Cloud Computing Grundlagen
nach kurzer Zeit wieder zurückgehen. Das kann die Server mancher Organisationen zum Absturz bringen. Nicht vorhersehbare Belastungsspitzen werden auch von unvorhersehbaren Ereignissen hervorgerufen, beispielsweise, wenn eine lokale Nachrichtenplattform eine „Jahrhundertstory“ an Land gezogen hat. Aufgrund der heutigen starken Vernetzung kann diese Seite sehr häufig verlinkt werden. On-premise-Hosting bringt auch hier nicht die notwendige Skalierung mit und könnte somit aufgrund von Überlastung nicht mehr funktionieren. Ein weiteres Beispiel könnte die Entwicklung eines überdurchschnittlich innovativen Produkts sein. Wenn das eigene Unternehmen ein enorm interessantes Produkt entwickelt, kann es vorkommen, dass die Seite dieses Unternehmens unzählige Male verlinkt wird. Das könnte zur Folge haben, dass die Seite nicht mehr erreichbar ist und das Unternehmen somit potenzielle zukünftige Kunden verliert. Diese Belastungsspitze ist als Diagramm in Abbildung 3.3 dargestellt.
Abbildung 3.3 Variable Auslastung mit unvorhersehbaren Belastungsspitzen
In der englischsprachigen Literatur werden die variablen Belastungsspitzen und deren Vorhersehbarkeit oft mit „predictable“ und „non-predictable“ bezeichnet.
Zeitlich begrenzte Plattformen oder Projekte
Oft kommt es vor, dass eine Plattform oder Anwendung erstellt wird, die nur eine begrenzte Zeit verfügbar sein soll, von wenigen Tagen bis zu einigen Monaten. Auch hier ist Cloud Computing mit einigen Vorteilen gegenüber On-premise-Lösungen vertreten. Betrachtet man die Alternativen, so gibt es kaum eine andere Möglichkeit, außer auf Clouds zu setzen. Für Plattformen, die nur eine gewisse Zeit laufen sollen, muss Hardware angeschafft werden, es fallen Servicestunden für die Inbetriebnahme an, und für die Zeit muss auch der störungsfreie Betrieb garantiert werden. Damit dies gewährleistet wird, sind meist zusätzliche Techniker vonnöten, was zusätzliche Ausgaben bedeutet. Durch Cloud Computing wird dies auf ein Minimum reduziert. Mögliche Szenarien für zeitlich begrenzte Plattformen sind beispielsweise intensive Rechenvorgänge wie das Encoden von Videomaterial, Bulk-Versand von E-Mails für bestimmte Events, oder komplexe Analysealgorithmen, die jedoch nur einmalig durchlaufen müssen (z. B. bei der Digitalisierung von Bibliotheken). Sinn macht Cloud Computing auch dann, wenn eine Webanwendung bzw. Website nur für eine beschränkte Zeit online sein muss, z. B. bei einmaligen Events. Hier kommt ferner der Vorteil der Belastungsspitzen zum Tragen. Besonders bei zeitlich begrenzten Plattformen hat man durch Cloud Computing starke Einsparmöglichkeiten, wie Abbildung 3.4 zeigt.
Abbildung 3.4 Zeitlich begrenzte Plattformen
Kontinuierliches Wachstum
Ein klassisches Szenario für Cloud Computing ist das des kontinuierlichen Wachstums einer Plattform oder Anwendung. Der Vorteil von Cloud Computing gegenüber traditionellen On-premise-Lösungen liegt hier in der Einfachheit der Skalierung. Es ist nicht mehr nötig, neue Hardware zu kaufen. Ferner funktioniert das Wachstum auch nicht schnell genug. Es kann einige Wochen bis Monate dauern, bis neue Rechenzentren gebaut und betriebsbereit sind. Hier können Kunden jedoch aufgrund schlechter Performance oder Verfügbarkeit der Plattform bereits zu anderen Anbietern abgewandert sein. In Cloud-Computing-Umgebungen ist das Wachstum sehr einfach möglich: Ein zuständiger Mitarbeiter der IT-Abteilung startet eine neue Instanz einer virtuellen Maschine, und schon steht wesentlich mehr Leistung für die Kunden zur Verfügung. Um den Vorteil von Cloud Computing in Zahlen darzustellen, braucht man daher Wissen über IT-Opportunitätskosten.
Cloud Computing hat jedoch nicht nur Vorteile, wenn es um Plattformen oder Services für Kunden geht. Auch für das eigene Unternehmen bietet die Cloud hier einige interessante Lösungen. Da sie hochskalierbar ist, können diese Dienste mit dem eigenen Unternehmen mitwachsen. Das ist für Startups ebenso interessant wie für bereits etablierte Unternehmen. Geht man von einer Kollaborationslösung aus, so benötigen junge Unternehmen meist nur wenige Postfächer. Wächst das Unternehmen, wird die Skalierung des Dienstes zunehmend schwieriger. Einige Anbieter bieten solche Dienste kostengünstig an. In Abbildung 3.5 ist das kontinuierliche Wachstum abgebildet.
Abbildung 3.5 Kontinuierliches Wachstum
3.5Kostenbeispiele
In diesem Unterkapitel sollen einige Beispiele
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