Code Delta
haben Kings E-Mails und seine Post überwacht …« Er bemerkte Rooks entsetzten Gesichtsausdruck. »Mit Kings Zustimmung. Das hier kam heute an. Der Brief wurde vor neunzig Minuten geöffnet und sofort mit der höchsten Prioritätsstufe versehen.« Er ließ Fotokopien herumgehen. Sie lasen sie rasch durch.
Schützen Sie sie.
25 ° 21 ’ 5 . 17 ”S
131 ° 2 ’ 1 . 07 ”E
Akala Dugabu
Balun Ammaroo
Warrah Ammaroo
Elouera Kurindi
Jerara Mundjagora
14 ° 49 ’ 51 . 03 ”N
107 ° 33 ’ 41 . 22 ”E
Alle, die Sie am Leben gelassen haben.
»Ach du Scheiße.« Rook sah Fiona an. »Tut mir leid.«
Sie zuckte die Achseln. »Was ist denn?«
»Der zweite Satz Koordinaten«, antwortete Bishop und schüttelte langsam den Kopf. »Wir kennen ihn.«
»Wo ist das?«, fragte sie.
»Das Revier einiger alter Bekannter«, erwiderte Rook. »Mount Meru, Vietnam.«
Fiona bekam große Augen und sog scharf die Luft ein. Im letzten Jahr hatte sie reichlich von den Abenteuern des Schachteams und den seltsamen Kreaturen, Verrückten und erstaunlichen wissenschaftlichen Errungenschaften gehört, mit denen sie es zu tun bekommen hatten. Daher wusste sie auch, dass der Kristall, den Bishop immer um den Hals trug, aus dem Mount Meru stammte – dorther wo Queen die grellrote Narbe auf ihrer Stirn davongetragen hatte und Rook von der letzten lebenden Neandertalerkönigin zum Alpha-Männchen ernannt worden war. »Red. Die Rote.«
»Richtig«, sagte General Keasling und verschränkte die Arme vor der Brust, was in seiner Körpersprache bedeutete: Keine Widerrede bei dem, was jetzt kommt . »Rook. Queen. Sie kehren in die annamitischen Kordilleren zurück. Sie werden nach überlebenden Hybriden und Neandertalern suchen. Sollten Sie welche finden, betäuben Sie sie und bringen sie her. Der vietnamesischen Regierung sind die Ereignisse des letzten Jahres immer noch verdammt peinlich, daher bekamen wir problemlos die Genehmigung.«
Rook beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. »Und ich soll mit, weil …?«
»Weil Sie, mein Zuckerschnäuzchen, mit größter Wahrscheinlichkeit nicht getötet werden.« Keasling grinste. »Als ›großer Vater‹. Sie verstehen.«
»Wollte nur Bescheid wissen.«
»Und die anderen Koordinaten?«, fragte Bishop.
»Uluru, Australien.«
»Ayers Rock«, fügte Knight hinzu. »Das sind Aborigine-Namen.«
Keasling nickte. »Freut mich zu hören, dass wenigstens einer von Ihnen im letzten Jahr seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Koordinaten befinden sich an der Südseite des Felsens. Dort hat seit zehntausend Jahren niemand mehr gelebt. Ayers Rock ist heute kaum mehr als eine bessere Touristenfalle, aber wir glauben, dass diese Personen bereits dort sind oder sich bald dort versammeln werden.«
»Hört zu, Leute«, sagte Deep Blue. »Wir alle wissen, was letztes Jahr in der Siletz Reservation geschehen ist, daher müssen wir davon ausgehen, dass diese Menschen in Gefahr sind.«
»Warum rufen Sie nicht einfach ein paar Typen in der australischen Regierung an, damit sie die Leute einsammeln?«, fragte Fiona, wobei sie den Worten ›Typen in der australischen Regierung‹ einen Hauch von australischem Akzent verlieh.
Duncan lächelte. Die regelmäßigen Berichte, die er vom Team empfing, hielten ihn auch über das Mädchen auf dem Laufenden. Er wusste, dass sie intelligent, direkt und aufrichtig war. Er würde versuchen, sich ihr gegenüber genauso zu verhalten. »Angesichts der Identität des Absenders der Nachricht …«
»Herkules«, sagte sie und verdrehte die Augen. »Klaro.«
Deep Blue räusperte sich. »Unter den ungewöhnlichen Umständen, die die Zerstörung des Reservats begleiteten, ganz zu schweigen von dem bürokratischen Aufwand, der nötig wäre, könnte das kontraproduktiv sein. Du verstehst?«
Fiona grinste. Es war ihr nicht entgangen, dass der Präsident, der Mann, für den ihre Großmutter bei der letzten Wahl gestimmt hatte, ihre Frage gerade sehr ernsthaft beantwortet hatte.
»Ja«, sagte sie.
»Noch Fragen?«, wollte Keasling wissen.
Aleman hob seinen langen Arm. »Ich wurde nicht in die Details dieser Angelegenheit eingeweiht, und es scheint keine offenen technischen Fragen zu geben.«
»Und …?«
»Also, was tue ich hier?«
Keasling wies auf Fiona. »Einsatz als Babysitter.«
Aleman seufzte. »Aha. Gut.«
»Ich weiß, es ist ein verdammt gefährlicher Job«, meinte Keasling. »Versuchen Sie einfach, am Leben zu bleiben.«
Niemand im Raum konnte
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