Cloud Computing Grundlagen
bezeichnet.
Nachteil: Switching Costs
Einen erheblichen Mehraufwand können unter Umständen Switching Costs verursachen, die entstehen, sobald man auf Cloud-Computing-Dienste wechselt, z. B. für die Schulung der Mitarbeiter oder eventuelle Anpassungen der Plattform an das Unternehmen und dessen Prozesse. Diese Kosten entstehen jedoch auch, wenn man neue Dienste im Unternehmen einführt, etwa durch eine Bürosoftware.
Personal
Vorteil: Mittelfristige Reduzierung der Personalprobleme
Vor allem in der IT sind Fachkräfte oft Mangelware. Durch Outsourcing wird deutlich weniger Personal in der IT benötigt, so verringert sich das Problem der Rekrutierung von Fachpersonal für IT-Unternehmen.
Nachteil: Motivationsprobleme
Ein erhebliches Problem von Outsourcing stellt der eventuelle Abbau von Fachpersonal in IT-Abteilungen dar. Das kann negative Auswirkungen auf die Psyche der Mitarbeiter haben und zu Motivationsproblemen in der Umstellungszeit führen.
Finanzen
Vorteil: Auswirkung auf Jahresabschluss
Outsourcing wirkt sich in den meisten Fällen positiv auf die Bilanz aus, weil die Kosten direkt in die Bilanz übergehen und nicht erst per Abschreibungen. Das verschönert den Jahresabschluss und bietet wesentlich mehr Flexibilität. Die Erklärung der Auswirkungen auf den Jahresabschluss würde jedoch den Rahmen dieses Buches sprengen.
3.4Wann macht es Sinn, Cloud Computing zu verwenden?
Damit man versteht, wann Cloud Computing sinnvoll ist, muss man drei verschiedene Anwendungsbereiche, die den Einsatz von Cloud-Computing-Umgebungen gegenüber traditionellen Plattformen begünstigen, betrachten. Jene drei Punkte sind die variablen Auslastung mit Belastungsspitzen, zeitlich begrenzte Plattformen oder Projekte sowie das kontinuierliche Wachstum. Innerhalb dieser Faktoren gibt es wiederum Unterscheidungsmerkmale, auf die im Folgenden genauer eingegangen wird.
Variable Auslastungen mit Belastungsspitzen
Der Faktor der variablen Auslastung betrifft viele IT-Abteilungen und Plattformen. Auslastungen können stark variieren, Belastungsspitzen auf verschiedenste Weise zustande kommen. Je nach Anwendungsfall kann man voraussehbare und nicht voraussehbare Belastungsspitzen haben. In Abbildung 3.2 wird eine vorhersehbare Belastungsspitze anhand der Tageszeit dargestellt.
Abbildung 3.2 Variable Belastungsspitze – vorhersehbar
Vorhersehbare Belastungsspitzen kommen meist dann zustande, wenn Plattformen nur für gewisse Stunden pro Tag genutzt werden, z. B. die Plattform eines Amtes. Stellt das Amt Onlineformulare zur Verfügung, werden sie meist primär während des Tages abgerufen werden, abends und nachts wird die Auslastung eher gering sein. Traditionelle Plattformen können bei hohen Anforderungen während des Tages eventuell aufgrund der hohen Last in die Knie gehen. Am Abend oder in der Nacht wird der Server vermutlich nur sehr geringe Belastungen haben. Auf Cloud-Computing-Plattformen kann man während der Nacht die Anzahl der Instanzen reduzieren und somit Kosten sparen. Ähnlich verhalten kann es sich bei dem Dokumentenmanagementsystem eines Unternehmens. Ausgehend von dem Szenario eines in Deutschland ansässigen Unternehmens, das primär in der DACH-Region (Deutschland, Österreich (A) und Schweiz (CH)) tätig ist, ist das Dokumentenmanagementsystem primär während der Hauptgeschäftszeiten stark ausgelastet. Wird On-premise-Hosting verwendet, kann das während der Hauptgeschäftszeiten zu hohen Belastungen und Ausfällen der Server führen. Cloud Computing skaliert in diesem Fall mit der Belastung, wodurch mögliche Ausfälle des ganzen Systems auf ein Minimum reduziert werden und damit auch die Opportunitätskosten bei Ausfällen. Ein weiteres Szenario ist für Onlinekaufhäuser denkbar. Verkaufsplattformen wie beispielsweise Amazon haben zur Weihnachtszeit die höchsten Auslastungen. Damit man aufgrund von hohen Zugriffen keine Serverausfälle zu verzeichnen hat, ist die Auslagerung auf eine Cloud-Plattform in diesem Anwendungsfall sehr sinnvoll. Serverausfälle würden für das Unternehmen hohe Opportunitätskosten bedeuten, in diesem Fall nicht erhaltene Bestellungen.
Wesentlich komplexer gestaltet sich die Thematik, wenn die variable Auslastung unvorhersehbare Belastungsspitzen aufweist. Hierbei geht man von einer konstanten Auslastung mit einigen Belastungsspitzen aus. Plötzlich tritt der Sonderfall auf, dass überdurchschnittlich viele Zugriffe auf die Plattform erfolgen, die normalerweise
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