Cloud Computing Grundlagen
man neue Daten erstellt oder verändert. Operationen, bei denen Daten gelöscht werden, sind häufig kostenlos.
Weitere Kosten
Einige Angebote haben noch weitere Kosten, die für eine Plattform anfallen, z. B. die Abarbeitung von Tasks (Aufgaben) oder der E-Mail-Versand. Hierbei zahlt man auch pro verbrauchte Einheit.
Zusammengefasst berechnen sich variable Kosten folgendermaßen:
Anzahl der Kosten pro Compute Hour x Anzahl der Compute Hours
+Anzahl der Kosten pro gespeicherten Daten x Anzahl der gespeicherten Daten
+Anzahl des eingehenden Datentransfers x Kosten pro eingehenden Datentransfer
+Anzahl des ausgehenden Datentransfers x Kosten pro ausgehenden Datentransfer
+Anzahl der Storage Transaction Costs x Anzahl der Storage Transaction Costs.
Mischformen
Einige Anbieter bieten auch Mischformen in der Preisgestaltung an. Hierbei zahlt man einen bestimmten einmaligen Betrag, erhält dafür jedoch die Rechenleistung pro Stunde wesentlich günstiger. Das macht dann Sinn, wenn man sich Instanzen reservieren will, weil die Auslastung noch nicht voraussehbar ist. Sinnvolle Anwendungsbereiche ergeben sich auch, wenn Instanzen für etwaige Ausfälle vorreserviert werden müssen. Das hat vor allem für das Disaster Recovery eine große Bedeutung.
Vereinzelt kommen auch marktplatzähnliche Zahlungsmodelle zum Einsatz. Hierbei wird der Preis pro Stunde an die jeweiligen Anfragen angepasst. Bei geringerer Auslastung wird auch der Preis pro Stunde günstiger. Steigt die Auslastung wieder, steigt auch der Stundenpreis der Plattform. Dieses Modell macht dann Sinn, wenn Anwendungen nicht zeitkritisch ausgeführt werden müssen. Da einige Anbieter die Möglichkeit anbieten, einen Höchstpreis festzulegen, kann die Anwendung bei Überschreiten dieses Höchstpreises beendet werden. Damit bestehen noch mehr Möglichkeiten, Geld zu sparen.
3.3Outsourcing als Produktivitätsfaktor?
Oft diskutiert und auch gerne eingesetzt ist IT-Outsourcing. Bereits zu Beginn wurde in der IT und den damit verknüpften wissenschaftlichen Disziplinen Outsourcing als Produktivitätssteigerung genannt. Durch das Aufkommen der PCs geriet das Outsourcing auf Rechenzentren in Vergessenheit und kam erst in den letzten Jahren wieder verstärkt in Mode. Gründe hierfür kann man in verschiedenen Ebenen suchen. Häufig genannt wird natürlich die Notwendigkeit, Kosten zu sparen, was spätestens seit der Wirtschaftkrise 2009 noch wichtiger wurde. Richtig in Fahrt kam es jedoch erst durch Cloud Computing. In diesem Unterkapitel sollen einige Vor- und Nachteile des Outsourcings gegenübergestellt werden, die den Vor- und Nachteilen von Cloud Computing gleichzusetzen sind. In der wissenschaftlichen Literatur werden sie in die fünf Kernbereiche Strategie, Leistung, Kosten, Personal und Finanzen (Wildemann, 1987) unterteilt.
Strategie
Vorteil: Konzentration auf das Kerngeschäft
Ein essenzieller Vorteil von Outsourcing ist die Konzentration auf das Kerngeschäft, also das Geschäft, das das Unternehmen groß gemacht hat und am besten läuft. Ein Flugzeugbauer hat normalerweise wenig IT-Know-how und kann Kosten sparen und Risiken minimieren, wenn IT-Dienste von spezialisierten Unternehmen übernommen werden. Das Beispiel des Flugzeugbauers kann sogar noch eine Stufe weiter getragen werden: viele Teile werden hierbei (ähnlich wie im Autobau) von spezialisierten Unternehmen zugekauft. Somit ist es auch für die IT von Vorteil, Dienstleistungen und Services auszulagern. Dem Unternehmen bleibt dadurch der Fokus auf dessen Hauptbereich, und es kann mehr an Forschung und Entwicklung in diese Bereiche investiert werden. Die IT-Abteilungen in Unternehmen können vermehrt verwaltende Aufgaben übernehmen.
Vorteil: Flexibilität
Vor allem im Cloud Computing besteht eine sehr hohe Flexibilität, die sich nicht nur auf die Anpassung der Rechenleistung bezieht, vielmehr ist man auch weniger ortsgebunden. Ein Rechenzentrum, das aus rechtlichen Gründen in eine andere geografische Zone verschoben werden muss, ist nicht flexibel. Mit Cloud-Plattformen ist das mit wenigen Mausklicks erreicht.
Vorteil: Risikotransfer
Das Risiko wird für das dienstkonsumierende Unternehmen wesentlich geringer. Ausfälle von Servern muss der Anbieter behandeln, nicht das Unternehmen. Ferner hat es wesentlich weniger Personalverantwortung. Diese trägt der Anbieter, der IT-Fachpersonal für die Wartung der Server und Plattformen beschäftigen muss. Im dienstkonsumierenden Unternehmen
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