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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Keiner anderen gehörte das teuflisch schöne Antlitz, dessen schmale Lippen sich zu einem spöttischen Lächeln verzogen hatten. »Willst du mich töten?« höhnte sie.
    Kara, das Mädchen aus Atlantis, funkelte Asmodina an. »Ich hoffte nur, ich könnte es.«
    Da lachte sie. »Ja, das hoffen viele. Die meisten jedoch vergeblich. Nicht nur die meisten, sondern fast alle. So leicht bin ich nicht zu töten, denn der Teufel selbst hat mich erschaffen, wie du weißt, Mädchen aus dem Totenreich.«
    »Was willst du hier?«
    »Mit euch sprechen!«
    Sie hatte euch gesagt, und das aus besonderem Grund, denn nicht nur Kara befand sich innerhalb des magischen Quadrats, das aus vier hohen Steinen gebildet wurde, sondern auch ihr Begleiter, der Magier Myxin. Er stand auf Asmodinas Todesliste sehr weit oben, doch an diesem Tage beachtete sie ihn überhaupt nicht. Sie tat, als wäre er nicht vorhanden.
    Kara ließ ihr Schwert nicht los. Nach wie vor wies die Spitze auf das Gesicht der Teufelstochter. »Du willst mit uns reden?« höhnte sie. »Das glaube ich dir nicht. Irgendein Trick steckt sicherlich dahinter.«
    »Nein!« antwortete die Teufelstochter. Myxin, der ein paar Schritte zurückgewichen war, als Asmodina so plötzlich erschien, ging wieder vor. »Glaub ihr nicht, Kara. Sie, will uns reinlegen.«
    »Sei ruhig, du Wicht!«
    Myxin hörte die Worte und zuckte zusammen. Er wußte selbst, daß er noch nicht wieder seine alten Kräfte zurückgewonnen hatte, und er litt sehr darunter, denn so kam er gegen die Tochter des Teufels nicht an.
    Aber irgendwann würde er es schaffen, das hatte er sich fest vorgenommen. Er wollte Asmodina vernichtet sehen.
    »Bist du gekommen, um uns zu beleidigen?« erkundigte sich Kara.
    »Nein.«
    »Dann sage endlich den Grund.«
    »Ich möchte euch ein Geschäft vorschlagen!«
    Kara lachte laut auf, als sie die Worte aus dem Munde Asmodinas vernahm. »Du und ein Geschäft mit uns machen? Das kann ich dir nicht glauben. Erinnerst du dich nicht an die Zeiten, als du uns unbedingt tot sehen wolltest? Haben deine Dienerinnen nicht Myxin genau hier entführen wollen?« [1]
    »Das stimmt alles.«
    »Und aus Dankbarkeit sollen wir also auf deiner Seite stehen, wie?«
    Kara schüttelte den Kopf. »Nein, Asmodina, mit deinen Problemen mußt du schon allein fertig werden. Du hast genügend Helfer. Dir stehen Heerscharen von Dämonen zur Verfügung. Hol doch die Riesenratten aus deinem Reich oder die Todesengel. Mit ihnen bist du sicherlich besser bedient als mit uns. Überhaupt ist es eine Unverschämtheit, in das Gebiet der Flammenden Steine einzudringen.«
    Da lachte die Teufelstochter. »Du siehst mich zwar, Kara, aber ich bin nicht körperlich hier. Es ist mein Geist, den ich auf die Reise geschickt habe. Du siehst ein Abbild. Aber kommen wir zur Sache. Arbeiten wir nun zusammen?«
    »Nein!«
    »Ist das dein letztes Wort, Kara?«
    »Mein letztes!«
    Asmodina schwieg. Myxin und Kara schauten zu ihr hoch. Die beiden konnten sich im Geviert der Flammenden Steine relativ sicher fühlen.
    Alte, atlantische Weiße Magie schützte sie vor den Angriffen des Bösen, obwohl diese Barriere auch schon durchdrungen worden war.
    Kara reizte die Teufelstochter noch mehr. »Warum verschwindest du nicht?« fragte sie.
    »Es hat seinen Grund, denn ich möchte meinen letzten Trumpf ausspielen.«
    »Bitte.«
    »Erinnere dich an deine Zeit in Atlantis, die lange zurückliegt und die du nie vergessen wirst, denn sie spielt auch noch in dein heutiges Leben mit hinein. Damals, als dein Vater starb, hat er dir etwas vererbt. Das Schwert mit der goldenen Klinge und den Trank des Vergessens. Das Schwert befindet sich nach wie vor in deinem Besitz, doch der Trank des Vergessens ist dir abhanden gekommen. Götter haben ihn hergestellt. Deshalb wird er auch manchmal Trank der Götter genannt. Auf deiner Reise durch die Dimensionen hast du ihn verloren, und selbst der Seher, der dein goldenes Schwert erschaffen hat, weiß nicht, wo sich dieser Trank befindet.« Kara horchte auf. Asmodina hatte hier ein brisantes Thema angeschnitten. In der Tat suchte sie verzweifelt nach diesem Trank. Wenn sie ihn gefunden hatte, war sie in der Lage, die Jenseitsreiche zu durchwandern und zu erforschen. Sie konnte bei den Gegnern Pläne ausspionieren, ohne von ihnen erkannt zu werden. Der Trank war ungemein wichtig, das wußten auch die Dämonen, und sie hatten für ihn ein sehr gutes Versteck gefunden. Im Laufe der langen Zeit hatte er mehrmals

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