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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Rippel.
    Inzwischen war Chong wieder eingetroffen. Er hatte unten im Vorzimmer auf Milli gewartet. Sie betrachtete ihn verstohlen. Er war mittlerweile ein klein bisschen größer als sie und sah verdammt gut aus. Die dunklen Mandelaugen hatte er von seiner Mutter. Nur sah man sie kaum, seine pechschwarzen Haare fielen ihm bis aufs Nasenbein.
    „Alles okay?“, fragte er, während er seinen Pony zur Seite wischte, der ihm gleich wieder ins Gesicht fiel.
    „Klar“, antwortete Milli und lächelte.
    „Und - sind deine Möbel schon da?“
    „Ja“, sie nickte eifrig, „ich meine, nur ein paar kleine Sachen.“
    „Milli, Chong – wir können essen!“, kam es auch der Küche.
    „Wo sitzt du“, fragte Chong.
    Milli zuckte mit den Schultern. Einen Platz in der Küche hatte sie, aber hier im Esszimmer noch nicht.
    „Milli, setzt du dich bitte da … oder dort hin“, Emma trug eine dampfende Auflaufform herein und zeigte auf einen der Fensterplätze, „und Chong daneben.“
    Das Esszimmer bestand aus einem großen Tisch mit vor Alter geschwärztem Holz und acht gewaltigen Stühlen drum herum. Es gab ein paar antike Schränke und dazwischen hinter Glas ungerahmte moderne Kunst in hellen Farben. Trotz der dunklen Möbel wirkte das Zimmer hell und einladend.
    „Deine Haare sind ganz schön lang“, sagte Milli zu Chong.
    „Fang du nicht auch noch damit an.“ Chong versuchte vergeblich, seinen Pony zur Seite zu wischen, der sofort wieder zurückfiel. „Meine Mutter nervt mich schon die ganze Zeit damit.“
    „Ich finde das gut“, beeilte sich Milli zu sagen. „Ich meinte auch nur, dass es deine Sicht behindern könnte.“
    Chong machte eine verzweifelte Handbewegung und grunzte.
    „Kinder - könnt ihr bitte die Teller verteilen!“, rief Emma aus der Küche, „und stellt auch einen für Lorenz hin.“
    Milli stand auf und sah sich um.
    „Da!“ Chong zeigte auf einen alten bemalten Bauernschrank. „Die Sonntagsteller stehen da drin.“
    „Aber heute ist nicht Sonntag!“
    „Sie meint aber die“, antwortete Chong und produzierte eine gutgelaunte Grimasse, während sie die Teller verteilten.
    „Bist du eigentlich oft hier?“, fragte Milli.
    „Ja – schon. Wenn Lorenz und ich trainieren, essen wir manchmal hier mit Emma.“
    Lorenz von Rippel war Chongs Kung Fu Lehrer. Auch Chongs Mutter war eine begabte Kung Fu Kämpferin, offenbar lag das in der Familie. Im Keller gab es einen großen Trainingsraum, den Milli heimlich auch schon für ihr Tanztraining ins Auge gefasst hatte, aber noch war es nicht soweit.
     
    Batori kam gerade noch rechtzeitig zum Essen. Emma goss den Erwachsenen Weißwein und Mineralwasser ein. Milli und Chong bekamen Eistee.
    „Was ist mit Lorenz?“, fragte sie, „er ist sonst immer pünktlich.“
    „Ich habe gerade mit ihm telefoniert.“ Batori probierte den Wein und nickte zufrieden. „Es gab eine Verzögerung, aber er kommt gleich, im Moment laden sie noch Johannas Sachen aus.“
    Die Lasagne war lecker, Milli aß mehr als sie wollte. Zum Nachtisch gab es Zitronensuppe mit Schaumklößchen. Emma war eine großartige Köchin. Batori legte ihr anerkennend die Hand auf die Schulter und stand auf.
    „Entschuldigt mich bitte“, sagte er mit einer leichten Verbeugung, „aber ich habe noch zu arbeiten.“ Er schnappte sich die halbvolle Flasche Wein und sein Glas und verschwand in sein Arbeitszimmer.
    Gerade als Milli Chong ihr neues Zimmer zeigen wollte, kamen der Möbelwagen und der blaue Volvo in den Hof gefahren. Rippel betrat den Flur. Er wirkte gestresst. Unter seinem linken Auge war ein rötlicher Fleck. Milli starrte ihn an; Rippel bemerkte es und warf ihr einen zornigen Blick zu.
    Wie sich herausstellte, war dem Möbelwagen in Berlin-Neukölln ein VW-Bus in die Seite gefahren. Der VW-Fahrer und seine Kollegen wurden aggressiv und es kam zu Tätlichkeiten. Rippel genoss jetzt den Respekt der Möbelpacker, da er den Kampf erfolgreich für ihre Partei entschieden hatte. Die arme Johanna hatte alles vom Volvo aus mit ansehen müssen und übers Handy die Polizei gerufen. In der Klinik hatte man ihr dann ein Beruhigungsmittel gespritzt und sie ins Bett gebracht.
    „Sind die Neuköllner ein bisschen blöd?“, wandte sich Chong mit erstauntem Gesicht an Milli
    „Nicht mehr als andere“, antwortete Milli. „Solange du nicht wie ein irres Landei durch die Gegend bretterst, passiert auch nichts.“
    „Der Möbelwagen ist nicht gerast – hast du nicht gehört, dieser VW-Bus

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