch einen weichen Figurenstil und fließende Faltenwürfe. Eine zarte junge Frau mit weißblonden Haaren und einer langen königsblauen Schleppe kniete vor Bischöfen. Offenbar die Abbildung von Blankas Krönung. Das Werk war sehr gut erhalten, die Farben strahlten und das Blattgold war im Laufe der Jahrhunderte nicht brüchig geworden. Nichtsdestotrotz war das Werk nicht besonders wertvoll. Ein paar tausend Euro, ja, aber eindeutig war der Aufwand für einen Kunstdiebstahl nicht gerechtfertigt, überlegte Elaine angespannt.
     

    „ Nehmen Sie es“, sagte Fournier plötzlich gleichgültig und riss sie aus ihren

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