Cocktails und heiße Kuesse
schenkte ihr ein schläfriges Grinsen. „Guten Morgen.“
Bella erstarrte. „Ich dachte, du bist bereits bei der Arbeit.“
„Nein“, erwiderte er gähnend. „Ich habe gestern Nacht nicht viel Schlaf bekommen.“
Heiß schoss ihr das Blut in die Wangen.
„Ich habe einen Anruf aus New York erhalten. Das Gespräch hat eine Weile gedauert.“
Verlegen bewegte Bella sich langsam rückwärts aus dem Zimmer. Wenigstens hatte sie heute eine kurze Schlafanzugshose zu dem verschlissenen T-Shirt angezogen. Nach der gestrigen Erfahrung wollte sie auf keinen Fall erneut das Risiko eingehen, sich seinen Mitarbeitern halb nackt zu präsentieren.
„Nein, nein“, meinte er, während er die Beine über die Bettkante schwang und nach seinem Shirt griff, das auf dem Boden lag. „Du kannst ruhig ins Bad. Ich werde eine Runde Joggen gehen.“
Auf der Türschwelle blieb sie stehen. Owen stand nackt vor ihr, seine Körpermitte wurde nur von dem T-Shirt bedeckt, das er in Händen hielt. Wieso musste er auch so sexy sein? Er besaß den schlanken und gleichzeitig muskulösen Körper, den man sonst nur bei Olympiateilnehmern sah. Wieder gähnte er, wobei er den freien Arm nach oben streckte.
Natürlich machte er das mit Absicht. Bella schluckte. Atmete tief ein. Blinzelte. Schluckte noch einmal. Immer noch wollten ihre Beine sich nicht bewegen.
„Bella?“
Das weckte sie aus ihrer Erstarrung. Sie wirbelte herum und hastete in ihr Schlafzimmer. Dort warf sie sich aufs Bett und verbarg ihre brennenden Wangen unter dem kühlenden Kissen.
Verdammt, Owen. Wenn du es schon tun willst, dann tu es auch!
Eine halbe Stunde später kam Bella zu dem Schluss, dass er noch mindestens eine weitere Stunde Sport treiben würde. Kaum war sie in der Küche angelangt, hörte sie eine Tür zuschlagen.
Sie wandte sich um. Owen stand vor ihr. Er trug eine kurze Hose und ein leichtes T-Shirt. Er keuchte ein wenig, seine Haut glitzerte vor Schweiß. Und er ging auf sie zu.
„Du bist schon zurück?“, platzte sie heraus.
„Ja“, murmelte er. Zu ihrer maßlosen Enttäuschung wich er in letzter Sekunde vom Kurs ab und trat auf den Kühlschrank zu. „Ein kurzes, dafür sehr intensives Training.“
Warum nur ging ihr Atem heftiger als seiner? Es war früh am Morgen, helles Tageslicht strömte durch die Fenster, sie war stocknüchtern und doch begehrte sie ihn mehr als jemals irgendetwas anderes.
„Woran denkst du?“, fragte er zwischen zwei Zügen aus der Wasserflasche.
„N…nichts.“
Schweigend starrte er sie einen Moment ungläubig und belustigt zugleich an. Am liebsten wäre sie vor dem Wissen in seinen Augen davongelaufen.
„Komm her.“
Sie zögerte.
Er wiederholte die Worte.
Und diesmal tat sie einen Schritt, blieb dann wieder stehen und wünschte verzweifelt, sie würde nicht das alte weiße T-Shirt und die dünne kurze Schlafanzugshose tragen.
„Komm zu mir.“
„Was?“, fragte sie, während sie einen weiteren Schritt wagte.
„Warum verwirklichst du nicht dieses ‚Nichts‘, an das du in den vergangenen fünf Minuten gedacht hast?“ Lächelnd setzte auch er sich in Bewegung. „Oder denkst du in Wahrheit schon viel länger daran?“
Bella öffnete den Mund, doch kein Laut kam über ihre Lippen.
Sie spürte, wie sein Blick über ihre Lippen glitt. Als er den Kopf wieder hob, war das Funkeln in seine Augen zurückgekehrt, mit dem er sie auf Waiheke verführt hatte.
Und auf einmal schien es ihr, als seien Worte vielleicht wirklich nicht nötig.
Seine Atmung beschleunigte sich. Und das Licht in seinen Augen wandelte sich zu einem Glühen, dessen Intensität immer weiter wuchs.
Eine schrille Melodie durchschnitt die Stille.
Owen rührte sich nicht. „Jemand versucht, dich anzurufen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nur eine Warnung. Der Akku des Handys ist fast leer.“
„Lad ihn wieder auf.“
„Ich kann nicht“, gestand sie. „Das Ladegerät liegt in meiner Wohnung.“
Ein Lächeln schlich sich in seine Augen. Das Telefon gab wieder seine hässliche Melodie von sich.
Unvermittelt streckte er die Hand aus und zog das Handy aus einer Tasche an ihrer Schlafanzugshose. Bella dachte, hoffte, er würde es in hohem Bogen wegwerfen. Doch stattdessen begann er, einige Tasten zu drücken.
„Ich glaube, ich habe ein kompatibles Ladegerät“, murmelte er, aber es war offensichtlich, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders war. Plötzlich wollte sie ihr Telefon zurückhaben. Er ignorierte ihre Hand und
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