Cocktails und heiße Kuesse
wurde, ob sie auch auf Partys für Erwachsene auftrat.
Plötzlich wurde ihm bewusst, dass seine Angestellten verstummt waren und ihn neugierig musterten. Halt, nein, sie betrachteten etwas hinter seinem Rücken.
Hastig wandte er sich um … und war froh, dass er saß. Denn der Reißverschluss seiner Hose fühlte sich auf einmal ganz schön eng an. Hätte er gestanden, hätte die ganze Welt mitbekommen, was diese Frau mit ihm machte.
Bella stand ein paar Schritte vor der offenen Tür zum Gästezimmer. Sie trug ein altes, dünnes, weißes T-Shirt. Es war ihr viel zu groß, die Ärmel reichten ihr bis zu den Ellbogen, der Saum bis zur Mitte der Oberschenkel. Gott sei Dank reichte er so weit, denn mehr schien sie nicht anzuhaben. Aus ihren Ohren kamen weiße Kordeln, die in einen kleinen MP3-Player mündeten, den sie in der Hand hielt. Selbst auf die Entfernung konnte er die laute Musik vernehmen.
Aus den Augenwinkeln sah Owen seine Angestellten Bella mehr oder weniger unverhohlen anstarren. Billy schien sie gar vor seinem geistigen Auge noch weiter auszuziehen. Wirklich verdenken konnte er es ihm nicht.
Sie öffnete den Mund und schien etwas zu sagen. Vielleicht entschuldigte sie sich, doch zu hören war kein Laut. Sie tat einen tiefen Atemzug, dann wandte sie sich um und hastete in ihr Zimmer zurück. Während der Drehung war deutlich zu sehen, dass sie auch keinen BH trug.
Perplex sah Owen ihr nach. Für jemanden von ihrer Größe besaß sie erstaunlich lange Beine. Er erinnerte sich, wie sie sich um seine Hüften geschlungen angefühlt hatten. Wie gerne hätte er das Gefühl noch einmal ausgekostet … am liebsten sofort!
Stattdessen wandte er sich an sein wartendes Team.
„Eine Sekunde, Leute“, stieß er hervor. Er drehte den Stuhl so, dass er gefahrlos aufstehen konnte. Mit zusammengebissenen Zähnen und den Himmel um Selbstbeherrschung anflehend, folgte er Bella.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm, als er das Gästezimmer betrat.
„Es tut mir leid“, murmelte sie. „Wegen der Musik habe ich gar nicht mitbekommen, dass ihr da seid.“
„Ich hätte dich vorwarnen sollen, aber ich dachte, du bist schon weg. Wir halten unsere Meetings oft hier ab.“
Wie gerne wäre er mit den Fingern unter den Saum des verschlissenen T-Shirts gefahren und hätte herausgefunden, ob ihr Po wirklich so nackt war wie ihre Beine. Zumindest ihre Knospen zeichneten sich sehr reizvoll unter dem dünnen Stoff ab.
Es kostete ihn viel Kraft, sich in Zaum zu halten. Er sehnte sich danach, die sinnlichen Brüste zu berühren, die er in jener magischen Nacht auf Waiheke hatte küssen dürfen. Dann, so spann er die Fantasie weiter, würde er Bella gegen das Bett drängen und leidenschaftlich in sie eintauchen. So wie er sich im Moment fühlte, würde es nicht lange dauern. Nur ein paar Minuten.
Aber das würde nicht reichen. Er brauchte mehr Zeit … er brauchte die ganze Nacht.
„Ich mache mich sofort auf den Weg“, murmelte sie.
Owen schaute in ihr Gesicht; sein Hunger wuchs. Sie erwiderte seinen Blick mit weit aufgerissenen silber-blauen Augen. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie wusste, welche Botschaft in ihnen zu lesen war: dasselbe Verlangen wie in seinen. Aber er erkannte auch Zögern. Und das war der Teil, den er nicht verstand. Was war in jener Nacht passiert?
Mit letzter Willenskraft wandte er sich ab und ging zurück zu seinem langweiligen Meeting.
Als Bella das nächste Mal aus dem Gästezimmer trat, trug sie schwarze Hosen und eine helle Bluse. Vermutlich ihr Arbeitsoutfit. Owen erhob sich und begleitete sie zur Tür, wobei er sie mit seinem Körper gegen die neugierigen Blicke seiner Mitarbeiter abschirmte.
Natürlich waren sie neugierig. Sie hatten ihn noch nie mit einer Frau gesehen. Er war nur froh, dass sie aus einem der Gästezimmer, nicht aus seinem Schlafzimmer gekommen war. Er stand in dem Ruf, nur kurze Affären zu haben. Und diesen Ruf galt es wahren. Das half, die falschen Frauen, diejenigen, die auf sein Geld aus waren, von sich fernzuhalten.
„Gehst du arbeiten?“ Natürlich, was sonst, aber er wollte sie in ein Gespräch verwickeln, damit er noch ein bisschen ihre Gegenwart genießen konnte.
Sie nickte, ohne ihn anzusehen.
„Aber du hast gar nicht gefrühstückt.“
„Ich kann im Café etwas essen.“
Sie schlüpfte durch die Tür, bevor ihm weitere belanglose Fragen einfielen.
Normalerweise verbrachte Owen den größten Teil des Tages in seiner Wohnung. Er mochte den Platz und die
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