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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Mahalalel mitgebracht hatte. Sie enthielt eine Inschrift, die nur jemand mit umfassendem Wissen über die uralte Sprache verstehen konnte. Alpha und Adam verfügten darüber. Der Schlüssel zum Verstand des Menschen lag in Reichweite. »Dank Merlin sind wir unserem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen.« Er wandte den Kopf zu Adam um. »Unsere Zeit ist nahe.«

GEFUNDEN
    60 Haifa, Israel
    Das Crowne Plaza Hotel nahe der Kuppe des Mount Carmel sah aus wie eine Art schneeweiße Modern-Art-Waffel. Es erhob sich fünf Stockwerke hoch über der Straßenebene, und den größten Teil davon nahm die Lobby ein. Fünf weitere Stockwerke im rückwärtigen Teil erstreckten sich, von der Straße aus nicht sichtbar, die Hügelflanke hinab.
    King und Alexander hatten einige Blocks weit entfernt geparkt und in dem Gewirr kleiner Straßen und Gassen versucht, potentielle Beschatter abzuschütteln. Als das Hotel in Sichtweite kam, beschloss King, ein Thema anzuschneiden, das ihn schon lange beschäftigte.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und fragte: »Sie leben jetzt wie lange, zweitausendfünfhundert Jahre?«
    »Plus /minus ein paar Jahrzehnte«, gab Alexander lächelnd zurück, eine glimmende Zigarre zwischen die Zähne geklemmt.
    »Und was haben Sie in dieser langen Zeit alles getan? Abgesehen natürlich von den Mythen, für die Sie bekannt sind. Stecken Sie noch hinter anderen historischen Persönlichkeiten?« King erhoffte sich Hinweise auf Alexanders Wesen.
    »Sie meinen, ob ich hochrangige Positionen innehatte? König war? General?«
    King schwieg und wartete.
    »George Washington.«
    Als Kings Kopf zu Alexander herumschnellte, brach dieser in Gelächter aus.
    »Die Frage war durchaus ernstgemeint«, sagte King. Von Alexander eine direkte Antwort zu erhalten schien schwieriger zu sein, als das Geheimnis der Unsterblichkeit zu lüften. Und das war immerhin schon mindestens zwei Menschen gelungen. Er machte einen schnellen Schritt, um Alexander die Hoteltür aufzuhalten. »Nach Ihnen, Mr. President.« Alexander drückte seine Zigarre im Aschenbecher vor der Tür aus und trat ein. King warf einen schnellen Blick zurück. Sie waren nicht verfolgt worden. Jedenfalls bemerkte er niemanden.
    Die Hotellobby erstreckte sich über vier Stockwerke und wurde von einem hohen Gewölbedach gekrönt. Große Fenster und ein System von Wandleuchten durchfluteten den gewaltigen offenen Raum mit Licht. Vier mit weißen Lichterketten bedeckte Palmen standen im Zentrum. Es war halb Hollywood zur Weihnachtszeit, halb opulenter arabischer Palast. Keines von beiden war Kings Stil, trotzdem fesselte ihn die surreale Atmosphäre der Lobby. Da er draußen gewartet hatte, als sie Davidson absetzten, sah er das Innere des Hotels heute zum ersten Mal.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, meinte er. Aber Alexander ging einfach weiter zu den Aufzügen und betrat eine der Kabinen. Er drückte den Knopf zum fünften Stock und gab nicht zu erkennen, ob er den Delta-Agenten überhaupt gehört hatte. Der Lift setzte sich in Bewegung.
    Ungeduldig fragte King: »Haben Sie irgendetwas Sinnvolles mit Ihrem Leben angestellt? Eine Krankheit ausgerottet? Ein unterdrücktes Volk befreit? Irgendetwas?«
    Alexander schwieg hartnäckig.
    »Haben Sie nicht, was?« Kings Zorn wuchs. Alexander standen unbegrenzte Möglichkeiten offen, er verfügte mit seiner Gesellschaft des Herkules über eine Schar ergebener Anhänger und über einen genialen Intellekt; nichts wäre für ihn unmöglich gewesen. »In zweieinhalb Jahrtausenden haben Sie keinen Finger gerührt.«
    Alexander sah ihn lächelnd an. »Eines habe ich getan«, sagte er. »Ich habe gelernt: mich von zornigen Männern, denen jedes Verständnis für die wirkliche Bedeutung von Zeit fehlt, nicht auf die Palme bringen zu lassen. In hundert Jahren werde ich dieses Gespräch so gut wie vergessen haben. Ich lebe außerhalb Ihrer Vorstellungswelt. Wie ein Schachspieler kann ich Dinge in Gang setzen, deren Resultat sich erst mehrere Züge später zeigt, was in meinem Fall Hunderte von Jahren bedeuten kann. Manchmal mehr.«
    »Warum kümmern Sie sich dann überhaupt darum, was im Moment passiert?«
    »Weil mein Gegenspieler die Karten gezinkt hat.«
    Das war wenigstens mal eine Antwort , dachte King, obwohl er wusste, dass es sich lediglich um eine Halbwahrheit handelte, wenn überhaupt.
    Eine digitale Melodie ertönte, und die Fahrstuhltüren glitten auf. Nachdenklich folgte King Alexander hinaus auf den

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