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Clementine schreibt einen Brief

Clementine schreibt einen Brief

Titel: Clementine schreibt einen Brief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Pennypacker
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Aal rauchte. Aber nicht heute. Und nicht bei einem von diesen Aalen. Ich ging zum Tresen.
    »Entschuldigung«, sagte ich zum Lebensmittelhändler. »Kann ich kurz einen Kugelschreiber leihen?«
    Der Mann gab mir einen Kugelschreiber und ich schrieb die neuen Gemüsenamen meines Bruders auf meinen Arm. »Entschuldigung«, sagte ich noch einmal, als ich ihm den Kugelschreiber zurückgab. »Heißen Sie Herr Laa?«
    »Ja, so heiße ich«, sagte er.
    »Laa ist Aal rückwärts geschrieben, wussten Sie das? Ist das nicht großartig? Wenn ich einen Laden hätte mit Dingen, die heißen wie ich, nur rückwärts geschrieben, dann würde ich sie nicht verkaufen.«
    Ich musste für eine Minute mit Reden aufhören, um mir vorzustellen, wie die heißen würden. »Genau, wenn ich einen Laden mit Enitnemelcs hätte, würde ich sie als Haustiere verschenken.«
    Herr Laa lachte einfach nur, als ob ich ihm einen guten Witz erzählt hätte.
     

     
    »Siehst du?«, zischte Margret mir ins Ohr. »Der hält dich für verrückt. Immer machst du verrückte Sachen, Clementine.«
    Ich starrte Margret aus Eiszapfenaugen an und ging, und die Karre mit Bambussprosse nahm ich mit.
    Margret folgte mir. Sie zeigte auf die Namen auf meinem Arm. »Und das ist auch verrückt«, sagte sie.
    Ich drehte mich zu Mitchell um. »Findest du das auch? Findest du, ich mache verrückte Sachen?«
    »Klar«, sagte er. »Deshalb lass ich dich doch mit mir rumhängen.«
    Was er nur sagte, weil er mein Freund sein wollte. Ich habe ihm noch nicht gesagt, dass ich keinen Freund will, ich will ihm ja nicht das Herz brechen, wie im Film. Also fragte ich ihn, ob er irgendeinen Vorschlag hätte, wie ich zwanzig Dollar für das Geschenk für meine Mom verdienen könnte. Ihm fiel nur eine Möglichkeit ein: Er könnte ein berühmter Baseballspieler und reich werden und mir dann das Geld geben. Ich dankte ihm ganz herzlich, aber das würde zu lange dauern.
    Als ich nach Hause kam, saß meine Mom an ihrem Zeichentisch. Ich zog das Wechselgeld und die Tube mit dem Permanentrosa aus der Tasche.
    Sie hob ihre Hände, die mit Kreidestaub bedeckt waren. »Könntest du sie für mich weglegen?«
    Ich öffnete die Kuchendose, in der meine Mom Ölfarben aufbewahrt. Alle Tuben lagen wild durcheinander – für mich sah das schön aus, aber eben ganz anders als die Regale im Bastelladen. Plötzlich ging mir etwas auf: Der Bastelladenmensch hatte alle Farben nach einer Regel sortiert. Und zwar nicht nach einer blöden Regel, wie die von Margret, sondern nach einer guten. »Soll ich die als Farbkreis sortieren?«, fragte ich.
    »Das wäre schön, Herzchen«, sagte meine Mom.
    Also legte ich alle Farbtuben in einen Regenbogenkreis, wie ich das im Bastelladen gesehen hatte. Als ich fertig war, beugte Mom sich vor und sah sich alles an. »Das ist wunderbar«, sagte sie. »Jetzt verliere ich keine Zeit, wenn ich eine bestimmte Farbe suche. Könntest du das auch mit den Wasserfarben und Buntstiften machen?«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Darf ich all deine Sachen anfassen?«
    »Sicher.«
    »Auch die Supermarker?«
    Meine Mom sah mich für eine Minute an und ich konnte sehen, dass sie daran dachte, wie ich damals mit den Markern Margrets Kopf bemalt habe.
    »Sicher. Ich weiß ja, dass du jetzt die Regeln für meine Stifte kennst. Wenn du also Lust hast, meinen Kram zu sortieren, dann leg los.«
    Also sortierte ich auch all ihre Stifte zu Farbkreisen und lächelte die ganze Zeit insgeheim vor mich hin, weil ich daran dachte, wie glücklich sie sein würde, wenn ich ihr diese Luxus-Künstlerbox schenkte.
     

     
    Danach ging ich ins Zimmer meiner Eltern, um nachzusehen, wie weit mein Dad mit seinem Buch gekommen war. Unter
     

     
    hatte er geschrieben:
     
    Außerdem hatte er eine fantastische Frau und zwei bemerkenswerte Kinder.
     
    Ich blätterte weiter, um nachzusehen, ob er noch etwas über die interessanten Dinge geschrieben hatte. Nix. Also musste ich das übernehmen.
     

     
    schrieb ich.
    Dann stellte ich die Karre zurück in die Abstellkammer. Auf dem Weg dahin kam ich am Müll- und Recycling-Raum vorbei. Und dort sah ich etwas, das wirklich interessant war: die Lösung meines Luxus-Künstlerbox-zwanzig-Dollar-Problems.
     

7. KAPITEL
    »Clementine, jetzt ertappe ich dich heute schon zum dritten Mal dabei, wie du die Uhr anstarrst«, sagte Frau Nagel am Mittwochmorgen. »Wartest du auf irgendetwas?«
    Ich merkte, wie meine Ohren anfingen zu brennen. Frau Nagel sah mich immer weiter

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