Claifex: Nefilim KI
herum wurde in ein Alptraumszenario herumfliegender Trümmer und flammender Gaswolken verwandelt. Ich versuchte, so gut es ging, Susannas entblößten Körper zu schützen und hielt den Kopf unten. Als der Lärm nicht aufhörte, sah ich vorsichtig auf und erkannte, dass Sargon sich aufrichtete und mit seinen Strahlern noch einmal alles bestrich, was sich auf Tische oder Schränke gerettet haben mochte. Einige Schreie ertönten, dann war es unvermittelt still. Ich musste wegen der austretenden Gase und des Rauchs heftig husten.
»Gegner eliminiert«, verkündete Sargon.
»Wir müssen verschwinden!«, sagte Truktock und half mir, Susannah vom Boden zu heben. Mit den Waffen im Anschlag eilten wir den Weg zurück, den wir gekommen waren, stets den Trümmern und Teilen ausweichend, die durch Sargons verheerenden Angriff überall verteilt lagen. Der insektoide Roboter war von Sargons Attacke nicht verschont geblieben, und als wir daran vorbei kamen, zerfetzte er die Reste zusätzlich mit ein paar gezielten Schüssen.
Wir schafften es ohne Zwischenfälle bis vor den ersten Bereich ohne Atmosphäre. Wir hielten kurz inne, um Susannah in den Raumanzug zu stopfen und unsere eigenen Anzüge auf Löcher zu überprüfen.
Sargon musterte sie. »Es wäre besser, wenn sie bei Bewusstsein wäre.«
Ich nickte und holte einen Minibot hervor, den ich auf »eilige Notfallbehandlung« einstellte und auf ihrem Bauch abstellte. Der Minibot krabbelte bis zu Susannahs Herzgegend und jagte dann mit einer langen, dicken Nadel eine Infusion in ihren Brustkorb, die sie einen Moment später mit tiefem Luftholen aufschrecken ließ.
Ich hielt sie fest. »Ganz ruhig! Wir sind dabei, dich zu befreien.«
Susannah sah sich verwirrt um und sagte kein Wort. Ich hatte den Eindruck, dass sie mich nicht einmal erkannte.
»Wir sind im Tempel der Kalimbari. Du musst den Raumanzug anziehen!«
Ich half ihr auf die Beine, während Truktock den Anzug entrollte und Simeon und Sargon unsere Umgebung absicherten.
»Hoch mit dem Bein!«, bellte Truktock.
Susannah gehorchte scheinbar automatisch. Sie blickte träge und schweigsam umher, bewegte sich wie ein defekter Roboter.
Ich schluckte. »Etwas stimmt nicht mit ihr.«
Truktock beeilte sich weiterhin, ihr den Raumanzug überzustreifen. »Wir kümmern uns später darum. Das andere Bein hoch!«
Wir brauchten nur zwei Minuten und sie war fest in ihren Anzug eingeschnürt. Der ganze Vorgang kam mir vor, als würde man eine Puppe ankleiden und ich konnte mich nicht gegen die plötzliche Angst erwehren, dass es sich dabei um einen permanenten Zustand handeln mochte. Herbeigeführt durch die Behandlung der Kalimbari.
Wir bugsierten Susannah durch die Schleuse und eilten durch den atmosphärelosen Bereich zurück in Richtung unseres Jägers. Die Kalimbari griffen uns nicht an, doch mit einem Mal fiel das Licht aus. Als wir gerade in das Schiff kletterten, ertönte Zurvans Stimme über Funk in unseren Helmen.
»Beeilt euch! Ich konnte einen empfindlichen Teil des Tempels beschädigen, doch scheinbar kann er seine Position nicht mehr halten. Ihr seid in Gefahr, wenn der Tempel auf die Planetenoberfläche aufschlagen sollte.«
Wir waren kaum im Jäger, als sich dieser auch schon löste und, durch Sargon ferngesteuert, in Richtung Heliopause davonschoss.
»Zurvan ist dicht hinter uns. Keine Verfolger«, meldete sich Sargon.
Ich half Susannah aus dem Anzug legte sie auf die Medi-Liege. Ich untersuchte sie auf Verwundungen und sah zahlreiche Stellen, wo man ihr Geräte auf die Haut gepresst hatte. Es waren keine Verletzungen oder Einstiche zu sehen, aber die Haut war an diesen Stellen gerötet und sonderte Wundwasser ab. Ich versorgte sie so gut es ging und ließ die Medi-Liege eine vollständige Diagnose anfertigen. Das Ergebnis dauerte einige Minuten, in denen ich ihr Gesicht streichelte und ihren teilnahmslosen Blick kaum ertragen konnte. Sie starrte einfach an die Decke des Jägers und lag vollkommen still da. Ihre Persönlichkeit, alles, was sie sonst ausmachte, schien ausradiert. Ich konnte mich kaum zusammenreißen vor Angst. Dann schob sich Truktock neben mich und musterte zuerst Susannah, dann mich. Er las wortlos den Bericht der Medi-Liege und drückte dann auf ein paar Tasten.
»Hol eine Decke aus dem Fach da oben! Sie hat eine gefährliche Mischung von Substanzen erhalten, die dazu dienen, Gefangenen die Wahrheit zu entlocken und sie gefügig zu machen. Es wird vermutlich kein bleibender Schaden
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