Claifex: Nefilim KI
schoss uns entgegen.
»Wir müssen irgendwann einen Bereich mit atembarer Luft betreten. Wir können nicht überall die Atmosphäre entweichen lassen«, sagte ich und dachte an den Raumanzug für Susannah, der in dem Rucksack auf meinem Rücken verstaut war. Irgendwann musste sie ihn anziehen und wir mussten den Weg zurück zum Jäger schaffen, der sich in einem Vakuum befand.
Wir folgten Sargon durch die Löcher, die er in die Wände schnitt, sprengte und trat, und gelangten in einen kleinen Hangar, wo wir eine Schleuse fanden. Niemand war uns bisher begegnet und unsere Nervosität stieg.
»Warum ist hier keiner?«, fragte Simeon schließlich.
Truktock grunzte und zuckte mit den Schultern, warf mir aber einen nervösen Blick zu.
»Vielleicht hat die Schieflage des Tempels einen Alarm ausgelöst und sie haben im Moment alle Hände voll zu tun. Wir könnten trotzdem jede Sekunde auf bewaffneten Widerstand treffen, also aufpassen!«, sagte ich und eilte Sargon hinterher.
»Wir sind noch gute dreißig Meter von Susannah entfernt, ich kann ihr Signal jetzt lokalisieren«, rief er.
Sargon hatte uns erklärt, dass Demi in Susannas Prothesen nicht nur die Nefilim-Pläne versteckt hatte, sondern auch einen Sender, der es einem Nefilim ermöglichte, sie zu orten.
»Wir müssen versuchen, die Schleuse zu aktivieren«, sagte ich und trat an etwas heran, das aussah wie ein Schalter.
»Warte!«, sagte Sargon und bedeutete uns, in Deckung zu gehen.
Er betätigte den Knopf und das Schott fuhr in die Wände zurück. Gleich darauf leuchtete der Nefilim auf und rief uns etwas durch den unversehens aufgetretenen Lärm zu.
»Ein Zersetzungsfeld. Ich neutralisiere.«
Sargons »Neutralisierung« bestand darin, diejenige Wand in Fetzen zu schlagen, die scheinbar den Feldemitter enthielt, denn plötzlich erstarb das Leuchten und er schritt voran.
»Kommt!«, rief er und wir folgten.
So etwas wie ein »Zersetzungsfeld« war mir bisher nicht begegnet und ich wusste nicht, ob wir nicht noch weitere entdecken mochten.
»Kannst du diese Zersetzungsfelder rechtzeitig orten?«, fragte ich Sargon.
»Unter Umständen. Wenn ihr in eines treten solltet, dann triggert und lauft, so schnell ihr könnt zurück. Das mag helfen, den Schaden zu begrenzen.«
»Hervorragend«, grummelte Truktock und ließ seine Augen wachsam über jede Wand und jede verdächtige Erhebung gleiten.
Wir folgten Sargon und passierten zwei weitere Türen, die jedoch keine Falle bereithielten. Sobald wir in einer atembaren Atmosphäre waren, klappten wir unsere Helme zurück, um besser sehen und hören zu können. Dann hatte ich plötzlich ein seltsames Gefühl in der Magengegend und mir wurde schwindelig.
»Spürt ihr das?«, sagte Simeon hektisch und blickte sich hastig zu allen Seiten um, während er Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten.
Truktock und ich stützten uns gegenseitig.
Sargon trat näher an uns heran und der Effekt ließ nach. »Schwankungen im Schwerefeld. Entweder richten sie den Tempel gerade wieder auf oder Zurvan hat Erfolg mit seinen Angriffen.«
Sobald wir konnten, stürmten wir in eine mittelgroße Halle, die mit einer Vielzahl von Tischen und Laborgeräten ausgestattet war.
»Wir sind da«, sagte Sargon und deutete mit einem seiner Arme in die Mitte der Halle, wo wir sogleich eine Gruppe von Kalimbari ausmachten.
Susannah war nackt auf einen Untersuchungstisch gebunden und verschiedene Schläuche und Gerätschaften waren mit ihrem Körper verbunden. Ich wollte sofort loslaufen, doch ein inneres Warnsignal hielt mich zurück. Dann ertönte ein klickendes Geräusch und wir sahen uns alarmiert um.
»Sargon, worauf wartest du? Zerreiß sie in Stücke!«, presste Truktock hektisch hervor.
Sargon hingegen ließ nichts von sich hören und verharrte regungslos auf der Stelle. Dann hörte ich von Neuem das Klicken und blickte mich um. Die fremdartige KI, die wir aus dem Heiligtum der Spinner auf Cattersuum II geborgen hatten, bewegte sich mit linkischen Bewegungen auf uns zu und ich ahnte, was hier los war. Irgendwie schaffte es die reaktivierte KI fremder Herkunft Sargon zu blockieren, ähnlich wie damals in der Höhle. Nur diesmal hatten wir keine andere Chance Sargon aus diesem elektronischen Bann zu lösen, als das verdammte Ding abzuschalten oder zu zerstören. Letzteres ging womöglich schneller und im Augenblick zählte jede Sekunde.
»Sargon wird blockiert! Greift die KI an!«
Ich brüllte die Anweisungen und ballerte los,
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