Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
kontaminierten Schmuddelsand; und Chong sprang herum wie ein Floh, während er die Mädchen zum Narren hielt. Er war zu schnell und zu wendig; sie bekamen ihn nicht zu fassen.
Irgendwann hatte Milli genug. Ihre Nase lief und die Kleidung fühlte sich klamm und sandig an. Sie schüttelte ihre Sachen aus und wusch sich Gesicht und Hände im Baggersee. Als sie zurückkam, saßen Anna und Chong abgekämpft nebeneinander im Sand und keuchten leise. Ben hockte vor ihnen auf den Resten eines alten Holzhockers und polierte seine Brille. Milli setzte sich neben Anna, die freundschaftlich den Kopf auf ihre Schulter legte.
„Was nun?“, murmelte Anna.
Millis Handy zeigte halb fünf. „Wir gehen nach Hause und gucken, was es zu essen gibt“, schlug sie vor, „außerdem hab ich Durst.“
„Ich auch“, meinte Chong und stieß ein zufriedenes Grunzen aus. „Und Kuchen wäre gut. Hat Emma noch was auf Lager?“
„Denke schon.“
„Ich könnte ein heißes Fußbad gebrauchen“, sagte Ben, und seine Stimme klang untröstlich. „Oder ein Heizkissen und ein bisschen Pfefferminzöl zum Einreiben für Brust und Hals?“
„Kannst du haben … auch ’ne Wärmflasche und Eukalyptusöl. Und es gibt Echinaceatropfen und Kamillentee und Hustensaft mit Honig und Fenchel ...“
Anna betrachtete ihre Hände. „Und Ringelblumensalbe?“
Milli lachte. „Alles Mögliche … wir müssen nur danach suchen.“
Sie machten sich auf den Heimweg. Als sie den Rand der Kieskuhle erklommen hatten, blies ihnen ein frischer Wind ins Gesicht. Ein paar von den riesenhaften Windrädern drehten sich wieder. Sie blickten über leere und abgeerntete Felder und schlugen einen Weg ein, der sie direkt zur Hauptstraße nach Koppelitz brachte. Die Sonne stand schon nah am Horizont, und in der Ferne - zwischen hellgelb und ockergelb gefärbten Eichen - konnte man das verwinkelte Dach der Villa Hermes erkennen.
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