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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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meinte Anna empört, „manchmal besucht er meine Mutter im Café, aber sonst hängt er mit den anderen Rockern in Hardys Hütte rum.“
    „Er tat aber so, als ob ihr alte Freunde wärt.“
    „Shit - was weiß ich!“ Anna stieß eine Art Fauchen aus. „Meine Mutter hat bestimmt allen möglichen Unsinn über mich erzählt.“
    Ein Fahrradfahrer drängte sich an ihnen vorbei, so dass sie ausweichen mussten und fuhr eine ältere Frau an, die ihm fassungslos hinterher blickte.
    Dann erreichten sie Deko-Kunze. Das Schaufenster glich einer riesigen Schatztruhe aus 1001 Nacht. Masken, Kostüme, Lampions und Lichterketten, Feuerwerk, Kopfputze und Strass, beleuchtete Figuren, Girlanden, Luftschlangen und vieles andere mehr.
    „Wow! Du hast mir nicht gesagt, was für ein ausgeflippter Laden das ist!“, rief Anna voller Entzücken, „den könnte ich leer kaufen.“
    Milli verzog ihr Gesicht.
    Der Laden war eine Versuchung. Anna blieb gleich bei den verschiedenfarbigen Perücken hängen, aber Milli steuerte unbeirrt das Feuerwerk an. Alles entpuppte sich als jugendfrei: Knallteufel, Knatterstäbe, Knall Kids, Feuerwirbel, Sterntaler, Wunderkerzen … Für den kleinen Partyspaß, mit albernen Figürchen auf der Packung. Milli fluchte leise, sie war schließlich keine fünf mehr. In einem Schrank mit Glastür fand sie schließlich das, wonach sie suchte: Feuerwerksraketen, Leuchtkugeln und fette Kracher. Sie las: erhältlich zum Jahreswechsel oder mit Ausnahmegenehmigung - ab achtzehn Jahren.
    Da hatten sie nun den Salat! Der Glasschrank war abgeschlossen und man musste sich an die Verkäuferin wenden. Milli suchte Anna und fand sie bei der Theaterschminke.
    „Wir haben ein Problem“, sagte sie im Flüsterton, „wir kommen nicht an die Raketen ran.“
    „Hm …“, Anna zuckte mit den Achseln.
    „Kapierst du nicht! Wir können die noch nicht mal klauen.“
    „Bist du verrückt!“ Anna sah sich panisch nach der Frau an der Kasse um.
    „Wir kaufen was von den jugendfreien.“
    „Die bringen’s nicht“, sagte Milli. Sie lehnte sich an den Kasten und dachte nach. Dann begannen ihre Augen zu leuchten. Dschinns sind oft, im Märchen wenigstens, dienstbare Geister.
    „Sag mal Anna, dieser Hagen -“
    „Oh nein, Milli!“ Annas Miene verfinsterte sich, „nicht das - er ist ein Freund meiner Mutter - ich will das nicht.“
    „Nicht du - ich rede mit ihm“, sagte Milli energisch, „er ist unsere einzige Chance.“
    „Kann ich euch helfen“, rief die Frau an der Kasse.
    „Ja gern“, antwortete Milli mit einem freundlichen Lächeln, „meine große Schwester heiratet - wir wollten ein schönes Feuerwerk machen und mal gucken, was es für Raketen gibt.“
    Die Frau erhob sich und kam mit einem Schlüssel auf sie zu.
    „Da habe ich aber was ganz Feines“, begann sie und schloss den Schrank auf. „Hier die Super-Goldrausch-Rakete“, und zog eine nett dekorierte Packung hervor. „Eine Rakete mit rasantem Aufstieg und einem mächtigen Goldflimmerbukett.“
    Milli zog was zu schreiben aus dem Rucksack und schrieb mit.
    „Die Venus-Raketen werden auch gern genommen. Sie entladen sich in intensiven smaragdgrünen und orangenen Sternen. Oder die Super-Geister-Rakete, eine Leuchtrakete mit Gold und Silberflimmer – die sind fantastisch.“
    „Was ist mit dem Zehnerpack zum Sonderpreis?“, fragte Milli und zeigte auf eine rotschwarze Packung mit Teufeln drauf, „wir brauchen was, das so richtig abgeht.“
    Die Frau musterte Milli voller Zweifel. „Für eine Hochzeit? Das sind Teufelsraketen!“
    „Äh … ja“, Milli kam ins Stocken.
    „Ist doch klar – um die alten Geister auszutreiben“, sagte Anna mit Unschuldsmiene. „Ihre Schwester ist kein unbeschriebenes Blatt mehr.“
    „Ah – ich verstehe.“ Die Verkäuferin lächelte geziert, nahm eine einzelne Teufelsrakete heraus und gab sie Milli zur Begutachtung. „Das ist eine Rakete mit schrillem Pfeifton, allerdings sehr laut - und feurig rotem Leuchtbukett. Einzeln würden sie zwei Euro das Stück kosten.“
    „Ja - super, es muss unbedingt laut sein!“, rief Milli aus.
    „Aber ihr seid noch unter achtzehn“, sagte die Frau, „ich darf euch das nicht verkaufen … und ihr braucht eine Genehmigung“, sie zeigte auf die Notiz an der Glastür.
    „Wissen wir doch! Wir machen ja nur die Vorauswahl“, erwiderte Anna und schenkte ihr ein dankbares Lächeln.
    Kurz danach gingen sie.
    „Die war doch nett“, sagte Anna.
    „Sieh mal an - meine Schwester

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