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Coconut Caye - Insel der Lust

Coconut Caye - Insel der Lust

Titel: Coconut Caye - Insel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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genug Legosteine zusammenhatte, um die ersten Kasernen für meine Spielzeugsoldaten zu bauen.”
    Bedauerlicherweise hielt die Erinnerung nur wenige Augenblicke vor, und sobald er in die Gegenwart zurückkehrte, schwand das Lächeln, und seine Züge wurden wieder so undurchdringlich wie zuvor.
    Lauren bemerkte, dass sie die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt hatte, und mahnte sich im Stillen, zu entspannen. Anton machte sich auf den Weg zum Jeep, und sie folgte ihm. Als ein dicker Regentropfen auf ihren Arm fiel, blickte sie hinauf zum Himmel, wo sich dunkle Wolken vor die Sonne schoben. “Ich glaube, das hast du mir nie erzählt. Das mit den Legosteinen und deinen Spielzeugsoldaten.”
    “Es gibt eine Menge, was ich dir nie erzählt habe”, erwiderte er, als hätte sie ihm einen Vorwurf gemacht. “Wir haben eben nicht darüber gesprochen, das ist alles. Ich habe es bestimmt nicht absichtlich verschwiegen.”
    Lauren biss die Zähne zusammen. Machte sie wirklich immer alles falsch? “Ich meinte ja auch nicht, dass du mir etwas verheimlicht hast. Ich habe mir dich nur noch nie als kleinen Jungen vorgestellt, der mit Legosteinen spielt.”
    Sie betrachtete seinen Rücken, die breiten Schultern und die gerade Haltung, die ihn unerschütterlich und unnahbar wirken ließ. “Ich wette, du warst ein niedliches Kind.”
    Anton war abrupt stehen geblieben, drehte sich zu ihr um und sah sie an, als fragte er sich, was sie damit bezweckte. Doch dann grinste er, und Lauren fiel ein Stein vom Herzen.
    “Superniedlich, wenn man das glauben will, was die voreingenommene Verwandtschaft behauptete”, sagte er und verdrehte die Augen.
    “Ein süßer blonder Lockenkopf, oder?”, fragte Lauren schmunzelnd.
    Er schüttelte die kurzen blonden Locken. “Noch blonder und noch lockiger als heute, ja. Man hielt mich dauernd für ein kleines Mädchen, wenn du es genau wissen willst.”
    Das hatte sich grundlegend geändert. Niemand würde ihn heute mehr “niedlich” oder “süß” nennen, auch wenn sein Haar sich noch so fein anfühlte. Lauren musste unwillkürlich daran denken, wie es war, seine Locken zu durchwühlen und sich an seiner Wange zu reiben. Sein Kinn war weit weniger stoppelig als bei dunkleren Typen, was ihr ausnehmend gut gefiel.
    Doch in diese Richtung dachte sie besser nicht weiter. “Komisch, ich habe bei deinen Eltern nie irgendwelche Kinderfotos von dir gesehen.”
    Er sah sie eine Weile nachdenklich an. “Worauf willst du damit hinaus?”
    “Ich will auf gar nichts hinaus, ich denke nur gerade daran, wie viel ich von dir noch nicht weiß. Und ich bedaure, dich nicht besser kennengelernt zu haben, als ich die Chance hatte.”
    “Nun, ich habe es dir nicht direkt leicht gemacht”, sagte er reuevoll. “Ich kann ziemlich schwierig sein.”
    “Schwierig im Sinne von 'dickköpfig'?”, neckte sie ihn. Sie betete zu Gott, dass er damit nicht andeuten wollte, zwischen ihnen wäre es für immer vorbei. Das war das Letzte, was sie wollte.
    “Du bist süß, weißt du das?” Er strich ihr mit dem Finger eine Locke hinters Ohr und zog anschließend mit der Fingerspitze eine Linie ihren Hals hinunter.
    Lauren schloss die Augen und erschauerte. Gott, wie hatte sie seine Berührungen vermisst! Zugegeben, sie hatten in der ersten Nacht auf der Insel im selben Bett geschlafen und sich aneinander gekuschelt. Aber diese einfache Geste erinnerte sie an all das, was sie früher einmal gehabt hatten.
    Trotzdem war die gemeinsame Nacht wichtig gewesen. Sie hatte ihr Sicherheit gegeben, jenen Rückhalt, den sie so dringend brauchte.
    Als Anton seine Hand zurückzog, öffnete sie erschrocken die Augen.
    Er sah verwirrt und traurig aus. “Warum tust du das?”
    “Was?”, fragte sie unsicher. Meinte er die Art, wie sie auf seine Berührung reagierte? Wenn ja, wusste er es nicht schon längst? “Meinst du, warum ich es so genieße, deine Hände zu spüren? Ist es das? Denkst du, ich sollte es besser nicht mögen?”
    “Nein, das meine ich nicht. Es würde mich überraschen, wenn du irgendwann anders reagieren würdest”, antwortete er verbittert. “Du hast mir hinreichend klargemacht, wie viel dir Sex bedeutet. Und ich kenne dich inzwischen so gut, dass ich weiß, welche Knöpfe ich zu drücken habe.”
    “Wieso ist meine Sexualität für dich so ein Problem?” Als er nicht antwortete, sah sie an ihm vorbei in die Ferne und flüsterte: “Ich habe nie verstanden, was dich daran stört, dass ich zu meinen

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