Cocktails und heiße Kuesse
antwortete nicht sofort, sondern trank in aller Ruhe einen Schluck Wein und betrachtete Bellas Gesicht. „Lass mich zumindest dafür sorgen, dass der Wagen in die Garage gebracht wird.
Auf dem Parkplatz des Supermarktes ist es zu unsicher.“
Bella biss sich auf die Unterlippe. Er hatte recht. Bubbles war das ideale Ziel für jugendlichen Vandalismus. Außerdem lagen all ihre Sachen, die sie für die Geburtstagspartys benötigte, in dem Wagen. Ebenso wenig wie die Reifen, konnte sie es sich leisten, ihre Kostüme und Requisiten neu zu kaufen.
„Okay“, kapitulierte sie mit leiser Stimme. „Danke.“
Zaghaft probierte sie das Essen. Auch in dieser Hinsicht sollte Owen recht behalten, die Sauce schmeckte köstlich. Doch es fiel ihr schwer, sie hundertprozentig zu genießen. Die Ereignisse des Tages holten sie ein. Allmählich wurde ihr bewusst, was das kleine Feuer in ihrer Wohnung wirklich bedeutete.
Sie wusste, dass sie etwas sagen sollte, doch ihr fiel nichts ein. Wie schafften andere Menschen das nur? Wie würde die Frau von Welt, die sie vor drei Wochen noch so souverän gespielt hatte, in dieser Situation verfahren? Wie gab sie vor, dass ein zufälliges Wiedersehen mit dem Mann, mit dem sie den besten Sex ihres Lebens gehabt hatte, nichts Besonderes war?
Sie hatte es noch einmal erleben wollen – nur war er geflüchtet. Unbekümmert und ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was er mit ihrer Seele anrichtete.
Jetzt mit ihm auf der Dachterrasse seiner Wohnung zu sitzen, verdeutlichte ihr nur, dass er nichts von dem Mann an sich hatte, für den sie ihn gehalten hatte. Er spielte definitiv weit außerhalb ihrer Liga. Und angesichts seines distanzierten und höflichen Verhaltens war er auch absolut nicht mehr an ihr interessiert.
Er legte die Gabel auf seinen Teller und schaute sie an. „Erzähl mir von der Hochzeit.“
Also erinnerte er sich daran … aber wusste er auch noch, dass er angeboten hatte, sie zu diesem Fest zu begleiten? Sie zuckte die Schultern. „Was gibt es da schon zu erzählen?“
Owen nahm die Gabel wieder auf und zwang sich, sich auf sein Essen zu konzentrieren. Er fühlte sich in die Nacht auf Waiheke zurückversetzt: Ein Blick genügte, und alles, was er wollte, war, Bella ins Bett zu tragen. Dank ihr war es ihm gelungen, seine Arbeit für ein paar Stunden zu vergessen.
Doch dann hatte seine Arbeit ihn zurück in die Realität gerufen. Aber noch während des endlosen Gesprächs mit seinem Kunden in New York dachte er unablässig an Bella … an den besten Sex seines Lebens. Einige Stunden später wählte er die Nummer, die sie ihm gegeben hatte, und wollte sich für seinen überstürzten Aufbruch entschuldigen. Am Apparat meldete sich ein Fremder, der noch nie von ihr gehört hatte. Tonys Rasenmäherservice.
Enttäuscht beschloss er, es dabei zu belassen. Vielleicht war es besser so. Ein unkomplizierter One-Night-Stand – ganz so, wie er es mochte. Keine emotionalen oder finanziellen Verpflichtungen, niemand, der mehr von ihm wollte.
Vor ein paar Jahren hatte er herausfinden müssen, dass er dieses „Mehr“ nicht besaß. Als Liz ihn dazu hatte zwingen wollen, hatte er rasch erkennen müssen, dass er auf die Bürden einer festen Beziehung keine Lust hatte. Die Verantwortung für eine Familie und ein gemeinsames Leben, bis das der Tod sie schied, zu tragen, war nicht seine Sache. Sorgloser kurzer Spaß, das war es, was er bieten konnte, und alles, was er wollte.
Trotzdem nagte die Geschichte noch immer an ihm. Sie hatte seinen Stolz verletzt. So schnell würde er das nicht vergessen.
„Hat es Spaß gemacht?“, fragte er, weil er wissen wollte, wie ihr Tag damals weitergegangen war. Würde Bella sich vielleicht sogar entschuldigen? Nur aus irgendeinem Grund schaute sie ihn an, als müsse er sich bei ihr entschuldigen.
Aber noch wollte er sie nicht allzu sehr herausfordern. Erst musste er wissen, ob das Prickeln noch da war. Er wollte das Verlangen in ihren Augen sehen. Dann würde er das Netz zuziehen.
Wahrscheinlich würde es nicht mehr so gut sein. Es hatte an den außergewöhnlichen Umständen auf Waiheke gelegen, die zu dieser unglaublichen Explosion zwischen ihnen geführt hatten. So fantastischer Sex ließ sich nicht wiederholen. Es würde Spaß machen, doch danach wäre es endlich vorbei. Vielleicht konnte er dann wieder in Ruhe schlafen.
„Die Hochzeit war schön“, erwiderte sie gleichgültig. „Das Essen war sehr lecker, die Umgebung
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