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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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lebensgefährdender Strahlung auszuschließen. Ich fand dabei eingefrorene Grutan-Bakterien, die in ihrem jetzigen Zustand keine Gefahr darstellen.«
    »Der Frachter lief noch mit dieser Pampe?«, fragte ich verwundert.
    »Ja.«
    »Hast du vielleicht ein paar mehr Informationen zu dem Thema?«
    »Der Frachter gehört der außer Dienst gestellten Truipa-Klasse an, die vor 432 Standardjahren von dem karjoranischen Konzern K.O.P. vorgestellt wurde und als erster Schiffstyp der karjoranischen Handelsflotten über einen bioenergetischen Antrieb verfügte. Die Grutan-Bakterien wandeln mit sehr hoher Effizienz Sauerstoff und Wasserstoff in Energie um, benötigen jedoch eine spezielle, hermetisch abgeschlossene Umgebung, da sie sich sonst unkontrolliert vermehren. Nach der Katastrophe auf Elmos ist die Produktion der Grutan-Bakterien vor 298 Standardjahren eingestellt worden«, antwortete Zweiundvierzig daraufhin.
    »Hm. Wie alt ist die Zuitop genau? Wann ist sie abgestürzt?«
    »Ich kann diese Fragen leider nicht beantworten. Ein Flottenregister könnte hierüber möglicherweise Aufschluss geben.«
    »Karjoranisches Flottenregister?«, fragte ich lachend. Die Karjoraner weigerten sich immer noch vehement gegen eine öffentliche Registratur ihrer Flotte und genossen dabei selbstverständlich die volle Unterstützung der Claifex. »So etwas wird es niemals geben.«
    »Das wusste ich nicht. Ein erneutes Aufsuchen des Wracks könnte eine genaue Bestimmung ermöglichen.«
    »Ja, gut. Ich werde dich morgen hinbringen, damit wir das Alter der Zuitop herausfinden können.«
    Zweiundvierzig bestätigte den Auftrag und ich dachte darüber nach, was der morgige Tag mit sich bringen mochte, bis ich so müde war, dass mir die Augen zufielen. Ich torkelte in meine Koje und streifte meine Kleidung ab, bevor ich mich ins Bett fallen ließ.

2. Kapitel
    Hunderteins servierte Kaffee, Kroton-Früchte und ein paar Scheiben Guach-Toast auf dem Aussichtsdeck. Das gesamte Heck bestand, wie alle anderen »Fenster« der Cheiron, aus einer hochfesten Legierung, die sich stufenlos transparent schalten lies.
    Die sterbende Sonne des Anthaklith-Systems tönte die Landschaft auf dieser Seite des Planeten orangerot. Harte, dunkle Schatten fielen von den haushohen Zacken aus gesplittertem Eis, die unter der Einwirkung der Sonnenstrahlen dampften. Von dem gewaltigen Eissturm, der mir gestern das Leben schwer gemacht hatte, sah ich hier nichts. Ich knabberte an den verbliebenen Kroton-Früchten herum, bestellte noch einen Becher Kaffee bei Hunderteins und starrte eine Weile etwas verschlafen und nutzlosen Gedanken nachhängend vor mich hin. Die Vorstellung, dass Zweiundvierzig bald über zu Eis erstarrte karjoranische Leichen klettern sollte, machte mich unruhig und ich begab mich auf die Brücke. Ich navigierte die Cheiron zurück auf die dunkle Seite des Planeten und suchte den Landeplatz der Zuitop auf. Der Eissturm hatte den Ort scheinbar nicht erreicht. Ein schwacher Schimmer vom Horizont blitzte auf den höchsten Stellen des mehr als tausend Meter langen Rumpfes auf. Das plumpe Transportschiff war zu großen Teilen unter Schnee und Eis begraben, doch hier und dort funkelten noch Bereiche der Hülle auf, die durch die Eisstürme der vergangenen Jahrhunderte blank poliert worden waren.
    Ich ließ die Cheiron über eine günstig aussehende Stelle gleiten und gab Zweiundvierzig den Befehl zum Aufbruch. Sobald der Gaia-Roboter in den Rumpf des Wracks eindrang, begab ich mich hinab in das Labor und trat an die Enteisungsanlage. Eine grobe Umrissform zeigte sich jetzt beinahe und offenbarte eine humanoide Grundform der geheimnisvollen Statue mit einer deutlichen Verdickung des Oberkörpers. Ich fragte mich, welches Wesen der Künstler darstellen wollte oder ob sich eine Verbindung zu den bekannten Spezies erkennen ließe. Der Rechner gab für die vollständige Enteisung eine verbleibende Dauer von mindestens vier Stunden an. Zeit genug für mich, die in den letzten Wochen gefundenen Bronzestatuen zu katalogisieren und mir einen jeweiligen Mindestpreis zu überlegen, damit mich dieses miese, gierige Schlitzohr Lukas Kylon nicht wieder über den Tisch ziehen konnte. Ich brauchte dringend eine Auffrischung meiner finanziellen Mittel, um den Antrieb der Cheiron zu reparieren, sonst würde mein Schiff nicht mehr fliegen und ich säße völlig auf dem Trockenen. Kylon wusste nichts davon und ich wollte mir nicht anmerken lassen, dass ich auf sein Geld angewiesen

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