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Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dasa Szekely
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wichtigste aller Fragen lautet: Will ich überhaupt Raum abgeben??
    Vielleicht stellt sich heraus, dass man gern das Steuer in der Hand hält, was dann zur Folge hat, dass man eben viel Raum besetzt. Dass man dann meistens mehr tut als der andere, ist sozusagen der Preis, den man dafür zahlt, dass man die wesentlichen Entscheidungen trifft und es genau so wird, wie man das möchte.
    Nehmen wir einmal an, Roswitha möchte wirklich mit ihm gemeinsam die Urlaube buchen – wie könnte sie ihm Raum überlassen? Was könnte sie tun?
    Nun, sie könnte für Michael zum Beispiel ein einfaches Bild skizzieren:

    Sie könnte ihm sagen, dass sie diesen Raum gern mehr mit ihm teilen möchte, und ihn fragen, wie viel Raum er gern hätte und was das dann konkret bedeuten würde:
    »Wie würdest du gern zu unserem Urlaub beitragen?«
    »Was möchtest du, dass ich tue?«
    »Wie sieht unser Raum dann aus?«
    »Sind wir beide so zufrieden?«.
    Roswitha und Michael könnten dann in Ruhe darüber verhandeln, wer was macht.
    Und das können Sie auch tun: ein Quadrat aufzeichnen, den Platz darin aufteilen und erst mit sich selbst, dann mit dem anderen »Bewohner« darüber sprechen. Falls Ihnen das zu albern ist, können Sie die Fragen natürlich auch ohne das Bild stellen. Bedenken Sie aber, wie einfach es für Sie gewesen ist, die Situation anhand des Bildes zu verstehen.
    Auch Hannes könnte dieses Bild benutzen, um sich zu vergegenwärtigen, wie viel Raum er einnimmt, wenn »immer er« die Präsentation vorbereitet. Statt wieder bei seiner Frau darüber zu jammern, dass immer er dafür zuständig ist, könnte er sich fragen, ob er diesen Raum überhaupt aufgeben möchte. Vielleicht möchte er die Präsentationen ja genau so haben, wie er will – dann müsste er die Raumhoheit behalten – und sie weiterhin übernehmen. Wenn er sich sicher ist, dass er den Raum wirklich teilen möchte, kann er sich fragen, wie viel Raum er haben möchte und was das konkret bedeutet. Dann kann er mit seinen Kollegen verhandeln: Wer macht was? Solange er selbst unklar ist, kann er seine Grenzen weder wahren noch Land abgeben. Die anderen profitieren davon, dass der Raum – beziehungsweise die Aufgaben und Rollen – unklar verteilt sind.
    Noch einen anderen Aspekt des »Immer ich« möchte ich beleuchten:
    »Immer ich« trifft oft nicht die, die es betrifft!
    Oft sind es die Freunde und Freundinnen, die sich immer (!) wieder anhören müssen, dass man ständig alles selbst machen muss und X und Y mal wieder nichts getan haben. Die »Angeklagten« ahnen es vielleicht, wissen aber nichts Genaues, zumindest nicht, wie schlimm das für den anderen ist. So ahnt A beispielsweise, dass B irgendwie sauer ist, möchte sich damit aber jetzt nicht so gern befassen und beschließt, dass er mit seinen Vermutungen ja vielleicht auch falsch liegen könnte und B einfach nur einen schlechten Tag hat.
    Ein weiterer Lösungsschritt ist also, mit dem Betreffenden zu sprechen.
    Aber das ist manchmal nicht so leicht, zumal wenn einem der Kragen platzt. Am besten redet man also, solange man noch reden kann. Wie ich oben bereits sagte: die eigenen Bedürfnisse erfühlen und zeitnah aussprechen. Wenn diese Phase bereits lange zurückliegt … tja, dann läuft es oft so:
    Franziska hat gerade gefühlt zum 100. Mal die Papiere Ihres Mannes weggeräumt, damit sie Platz auf dem Tisch hat. Das tat sie schweigend und wütend und als ihr Mann ins Zimmer kam, war sie dementsprechend geladen: »Immer muss ich den Schreibtisch aufräumen! Immer ich!!«
    Das ist nicht »reden«, sondern ein Wurfgeschoss zur Kampferöffnung – ein Vorwurf. Auf einen Vorwurf folgt in der Regel Flucht oder Verteidigung, und so wird ihr Mann vielleicht antworten: »Ich wollte ja gerade, aber …« Oder: »Reg dich doch nicht gleich so auf! Also wirklich, so schlimm ist das doch nicht!«
    Nun wird Franziska sicher nicht sagen: »Stimmt, mein Schatz, du hast recht, ist ja nur ein Schreibtisch!« Eher wird sie sich noch mehr aufregen, weil sie sich nicht gesehen fühlt. Und ihr Mann wird weiter versuchen, ihren Vorwurfgeschossen auszuweichen, indem er in Deckung geht, sich verteidigt, zum Gegenangriff ausholt.
    Man kann davon ausgehen, dass Franziska auf diese Weise nicht zu ihrem Ziel kommt, sondern im Gegenteil das Wort »immer« von Mal zu Mal einen realistischeren Geschmack entwickelt. Und man kann davon ausgehen, dass sich das bei vielen »Immer ich«-Situationen ähnlich abspielt.
    Hier hilft es, zu

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