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City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris

City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris

Titel: City Vampire - Gefaehrliches Spiel in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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Rand des von oben herabgestürzten Gerölls erreicht.
    „ Ich glaube, hier sind wir richtig“, sagte Laurent und wies geradeaus. „Siehst du? Der Gang geht dort weiter.“
    „ Das stimmt wieder mit der Karte überein“, bestätigte Elaine, nachdem sie einen Blick darauf geworfen hatte.
    „ Dann los.“
    Sie kamen nun gut voran, der Gang war angenehm breit und die festgestampfte Erde zu ihren Füßen einigermaßen eben.
    „ In etwa zwanzig Metern müssten wir an eine Tür gelangen“, spekulierte Elaine schließlich. „Zumindest sagt das unsere Schatzkarte.“
    „ Okay. Wir werden es gleich wissen“, meinte Laurent und schritt zügig voran.
    Urplötzlich tauchte eine steinerne Wand vor Ihnen auf, ohne erkennbaren Rahmen oder Angeln. Einfach eine Wand.
    „ Interessante Tür“, zischte Laurent ironisch und tastete die Mauer vor ihm ab. „Keine Klinke, kein Schlüsselloch. Wenn das wirklich eine Tür ist – wie kommen wir hindurch?“
    „ Es muss einen Automatismus geben“, mutmaßte Elaine und schob sich an ihm vorbei. Sie legte ihre schlanken Hände auf den rauen Stein und ließ sie sanft darüber gleiten.
    „ Hier.“ Ihre Finger fuhren einen schmalen Schlitz entlang, für das bloße Auge kaum zu sehen, aber zu gerade, um natürlichen Ursprungs zu sein. Sie tastete sich vorsichtig weiter bis zum Rand. Von da ab fiel die Linie senkrecht ab. Elaine glitt mit den Händen ein Stück weiter nach rechts. Ihr Zeigefinger erreichte eine Vertiefung. Beherzt drückte sie zu.
    Staub und Lehm prasselten zu Boden, als der Stein in Bewegung geriet. Erschrocken sprangen Elaine und Laurent ein Stück zurück, dann jedoch starrten sie fasziniert auf die Wand aus Stein, die langsam, aber stetig zur Seite glitt.
    „ Sagtest du nicht, du bist ein Fan von Indiana Jones?“, flüsterte sie. „Ich fühle mich gerade, als sei ich mitten in einem Film.“
    „ Oh nein“, Laurent lachte leise, „das hier ist viel besser. Das hier ist real.“
    Zentimeter für Zentimeter glitt die Tür beiseite und gab den Weg frei in einen weiteren Gang. Er war noch breiter als der, den sie gerade entlang gekommen waren. Abgestandene Luft schlug ihnen entgegen und trug den Geruch von Moder und Fäulnis mit sich. Elaine biss sich auf die Lippen: „Ich schätze, weit kann es nicht mehr sein.“
    Laurent fand einen großen Gesteinsbrocken und steckte ihn in den unsichtbaren Türrahmen. „Ich möchte sichergehen, dass wir hier auch wieder rauskommen“, überlegte er laut.
    „ Ja, das wäre allerdings gut“, stimmte Elaine ihm zu. „Wie lange sind wir schon hier unten? Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.“
    „ Ich weiß es auch nicht“, gab Laurent zu, „aber schon eine ganze Weile. Wir sind nah dran, ich weiß es. Komm.“
    Der Boden unter ihren Füßen fiel ab und wurde mit jedem Meter immer steiler. Tiefer und tiefer drangen sie ein in die Katakomben, in die unerforschte Welt unterhalb der Stadt der Liebe. Das Gefühl, abertausende Tonnen von Gestein über sich zu haben, war erdrückend.
    Elaine sah auf den Plan. „Wir sind gleich da“, sagte sie und ihre Stimme war ganz heiser vor Aufregung. Sie spürte ihr Herz so laut klopfen, dass es schon fast wehtat.
    Plötzlich verbreiterte sich der Gang vor ihnen und öffnete sich zu beiden Seiten. Er bildete einen umlaufenden Sims, der eine große Höhle umschloss. Elaine leuchtete zur Decke, doch der Strahl ihrer Taschenlampe verlor sich in der Höhe. Dann ließ sie den Lichtkegel nach unten gleiten. Ihr stockte der Atem.
    „ Mein Gott“, flüsterte Laurent, der mehr sehen konnte als Elaine. „Das ist unglaublich.“
    Er griff in eine Tasche seiner Jacke und holte ein Feuerzeug hervor. Dort, wo der Sims begann, hing eine Fackel in einer stählernen Halterung. Laurent nahm sie von der Wand und entzündete sie. Zu seinen Füßen, direkt am Rand des Simses, war eine Furche in den Stein eingelassen und lief einmal rundherum. Einer Eingebung folgend, hielt Laurent seine Fackel daran. Es zischte und gleißendes Licht raste an der Wand entlang. Es erhellte Meter um Meter der Schatzkammer, bis es sie von der anderen Seite wieder erreichte. Fassungslos starrte Elaine in das Meer aus Gold und Silber, das sich unter ihnen ausbreitete. Es raubte einem den Atem.
    „ Wir sind reich“, staunte Elaine ehrfürchtig.
    „ Ich war schon vorher reich“, scherzte Laurent. „Warte.“
    Laurent nahm Elaines Hand und trat vor, dicht an den Rand, an die Stelle, wo der umlaufende Lichtkreis ein

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