Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
Vom Netzwerk:
Kugel, wich Knight nur dann von seiner Linie ab, wenn ein Baum oder ein anderes festes Objekt ihm direkt im Weg stand.
    Schließlich war er bis auf sechs Meter heran und zog seine Pistole. Er konnte Ridley nicht töten, aber ein paar Kopfschüsse sollten ihn so lange stoppen, bis er ihn überwältigt hatte. Er legte an, stutzte aber angesichts dessen, was er über den Lauf der Waffe sah.
    Ridley grinste ihn an.
    Warum …?
    Der Urwaldboden explodierte um Knight herum, als etwas mit der Wucht einer Bombe einschlug.
    Er rutschte aus und landete mit dem Hintern in einer Schlammpfütze. Vor ihm, halb im Morast vergraben, lag ein langer Stein. Dann ertönte ein lautes, schlürfendes Geräusch, und das Ding begann, sich aus dem Schlamm zu lösen. Knight blickte hoch und sah eine große Silhouette über sich aufragen.
    Das ist ein Arm!
    Das flackernde Licht eines Blitzes erhellte den Golem. Es war eine sechs Meter große Staue von Chaac, dem Mayagott des Regens. In den vor Tausenden von Jahren gemeißelten Augen loderte der Zorn. Die Mundwinkel hingen herab. Der Körper war von Darstellungen der verstörten Gesichter derjenigen bedeckt, die ihm geopfert worden waren. Der furchterregende Mayastil ließ die zum Leben erwachte Steinskulptur doppelt bedrohlich wirken.
    Knights Füße rutschten im Schlamm weg, während er rückwärtsstrampelte. Er bekam einen dünnen Baumstamm zu fassen und zog sich gerade noch rechtzeitig zur Seite, bevor der Golem abermals zuschlug. Die Erschütterung riss Knight nach vorne. Statt sich wieder in den Morast fallen zu lassen, sprang er vorwärts und landete in einer Flugrolle, die ihn gleich wieder auf die Füße brachte. Ohne zurückzublicken, setzte er Ridleys Verfolgung fort.
    Allerdings war er jetzt nicht mehr nur der Jäger, er rannte genauso um sein Leben. Wieder flammte ein Blitz auf, in dessen Licht er Ridley ein Stück vor sich weiter in Richtung Camp laufen sah. Unter ihm erzitterte der Boden bei jedem Schritt des Golems, der ihnen folgte.
    Ridley umrundete einen kleinen Buckel, unter dem sich ein noch nicht freigelegter Tempel verbarg. Er geriet außer Sicht. Knight nahm die direkte Route über den Hügel, und wusste sofort, dass er einen Fehler begangen hatte. Der Boden war durchnässt und glitschig. Mit jedem Schritt vorwärts rutschte er einen halben zurück. Der Golem kam rasch näher.
    Knight blickte sich um. Die seit Urzeiten geballte Faust der Statue sauste direkt auf ihn zu. Da er bergauf nicht schnell genug vorankam, überließ er sich der Schwerkraft und schlidderte den Abhang herunter. Die Faust krachte über ihm in den Buckel und zermalmte Dreck und Ruinen. Knight kam vor den Füßen des Golems zum Liegen.
    Er blickte auf und merkte, dass das Ding ihn ansah. Es versuchte, seinen Arm loszureißen, aber der steckte fest.
    Gefangen.
    Aber durchaus nicht hilflos. Der Golem hob den Fuß und versuchte, Knight zu zertreten. Der sah es rechtzeitig kommen, huschte zwischen den Beinen des Monsters hindurch und blieb in sicherer Entfernung stehen. Er dachte bereits, der Kampf wäre vorüber, als sich der Golem mit aller Gewalt nach hinten warf. Der eiserne Griff des Tempelhügels gab jedoch nicht nach, und wo die Schulter des Golems in den Torso überging, dehnten sich steinerne Sehnen. Mit einem knirschenden Geräusch riss der Arm ab.
    Ohne Schmerz zu zeigen, fuhr der Golem mit seinem grässlichen, eingefrorenen Gesichtsausdruck zu Knight herum. Vom Deltasoldaten war allerdings nur noch eine schnell kleiner werdende Gestalt in der Ferne zu sehen.
    Da er einen beträchtlichen Vorsprung vor dem Golem hatte, spürte Knight dessen donnernde Fußtritte nicht mehr, aber er hörte die Bäume abknicken, die das Ungetüm im Vorübergehen umwarf. Ein schneller Blick über die Schulter verriet ihm, dass der Gigant fünfzehn Meter zurücklag. Ganze Stämme zersplitterten unter seinen Tritten.
    Knight kam nicht so leicht voran. Der Dschungel wurde dichter, und er musste sich zwischen Bäumen und ausgedehnten Wurzelsystemen durchschlängeln, die sich wie Medusas Schlangenmähne ausbreiteten.
    Wenigstens hatte er endlich wieder Ridley im Blick. Und weiter vorne das im Licht der Lampen erstrahlende Camp.
    Knight erreichte eine Lichtung. Mit brennenden Lungen und Beinmuskeln zwang er sich, schneller zu laufen, und war bald auf Schussweite heran.
    Nur eine Baumgruppe trennte die Lichtung vom Camp, wo eine unbekannte Anzahl von Forschern vor dem Unwetter Schutz gesucht hatte. Er musste Ridley jetzt

Weitere Kostenlose Bücher