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Clara

Clara

Titel: Clara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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schüttelte den Kopf. »Der ist nicht da.«
    »Er ist zum Krankenhaus gefahren«, erklärte Astrid.
    »So«, sagte Toppe, »dann möchte ich von Ihnen gern wissen, was Sie am 9. Februar zwischen 19 und 24 Uhr gemacht haben.«
    »Schon wieder?« blaffte Albers. »Warum fragen Sie nicht Ihre hübsche Kollegin hier. Mit der habe ich schon zweimal alles durchgekaut.«

    Toppe war blaß vor Anspannung, und Astrid wußte nicht, was sie sagen sollte.
    »Ich habe mein Auto auf dem Marktplatz geparkt«, meinte sie schließlich. »Treffen wir uns im Präsidium?«
    »Ich fahre noch zum Krankenhaus«, sagte er und sah an ihr vorbei.
    »Helmut, ich habe auch ein paar wichtige Dinge. Wir müssen uns erst mal zusammensetzen.«
    Heinrichs war schon eingestiegen, steckte jetzt aber neugierig den Kopf aus dem Fenster. »Hast du tatsächlich noch was Besseres als wir?«
    Aber Toppe ließ Astrid nicht zu Wort kommen. »Im Krankenhaus kann das auch höchstens ein paar Minuten dauern, fürchte ich. Also, in spätestens einer Stunde im Büro. Hoffentlich sind Norbert und Ackermann noch da.«
    »Ackermann bestimmt«, meinte Heinrichs. »Der hat Rotz und Wasser geheult, daß er nicht mitkommen durfte. Aber Norbert ist weggefahren. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wollte er nach Köln.«

    Christian hatte sogar vier Bibelstellen gefunden. Ob er da jetzt einen Brief draus machen sollte? Liebe Clara, ich habe viel nachgedacht … Sein Blick fiel auf eine Broschüre von der Gemeinschaft. Nur Jesus kann uns mit Zärtlichkeit und Liebe erfüllen. Wenn das tatsächlich so wäre! Ihm war scheußlich kalt. Irgendwo hatte er doch noch diesen dicken Pullover, den Mama ihm gestrickt hatte. Er durchwühlte seine Kommode, fand den Pulli ganz unten hinter den Jeans und zog ihn über. Dann drehte er die Heizung voll auf und setzte sich wieder an den Schreibtisch. Nein, kein Brief, nur der Text. Er schrieb in Blockbuchstaben: Wer schuldig ist am Blut eines Menschen, der wird flüchtig sein bis zum Grab, und niemand helfe ihm. Sprüche 28,17. Dann faltete er das Blatt ordentlich und steckte es in den Umschlag.
    In der Halle duftete es nach Kräutern und feinem Essig. Seine Mutter stand in der Küche und putzte Champignons.
    »Mmh, riecht das köstlich!«
    »Ich lege Pilze ein für unser Essen am Samstag.« Sie sah ihn liebevoll an. »Du bist doch dabei, oder?«
    »Logo! Ich fahre noch mal schnell nach Opa Czesnik sehen.«
    »Wie geht es ihm denn?«
    »Er kriegt Morphium, und Schwester Angelika sagt, dann dauert es höchstens noch ein paar Tage. Bis gleich!«
    »Christian«, hielt sie ihn zurück. »Fährst du gar nicht mehr zum Jugendkreis?«
    »Im Moment nicht.«

    Sie saßen schon seit über einer Stunde im Büro, aber van Appeldorn war noch nicht aufgetaucht. Ihre Stimmung rutschte immer weiter in den Minusbereich, selbst Ackermann muffelte vor sich hin: »So simpel is’ dat: Die sagen einfach, hab ich nix mit zu tun, un’ wir stehen dumm zu kucken.«
    Der alte Albers hatte Toppe die gleiche Auskunft gegeben wie sein Sohn, fast im selben Wortlaut, nur wesentlich ruppiger: »Was wollen Sie von mir? An das Boot kann jeder ran.«
    Heinrichs schnorrte bei Astrid schon die dritte Zigarette. »Es gibt immer Beweise. Wir müssen sie nur finden.«
    »Hört, hört«, meinte Toppe ärgerlich. »Ich werde jeden von der Familie einzeln herbestellen, und jeder darf mir minutiös aufschreiben, was er am 9. Februar gemacht hat. Und dann werden wir das ebenso minutiös nachprüfen.«
    Die Begeisterung der anderen hielt sich in Grenzen.
    »Ej, kuckt doch ma’!« Ackermann breitete seinen zerknautschten ›Plan der Gemeinde Grieth‹ aus. »Hier is’ Albers’ Hof, un’ gegenüber stehen bloß drei Häuser: Schmitz, die Lehrerin un’ Klinger.«
    »Und Frau Günther war übers Wochenende verreist«, sagte Astrid.
    »Schmitz und Klinger waren mit Albers in der Kneipe«, meinte Heinrichs. »Die geben sich quasi gegenseitig ein Alibi.«
    »Ja, dat dacht ich grad«, bestätigte Ackermann. »Hier könnt et passiert sein, in die Straße. Dat hätt vielleicht keiner gehört.«
    »So ein Quatsch!« schüttelte Toppe den Kopf. »Was ist mit Frau Klinger? Was ist mit Frau Albers und der Schwiegertochter? Was ist mit Clara?«
    Aber Ackermann ließ sich nicht einschüchtern. »Frau Klinger is’ um neun Uhr in ’t Bett gegangen, un’ die schläft hinten raus. Un’ wir wissen doch ga’ nich’, ob die Albersfrauen überhaupt zu Hause waren.«
    »Clara war angeblich zu

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