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City Vampire - Nacht ueber New York

City Vampire - Nacht ueber New York

Titel: City Vampire - Nacht ueber New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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versichere Ihnen, wir töten uns doch heutzutage nicht wegen unserer unterschiedlichen Weltanschauungen!“
    Maggie seufzte. „Ich sage das nur ungern, Professor Cramer, aber Menschen wurden schon aus weit geringeren Gründen getötet.“
    Cramer fuhr sich ratlos mit der Hand über das Gesicht und schwieg. Es nahm ihn offenbar wirklich mit, dass man seine Organisation für verdächtig hielt. Falls einer seiner Anhänger etwas damit zu tun hatte, so schien er tatsächlich nichts davon zu wissen.
    Ein Klopfen an der Tür ließ Cramer auffahren. „Ja?“, rief er. Die Tür ging auf und ein junger Mann trat ein. Sein rotes, lockiges Haar hing ihm in die Stirn. Er war von Kopf bis Fuß weiß gekleidet. Zusammen mit seinem feuerroten Schopf bildete das einen sehr seltsamen Kontrast. Er starrte auf Maggie und David. „Oh“, sagte er. „Verzeihung. Ich wollte nicht stören.“
    „ Nein, nein, ist schon gut, Quentin“, sagte Professor Cramer. „Das sind die Detectives… Verzeihung, ich habe Ihre Namen vergessen.“
    „ Maggie Rook und David Flint“, stellte Maggie sie beide vor.
    „ Sie sind vom New York Police Departement und ermitteln in einem Mordfall. Besser gesagt in mehreren Mordfällen. Diese schreckliche Sache mit den Pfählen.“ Cramer schüttelte den Kopf, als wolle er ein Bild aus seiner Vorstellung loswerden. „Detectives, das ist mein Assistent Quentin. Quentin Lake“, stellte Cramer den jungen Mann schließlich vor.
    Quentin nickte stumm und rührte sich nicht vom Fleck. Sein Blick wanderte unstet im Raum umher, als fiele es ihm schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Maggie kniff die Augen zusammen. Der junge Mann strahlte etwas Unberechenbares aus und wirkte unnatürlich nervös. Sie hätte nicht benennen können, was es war, das sie so misstrauisch machte, aber an Davids Blick konnte sie sehen, dass es ihm genauso ging.
    „ Mister Lake“, sagte ihr Kollege nun, „bitte kommen Sie doch herein und setzen Sie sich zu uns. Vielleicht können Sie uns weiterhelfen.“
    Unsicher kam Quentin näher. Er nahm einen Stuhl, der an der Wand stand, zog ihn ein Stück in den Raum hinein und setzte sich. „Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen könnte“, sagte er schließlich leise.
    „ Nun, wir sprachen gerade über Lux Dei“, begann David. Bei der Erwähnung des Namens zuckte Quentin fast unmerklich zusammen. „Sind Sie auch Mitglied dieser Gemeinschaft?“
    Quentins Blick huschte hinüber zu Professor Cramer, als müsste er sich erst dessen Erlaubnis einholen, bevor er sprach.
    „ Das ist die Polizei, Quentin“, sagte der Professor. „Sie wissen über unseren Orden Bescheid. Du kannst ruhig sprechen. Wir haben nichts zu verbergen.“
    „ N-n-n-nein, natürlich haben wir das nicht“, stammelte Quentin. „Was möchten Sie denn wissen?“
    „ Nun… sind Sie mit den früheren Gepflogenheiten des Ordens bekannt? Ich meine mit denen aus der Zeit seiner Entstehung?“
    Quentin Lake sah von David zu Maggie und wieder zurück zu ihm. „Welche Gepflogenheiten?“
    „ Nun, das Pfählen zum Beispiel.“
    Quentin starrte zu Boden und schwieg.
    „ Natürlich weiß er davon“, antwortete Professor Cramer an seiner statt. „Mein Gott, alle Mitglieder wissen es. Es ist Teil unserer Geschichte – wenn auch ein sehr unschöner. Dass wir an die grundsätzlichen Lehren des alten Ritterordens glauben, bedeutet nicht, dass wir alle Methoden gutheißen.“ Er blickte Maggie fest an. „Sind sie Christin?“
    Maggie zog die Augenbrauen hoch. „Wie bitte?“
    „ Ich meine, glauben Sie an Gott und die Kirche?“
    Maggie war von der Frage überrumpelt und überfordert zugleich. „Nun, ich würde mich nicht direkt als gläubig bezeichnen… Aber ich glaube schon, dass es so etwas wie eine Höhere Macht gibt, ja.“
    „ Sehen Sie? Sie glauben an etwas, in dessen Namen schon viel Schreckliches getan wurde.“
    Maggie wollte zu einer Erwiderung ansetzen, doch der Professor kam ihr zuvor. „Alles, was ich damit sagen will, ist: Wir sind nicht verantwortlich für das Handeln einzelner fehlgeleiteter Personen. Wer Böses tun will, tut es. Und wer dafür eine Ausrede oder vermeintliche Anstiftung braucht, findet sie auch. Und glauben Sie mir bitte, wenn ich sage: Lux Dei hält an den Regeln der römisch-katholischen Kirche fest, das ist richtig. Wir glauben an Gott und wir glauben auch an den Teufel. Aber wir bringen niemanden um, denn das wäre ein Verstoß gegen Gottes Gebote – und auch gegen unsere

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