City Vampire - Nacht ueber New York
Kinder, keine Ehepartner. Der zweite Tote, Brian Holworth, hatte einen jüngeren Bruder. Allerdings lebt der in Connecticut und hatte nicht viel mit Brian zu tun.“
„ Was ist mit Freunden oder Sportvereinen?“
„ Nein. Alle lebten zurückgezogen, gingen ihrer Arbeit nach, ansonsten nichts.“ David hielt inne. „Wobei 'nichts' in unserem Fall wohl eine ganze Menge sein kann.“
„ Das sehe ich genauso“, bestätigte Maggie und lächelte. Es schien, als hätten sie ihre Verbindung gefunden.
„ Detectives?“ Der junge Streifenpolizist, der Maggie vor wenigen Tagen Aleksays Blumen überbracht hatte, trat an ihre Schreibtische und überreichte Maggie einen braunen Umschlag. „Das ist eben für Sie angekommen.“
„ Danke.“ Maggie nahm den Umschlag entgegen und der junge Officer verschwand.
„ Was ist das?“, fragte David neugierig, stand auf und kam näher. Maggie öffnete den Umschlag und zog mehrere zusammengeheftete Papierseiten heraus. „Das ist von Professor Cramer. Die Mitgliederliste.“ Mit zusammengekniffenen Augen überflog Maggie die Seiten. Plötzlich wurde ihr Blick starr. „Das glaube ich ja jetzt nicht.“
„ Was? Was hast du gefunden?“ David trat dicht hinter Maggie und sah ihr über die Schulter. „Kennst du einen der Namen?“
„ Ja“, antwortete Maggie. „Und du auch.“ Sie tippte mit dem Finger auf eine Stelle in der Mitte der Seite. „Dr. William Burke.“
David pfiff leise durch die Zähne. „Da sieh mal einer an. Unser fleißiger Arzt ist Mitglied eines Geheimordens.“
„ Er könnte den Einbruch in seiner Praxis vorgetäuscht haben. Um seine Spuren zu verwischen“, sagte Maggie nachdenklich.
„ Hm“, brummte David. „Ich denke, das soll er uns mal selbst erklären.“
Kapitel 18
„ Dr. Burke“, sagte David zu dem Mann gegenüber und legte eine Akte auf den Tisch. Dann zog er einen Stuhl heran und nahm Platz. Maggie stand hinter der einseitig verspiegelten Glasscheibe und betrachtete die Szene mit wachsamen Augen.
David schlug den Deckel der braunen Akte auf und nahm ein Blatt heraus, das er zu Dr. Burke hinüber schob.
„ Dies ist eine Liste der Mitglieder eines geheimen Ritterordens. Er heißt Lux Dei. Und hier“, er tippte auf eine bestimmte Stelle, „steht ihr Name. Können Sie mir das erklären?“
Dr. Burke hob die Augenbrauen, warf einen flüchtigen Blick auf die Liste und sah dann wieder fest und selbstbewusst zu David. „Wie Sie selbst schon festgestellt haben, Detective, ist es ein geheimer Orden. Warum spielt es eine Rolle, womit ich meine Freizeit verbringe?“
„ Es spielt dann eine Rolle, wenn es im Zusammenhang mit dem Einbruch in Ihre Praxis steht. Und mit den Morden, die zufälligerweise genau in das Muster passen, nach dem Lux Dei bereits vor rund vierhundert Jahren gemordet hat.“
„ Wie bitte?“, fuhr Dr. Burke auf. „Verdächtigen Sie mich etwa? Ich bitte Sie, das ist doch lächerlich!“ Er schüttelte den Kopf.
„ Finden Sie es nicht auch seltsam, dass starke Beruhigungsmittel aus Ihrer Praxis gestohlen wurden, kurz bevor ein Mord durch Pfählen geschah, bei dem das Opfer mit eben diesen Mitteln betäubt wurde? Und dann finden wir heraus, dass Sie einer Geheimorganisation angehören, die schon früher genau auf diese Weise getötet hat. Da liegt es doch wohl auf der Hand, dass wir Sie verdächtigen.“
„ Nein, nein, Sie liegen völlig falsch. Warum sollte ich mich selbst bestehlen? Ich hätte die Medikamente doch einfach abzweigen können!“
„ Nun, vielleicht wollten Sie ihre Spuren verwischen und die Ermittler ablenken“, meinte David und sah seinem Gegenüber fest in die Augen.
„ Nein“, sagte Dr. Burke bestimmt. „Ich habe mich nicht selbst bestohlen. Und ich habe auch niemanden getötet!“
„ Aber Sie wussten davon, dass Lux Dei in früheren Zeiten schon Holzpfähle benutzte, um sich seiner Gegner zu entledigen, oder?“
Dr. Burke fuhr sich durch die Haare. „Natürlich wusste ich das, aber, mein Gott…“, er machte eine Pause und starrte auf die Tischplatte. „Ich habe nicht die geringste Verbindung zu den aktuellen Geschehnissen hergestellt. Das ist Jahrhunderte her. Ich bin nicht einmal ansatzweise auf die Idee gekommen, dass das irgendetwas mit unserer Organisation zu tun haben könnte. Sonst hätte ich es Ihnen bei Ihrem Besuch erzählt, glauben Sie mir.“
David schwieg einen Augenblick, dann fuhr er fort: „Wo waren Sie, als der Einbruch in Ihre Praxis geschah?“
Dr.
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