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Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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langen geraden Nase? Er war nur nett zu ihr, weil er die anderen noch nicht gesehen hatte.
    Bella schaute von ihrem nun leeren Teller auf. Sofort nahm sein Blick sie gefangen. Das schelmische Funkeln war in seine Augen zurückgekehrt und brachte ihren Widerstand Stück für Stück zum Schmelzen.
    Ganz unverwandt sah er sie an – immer klarer wurde die Botschaft.
    Pures Verlangen.
    Sie umfasste den Stil ihres Weinglases fester. Ihr war heiß, und ihr einziger Gedanke war, sie musste sich irgendwie Abkühlung verschaffen. Dann legte er seine Hand über ihre.
    „Ich glaube, du hast genug Wein getrunken.“
    Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Bella war sich nicht sicher, was er damit meinte.
    „Ich will damit nicht sagen, dass du betrunken bist“, erklärte er und ließ sein gefährliches Lächeln aufblitzen. „Aber je mehr du trinkst, desto träger werden deine Sinne. Und ich will nicht, dass dir auch nur die kleinste Kleinigkeit entgeht. Nicht heute Nacht.“
    „Ich werde meine Sinne brauchen?“
    „Alle.“
    Okay.
    Mit einem Kopfnicken deutete er auf die Flügeltür an der Rückseite des Restaurants, die auf eine große Veranda hinausführte. Eine kleine Jazzband spielte leise Musik.
    „Tanz mit mir.“ Owen stand auf. „Wir können herausfinden, wie gut wir uns zusammen bewegen. Können sichergehen, dass morgen alles perfekt wird.“
    Warum nur vermutete sie hinter allem, was er sagte, eine Doppeldeutigkeit?
    Er grinste, als verstände er ihr Dilemma – und signalisierte gleichzeitig, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte. Er hielt ihr die ausgestreckte Hand hin.
    Eine Sekunde zögerte sie. Studierte die breite Handfläche, die langen Finger, die Einladung hinter der Geste. Kaum dass sie ihre Hand in seine gelegt hatte, schlossen sich seine Finger um ihre. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Gemeinsam traten sie durch die Tür und schlenderten zu dem Teil der Terrasse, wo bereits andere Paare tanzten. Ein sanftes Wellenrauschen vom Strand her vermischte sich mit der Musik.
    Die Abendluft war noch nicht abgekühlt. Bella war es, als verströme diese Nacht eine ganz besondere Magie.
    „Ich mag diese alte Musik“, murmelte Owen, legte einen Arm um ihre Taille und presste ihre Hand gegen seine Brust. „Wie geschaffen für meine Art des Tanzens.“
    „Deine Art?“
    „Bei der man sich tatsächlich berührt.“
    Seine Hand auf ihrem Rücken fühlte sich warm und kräftig an. Und als er Bella an sich zog, folgte sie willig dem leichten Druck. Wie hätte sie sich weigern können? In Wirklichkeit hätte sie sich am liebsten noch enger an ihn geschmiegt.
    Federleicht streiften seine Finger über ihren Rücken, Haut auf Haut. Die Empfindung ließ sie erschauern. Beinahe wäre sie gestolpert, so heftig flammte die Sehnsucht nach mehr in ihr auf. Rasch verschleierte sie die Reaktion mit verwegenem Sarkasmus. „Mein Ja bezog sich aufs Tanzen, nicht auf deine Hände unter meiner Bluse.“
    „Ich dachte, unter deiner Bluse wäre gut.“ Der samtige Klang seiner Stimme steigerte ihr Verlangen zu fast schmerzlicher Intensität.
    Gut war definitiv eine Untertreibung. Er zog sie noch ein bisschen dichter an sich. Noch berührten sie einander nicht, doch Bella vermeinte schon jetzt seinen muskulösen Oberkörper an ihren empfindsam aufgerichteten Knospen zu spüren.
    Sie atmete scharf ein. „Owen, ich …“
    „Shh“, sagte er. „Deine Familie beobachtet uns.“
    Tanzend erreichten sie die entfernteste und dunkelste Ecke der Terrasse. Sie bewegten sich im Takt der Musik, Owens Stimme streichelte sie wie ein lauer Luftzug. Er bat sie, bei ihm zu bleiben, mit ihm zu tanzen. War es ein Lied? Drei oder fünf? Die Zeit schien aufgehoben zu sein. Er murmelte ihren Namen, sein Atem streifte ihr Haar, dann nichts mehr.
    Und während sie sich von ihm führen ließ, verfing sie sich immer tiefer in dem Netz, das er ausgeworfen hatte.
    Als die Band eine Pause einlegte, zog Bella sich unter einem Vorwand in den Waschraum zurück und versuchte verzweifelt, sich auf ihren Anstand zurückzubesinnen. Sie hätte die Cocktails nicht trinken sollen. Obwohl seither einige Zeit vergangen war, fühlte sie sich ein wenig schwindelig.
    Sie betrachtete ihr Spiegelbild, die großen Augen, die geröteten Wangen, die leicht geöffneten Lippen. Und plötzlich wollte sie gar nicht mehr anständig sein. Es war nicht wichtig. Alles, was zählte, war Owen. Für eine kleine Weile wollte sie ganz in diese Märchenwelt eintauchen.
    Bella

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