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Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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irgendwelche Narben davongetragen habe. Hin und wieder treffen wir uns zu dritt und gehen essen. Beide haben mich sehr unterstützt, als ich beschlossen habe, die Universität abzubrechen und stattdessen meine eigene Firma zu gründen.“
    Keine Narben? Das bezweifelte Bella. Immerhin hatte er geschworen, niemals zu heiraten. Er hatte behauptet, eine Ehe sei das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stand. Wenn das nicht von Narben auf der Seele zeugte, dann wusste sie es auch nicht. Aber vielleicht gab es da noch mehr.
    Sie griff nach einem Stück Pizza.
    „Und seither hast du nur gearbeitet? Keine Zeit für eine feste Freundin?“
    „Was wird das?“, fragte er verärgert. „Bist du die spanische Inquisition?“
    Aha, also gab es jemanden. „Beantworte die Frage.“ Sie deutete mit dem Pizzadreieck auf ihn. „Hat es in deinem Leben wirklich nie eine ernsthafte Beziehung gegeben?“
    „Na schön.“ Er biss ein großes Stück von seiner Pizza ab und entgegnete mit vollem Mund: „Einmal hatte ich eine feste Freundin. Es ist lange her.“ Dann schloss er den Mund und begann zu kauen.
    „Was ist passiert?“, ließ sie sich nicht entmutigen.
    Owen zuckte die Schultern. „Nicht viel.“
    „Habt ihr zusammengewohnt?“
    „Eine Weile schon.“
    Unvermittelt empfand sie Eifersucht. „Und dann?“
    „Sie hat einen anderen Mann kennengelernt und ihn geheiratet. Mittlerweile hat sie ein Kind … oder zwei vielleicht.“
    Entsetzt starrte sie ihn an. „Sie hat dich verlassen?“
    Gleichgültig erwiderte er ihren Blick. „Ich bin kein guter Mensch, Bella.“
    „Weshalb sagst du das?“
    „Wenn ich an einem Projekt arbeite, existiert nichts anderes mehr für mich. Wochen, Monate, wie lange auch immer, bekomme ich nichts von der Außenwelt mit.“
    Sie runzelte die Stirn. „Arbeitest du im Moment an einem?“
    „Ja.“
    Und doch fand er die Zeit, ihr mehrfach aus der Klemme zu helfen. Seltsam. „Meinst du nicht, du gehst ein bisschen hart mit dir ins Gericht?“
    „Ich habe nicht mitbekommen, wie unglücklich meine Eltern miteinander waren. Mir ist entgangen, wie sehr meine Exfreundin von einem anderen Leben träumte.“ Seine Miene verhärtete sich. „Ich bin ein Egoist, Bella, schon vergessen?“
    Bella dachte über seine Worte nach. Irgendwie passten sie nicht ganz zu dem Bild, das sie von ihm gewonnen hatte. Ja, er tat, was er wollte. Aber er erfüllte auch die Wünsche von anderen. Nun war sein Gesicht verschlossen.
    Sie nahm sich vor, seine düstere Stimmung aufzuheitern. „Heißt das, du sitzt Tag und Nacht vor dem Monitor und hackst auf der Tastatur herum?“
    Seine blauen Augen blitzten auf. „Ich beschäftigte Programmierer, die diese Arbeit für mich erledigen.“
    „Das überrascht mich, Owen“, zog sie ihn auf, froh, dass sein Humor zurückgekehrt war. „Warum überlässt du das nicht deinen kostbaren Computern?“
    Er kicherte. „Es gibt eine Sache, zu der Computer nicht imstande sind. Ich hingegen schon.“
    „Und das wäre?“
    „Fantasie“, erwiderte er sanft. „Ich besitze eine wirklich gute Vorstellungskraft.“
    Sie starrte ihn an und las auf seinem Gesicht alles, was er sie dort lesen lassen wollte: heißes Verlangen.
    Verwirrt ging sie nicht auf das Spielchen ein. „Ich könnte nie den ganzen Tag vor einem Computer sitzen.“
    „Ich könnte nicht den ganzen Tag auf den Beinen sein und in einem Café arbeiten. Das wäre mir viel zu laut.“
    „Ich mag die Geräusche. Und ich mag es, mit Menschen zusammen zu sein.“
    „Ich mag den Kontakt mit Menschen auch.“
    „Wirklich?“ Sie glaubte ihm nicht so recht. Vielmehr wurde sie das Gefühl nicht los, dass er sich in sein riesiges Apartment zurückzog und dort komplizierte Prozesse ausdachte, die ihr armes Gehirn nicht einmal ansatzweise begriff.
    Die vertraute schelmische Note schlich sich wieder in sein Lächeln. „Und ich mag Körperkontakt. Hautkontakt.“
    Owen musste grinsen, als er die Veränderung in ihren Augen sah. Jetzt lag ein sexy Funkeln in ihnen. Wenn er in ihre Nähe kam, mit dieser tiefen und leisen Verführerstimme zu ihr sprach, errötete Bella ganz reizend. Doch er wollte mehr, als sie erröten sehen. Sie sollte sich nach ihm verzehren. Und unvermittelt hatte sich ihm eine Lösung aufgetan, dank derer er sein Ziel viel leichter erreichen konnte, als er es sich vorgestellt hatte. Alles, was er tun musste, war, sie auf einer emotionalen Ebene anzusprechen. Sie wollte ihn kennenlernen, etwas über ihn

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