Claifex: Nefilim KI
zögerte, dann erwischte ihn meine hervor stoßende Stirn auf der Nase. Ich hörte ein zufriedenstellendes Knirschen aus seinem Schädel und sah das Blut aus seinem zerschmetterten Riechorgan hervorspritzen. Er schrie laut auf und seine Abwehr brach vollends zusammen, als ich ihm mit meinem Armstumpf die Schulter auskugelte und gleichzeitig mit der rechten Hand sein Handgelenk so fest umklammerte, dass es unter meinem Griff knirschend zerkrachte. Ich ließ seinen Körper herabfallen, als ich spürte, dass sein Metabolismus in normale Geschwindigkeit zurückfiel. Dann beendete ein krampfhaftes Zucken in meinem Triggerorgan meine eigene Schnelligkeit und ich musste mich bemühen, nicht selbst zu stürzen. Ein finaler Hieb auf Garsuns matschige Nase ließ ihn endgültig bewusstlos werden.
Ich war so aufgebracht, ich war nahe dran, ihn zu töten.
Dann brüllte ein Kalimbari vom Untersuchungstisch herüber. »Zurück oder ich schneide ihr die Kehle durch!«
Er hielt der immer noch besinnungslosen Susannah ein vibrierendes Skalpell so an den Hals gepresst, dass bereits einige Blutstropfen hervortraten.
»Warte!«, rief ich und erhob beschwichtigend die Hände. Simeon erstarrte, doch vom anderen Ende der Halle drangen immer noch Kampfgeräusche.
»Waffen weg!«, schrie der Kalimbari, offenbar äußerst nervös.
Ich zeigte ihm meine leere Hand. Simeon warf seine Waffe zu Boden, aber die Geräusche vom anderen Ende der Halle, wo Truktock gegen die fremde KI kämpfte, wollten nicht aufhören.
»Er kann dich nicht hören«, sagte ich, doch der Kalimbari wurde immer nervöser.
Nicht gut.
Wenn er Susannah tötete, war sein Tod sicher, trotzdem ging es hier auch um die Konstruktionspläne der Nefilim und etwas sagte mir, dass sie es nicht geschafft hatten, diese aus Susannas Körper zu extrahieren. Ich warf einen Blick auf ihr blasses Gesicht und hoffte, sie hatte keinen dauerhaften Schaden durch die Behandlung genommen. Ich wusste nicht, ob ich das Risiko eingehen sollte, den Kalimbari zu überwältigen. Wahrscheinlich wartete er auf Verstärkung, die möglicherweise jeden Augenblick eintraf.
Urplötzlich verstummten mit einem lauten Knall die Kampfgeräusche, die nur von Truktocks Kampf mit dem insektoiden Roboter zeugen konnten. Wenn der Bann, der auf Sargon lastete, dadurch plötzlich wieder gelöst wurde - ich musste den Kalimbari ablenken, bis Sargon reagierte.
»Wir sollten die Bedingungen diskutieren, die an unsere Kapitulation geknüpft sind.«
»Was?«, blaffte der Kalimbari und schaute mich mit schräg gelegtem Kopf an.
Das Skalpell an Susannas Kehle wich ein oder zwei Zentimeter zurück, dann zuckte ein greller Blitz auf, und als ich wieder sehen konnte, hatte der Kalimbari keinen Kopf mehr. Aus seinem Hals stieg eine kleine Dampfwolke hervor dann drohte er umzukippen. Ich eilte auf ihn zu und warf ihn so zur Seite, dass das Skalpell, welches er immer noch am ausgestreckten Arm hielt, Susannah nicht aus Versehen verletzen konnte. Im nächsten Augenblick war Sargon mit donnernden Schritten herangeeilt und hantierte an den Apparaten des Untersuchungstisches herum. Truktock kam ebenfalls atemlos heran und blutete aus zahlreichen Wunden am ungeschützten Kopf. Er sah nicht gut aus, stand aber sicher auf beiden Beinen. Sein Körperpanzer war an etlichen Stellen zerbrochen oder abgerissen, hatte ihn aber wohl schützen können. Ich wandte mich sogleich wieder Susannah zu.
»Die Sonden können gefahrlos entfernt werden, aber seid trotzdem vorsichtig«, sagte Sargon
Im nächsten Augenblick ertönte ein vielfaches Zischen und aus mehreren Türen sprangen unzählige Kalimbari in die Halle.
Runde Zwei.
Ich beeilte mich, die Sonden zu entfernen und erhielt Hilfe von Simeon und Truktock. Dann zerschnitten wir die Gurte, die Susannah auf der Liege hielten und ich warf mir ihren reglosen Körper über die Schulter.
»Legt euch alle zu Boden, sofort!«, rief Sargon.
Dann waren wir auch schon unten. Ich konnte nicht verhindern, dass Susannah etwas mit dem Kopf aufschlug, bevor ein surrendes Geräusch aus Sargon ertönte. Ich blickte vorsichtig hoch und erkannte, dass er seine vier Arme mit ausgefahrenen Strahlern so kreisen ließ, dass alles um uns herum von hochenergetischen Strahlen zerschnitten wurde. Der Erfolg seines Angriffes drang aus gequälten Kalimbari-Kehlen, die unzählig und zeitgleich aufschrien. Zum Glück wurde der grausame Lärm durch den Krach explodierender Laboreinrichtung gemildert. Alles um uns
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