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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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die raufenden Mädchen voneinander noch bevor Wulf und Wido angerannt kamen. Lucretia hatte es hart getroffen, sie sah entsetzlich aus. Er half ihr auf die Beine und warf ihr einen Blick zu, dem sie nicht lange standhielt.
    Anna stand daneben, umklammert von dem blonden Wido Bismarck und fühlte hundert Giftschlangen in ihrer Brust, die alle auf einmal zubeißen wollten.
    „Lass mal gut sein“, knurrte Chong den eisernen Wido an und zog die widerstrebende Anna mit sich fort. „Wir schwänzen Morales und laufen über die Felder Richtung Schwalbenwalde bis zur alten Kieskuhle. Da kannst du dich mal richtig austoben.“
     
    Es war ein sonniger, warmer Oktobertag, das Licht war hell, die Wege noch trocken und die Luft erfrischend. Sie marschierten los.
    „Mein Kompliment! Für einen Moment hatte Lucretia sogar ihre Arroganz abgelegt“, sagte Milli zu Anna. „Nun weiß sie, dass deine Geduld nicht grenzenlos ist.“
    Annas Stirn krauste sich. Schweigend und stampfenden Schrittes lief sie neben Milli her.
    „Sie wittert ein Geheimnis und sie spürt, dass wir mehr darüber wissen als sie“, fuhr Milli fort, „das erträgt sie nicht.“
    „Weiß ich doch!“, versetzte Anna grimmig. Der Kampf steckte ihr noch in den Knochen, sie atmete keuchend. „Aber ich habe ein für allemal und endgültig die Nase voll von all diesen hundsgemeinen Lügen. Nouri und Terrorismus! Das ist total bescheuert! Er ist unschuldig – basta!“
    Für eine ganze Weile herrschte Schweigen. Nur das Rascheln des trockenen Laubes zwischen ihren Füßen auf dem glatten Weg war zu hören. Die Felder und Bäume leuchteten in warmen Herbstfarben. Vom Waldrand kam ihnen ein würziger Duft nach Moos und Kiefernnadeln entgegen.
    „Die können uns alle den Buckel runterrutschen“, durchschnitt Bens Stimme als erster die Stille. „Wir haben Nouri geholfen, und nur das zählt. Wir sind klasse - wir sind die Besten - wir sind die Cloudbusters! Wir haben Koppelitz vom teuflischen Van befreit … wir haben den Pseudo verjagt und die Amis verarscht. Wir haben Ziggedorn gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen! Und ganz nebenbei haben wir zwei Demos vor dem Chaos bewahrt.“ Er blieb stehen, schmiss seine Arme in die Luft und stieß einen durchdringenden Pfiff aus. „Und die Vampfrau fühlt sich angepisst, weil sie irgendwie spürt, dass hier etwas geschieht, was sie nicht versteht und worüber sie keine Kontrolle hat. Da kann ich ja nur lachen. Ha - ha – ha!“
    Der grasbewachsene Feldweg schlängelte sich an einem schmalen Waldstück vorbei. Sie standen auf der Sonnenseite einer Anhöhe und schauten nach Westen über das Koppelitzer Hinterland mit seinen Feldern, Wiesen, vereinzelten Baumgruppen und alten Weidezäunen und Windschutzhecken. Außer ein paar Pferden, die aufgeregt hin und her liefen und zwei Herden friedlich grasender Kühe war weit und breit kein Mensch zu sehen. Die gewaltigen Windräder standen still. Annas Gesicht glühte in der Sonne. Sie stieß einen Stoßseufzer der Erleichterung aus und schüttelte sich danach wild und schnaubend.
    Chong trat zu ihr und legte freundschaftlich seinen Arm um ihre Schulter: „Da siehst du mal - alles ist vollkommen.“
    Anna sah ihn erstaunt an und erwiderte störrisch: „ Lucretia Ziggedorn nicht! Die soll sich ja nichts einbilden, in Zukunft werde ich nicht mehr so duldsam mit ihr sein!“
    Milli hing sich an Bens Arm und zog ihn mit sich fort. „Ich hab da auch noch was“, sagte sie leise und rückte ganz nah an ihn heran, „du musst dir unbedingt die Dateien von meinem Vater auf dem USB-Stick ansehen. Wenn ein einzelnes, stink normales Foto 250 Megabyte hat, könnte da nicht eine versteckte Info drinstecken?“
    „Hundertpro“, versicherte Ben und seine Augen fingen an zu leuchten, „ich erinnere mich, dass die Datenmenge im zweistelligen Gigabytebereich lag.“
    „Ja, ich glaube zehn oder elf. Und ein Programm ist auch dabei“, fuhr Milli fort, „mein Vater hat nämlich physikalische Formeln irgendwie auf Ton, Schall und Farben reduziert … aber für das, was man hören kann, habe ich leider nicht die richtigen Lautsprecher … und das Programm verstehe ich auch nicht.“
    „Wow! Hört sich aufregend an. Muss ich mir unbedingt angucken.“
    Sie hatten die alte Kiesgrube erreicht, einsam und sich selbst überlassen. Die Natur hatte begonnen, sie zurückzuerobern. Um sie herum hatte sich eine Kraterlandschaft mit wilden

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