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City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris

City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris

Titel: City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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nicht beurteilen. Aber ja, ich kann mir gut vorstellen, dass es so ist.“ Er lächelte. „Du bist eine tolle Schwester. Wie viele würden schon für ihren kleinen Bruder einen Einbruch begehen?“
    „ Naja, wie viele könnten es?“, gab Elaine zwinkernd zurück. Sie nickte Laurent aufmunternd zu. „Was ist, legen wir los?“
    „ Aber gern.“ Er machte eine ausladende Geste. „Finden wir Blankas Kronschatz!“

Kapitel 22
     

    Der Eingang, den Laurent gewählt hatte, lag in einer ehemaligen Parkanlage. Sie wurde scheinbar seit Jahren kaum noch genutzt und auch nicht mehr gepflegt, denn Büsche, Sträucher und Unkraut hatten sich längst zurückgenommen, was der Mensch einst für sich beansprucht hatte. Ein kleiner, verwitterter Steinbau ragte aus einem dichten Dornengestrüpp heraus.
    „ Warte.“ Laurent ging voraus und bahnte sich einen Weg durch die Dornen. „Ich musste das Unkraut wieder aufrichten, nachdem ich zum ersten Mal hindurch gekommen war. Ich wollte lieber keinerlei Spuren hinterlassen.“
    „ Für einen Anfänger bist du ganz schön clever“, bemerkte Elaine grinsend und folgte dem von ihm geschaffenen, schmalen Pfad bis zu einer verwitterten Tür.
    Laurent lachte auf. „Naja, ich lerne eben schnell“, meinte er und packte den eisernen Türgriff mit beiden Händen. Trotz seiner Kraft musste er sehr fest ziehen, bis endlich ein metallenes Quietschen eine Bewegung in den Angeln ankündigte. Langsam glitt die Tür nach außen auf.
    „ Geh voraus“, sagte er und wies mit einer Hand ins Dunkel. „Ich ziehe sie hinter uns wieder zu.“
    Elaine griff in ihren Rucksack und holte eine Taschenlampe heraus. Sie knipste sie an und schob sich an Laurent vorbei in den kalten, muffigen Gang. Laurent schloss die Tür. Das Geräusch, als sie hinter ihnen ins Schloss fiel, hatte etwas grausam Endgültiges und Elaine fragte sich plötzlich, ob das Ganze eine gute Idee gewesen war. Doch nun war es zu spät – sie waren hier. Und die Tür war zu.
    Elaine atmete tief durch. Sie war nicht allein. Laurent war an ihrer Seite.
    „ Alles okay?“, fragte er besorgt. Natürlich hatte er ihre Unsicherheit bemerkt. Sanft berührte er ihren Arm.
    „ Alles okay“, antwortete Elaine. „Ich kann mir allerdings gerade ein paar Orte vorstellen, an denen ich jetzt lieber wäre.“
    Laurent lächelte gespannt: „Zum Beispiel?“
    „ Das verrate ich dir vielleicht später“, wand sie sich aus der Fangfrage und lenkte ab: „Los jetzt! Mir wird kalt, wenn wir hier so herumstehen.“
    „ Also gut.“ Laurent nickte ihr aufmunternd zu, ging dann an ihr vorbei und übernahm die Führung. Er benötigte keine Taschenlampe, um in der Dunkelheit sehen zu können. „Hier.“ Er reichte Elaine eine Kopie der Schatzkarte, die er von Hand gefertigt hatte. „Die werden wir brauchen. Ich habe eine zusätzliche Markierung eingefügt, wo wir uns jetzt befinden.“
    Elaine nickte stumm und betrachtete die Karte, um sich zu orientieren. „Wir haben noch ein gutes Stück vor uns“, sagte sie schließlich.
    „ Ja, allerdings. Von den Besuchereingängen aus wäre es aber gut doppelt so weit gewesen. Das hier war die beste Alternative.“
    Sie folgten einem schmalen Gang, der langsam, aber stetig hinab in die Tiefe führte. Nach etwa dreißig Metern teilte er sich. Elaine warf einen Blick auf die Karte in ihrer Hand. „Wir müssen nach links“, stellte sie fest.
    Laurent nickte und nahm die linke Abzweigung. Nach einer Weile veränderte sich das Bild um sie herum. Während es zunächst so ausgesehen hatte, als habe ein riesiger Bohrer sich einfach durch den Lehm und das Gestein hindurch einen Weg gebahnt, waren die Wände hier teilweise befestigt und wurden von hölzernen Pfeilern getragen. Elaine schluckte, als sie über einen großen Gesteinsbrocken hinweg stiegen, der sich aus der Decke gelöst hatte. Sie hoffte inständig, dass sie keine bösen Überraschungen erleben würden und alle Steine an ihrem Platz blieben, solange sie hier unten waren.
    „ Stopp“, sagte Laurent plötzlich und blieb so abrupt stehen, dass Elaine fast in ihn hineingelaufen wäre.
    „ Was ist?“, fragte sie und ließ den Lichtkegel ihrer Taschenlampe an Laurent vorbei wandern. Etwa zwei Meter vor seinen Füßen endete der Boden. Er fiel nicht etwa langsam ab, nein… Er war einfach nicht mehr da. Elaine trat vor und leuchtete über den Rand. Es ging mindestens zehn Meter hinab in die Tiefe.
    „ Das ist ein Problem“, sagte Laurent grimmig.

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